Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
kön­nen, daß nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter öst­lich un­se­res Start­plat­zes die Stra­ße von Gi­bral­tar zum Höl­len­sch­lund wur­de.
    Es war ganz an­ders als in un­se­rer Zeit, denn jetzt exis­tier­te noch die Große Bar­rie­re zwi­schen der spä­te­ren Halb­in­sel Gi­bral­tar und dem Kap Al­mi­na auf afri­ka­ni­scher Sei­te.
    Das war da­mals die ge­fähr­lichs­te Stel­le der Was­ser­stra­ße ge­we­sen, die sich erst nach dem Un­ter­gang des Erd­teils At­lan­tis um­ge­stal­tet hat­te.
    We­he dem Se­gel­schiff, das öst­lich des heu­ti­gen Kap Ci­res von dem im­mer hef­ti­ger wer­den­den Sog er­faßt und in Rich­tung der Großen Bar­rie­re ab­ge­trie­ben wur­de. Da gab es kei­ne Ret­tung mehr.
    Hin­ter dem Fel­sen­riff stürz­ten die Was­ser­mas­sen des At­lan­tiks zwei­und­drei­ßig Me­ter in die Tie­fe und bil­de­ten einen gi­gan­ti­schen Was­ser­fall. Die Er­klä­rung da­für war geo­phy­si­ka­lisch ein­fach, his­to­risch ver­wir­rend.
    Der Was­ser­spie­gel des Mit­tel­meers lag zu die­ser Zeit noch zwei­und­drei­ßig Me­ter tiefer als je­ner des At­lan­tiks. Wir hat­ten von Fol­ro­gh er­fah­ren, daß un­ser heu­ti­ges Mit­tel­meer durch ge­wal­ti­ge, vul­ka­nisch be­ding­te Erd­ver­schie­bun­gen ei­ni­ge zehn­tau­send Jah­re lang durch ei­ne mäch­ti­ge Fel­sen­bar­rie­re zwi­schen Eu­ro­pa und Afri­ka vom Zu­fluß der at­lan­ti­schen Was­ser­mas­sen ab­ge­schnit­ten ge­we­sen war.
    Die in das Mit­tel­meer ein­mün­den­den Flüs­se hat­ten bei wei­tem nicht aus­ge­reicht, den Was­ser­stand zu hal­ten. Im Ver­lauf der Jahr­tau­sen­de war da­her ei­ne An­samm­lung von mehr oder we­ni­ger aus­ge­dehn­ten Bin­nen­seen ent­stan­den, aus de­nen sich die großen Mit­tel­mee­r­in­seln wie Kre­ta, Kor­si­ka, El­ba und al­le an­de­ren steil her­vor­ge­ho­ben hat­ten. Da­zwi­schen hat­te es vie­le tro­cken­lie­gen­de Weg­stre­cken ge­ge­ben, auf de­nen sich afri­ka­ni­sche Tie­re, dar­un­ter Ele­fan­ten, auf den Marsch nach Nor­den und um­ge­kehrt be­ge­ben hat­ten.
    Wir wuß­ten nun, wie­so man auf den heu­ti­gen Mit­tel­mee­r­in­seln die Über­res­te sol­cher Tie­re ent­deckt hat­te.
    Dann aber war es in der Luft­hül­le der Er­de zu ei­nem Ge­fecht zwi­schen mar­sia­ni­schen Kreu­zern und an­grei­fen­den Lan­dungs­boo­ten der De­ne­ber ge­kom­men. Ei­nes da­von war ab­ge­schos­sen wor­den, in die Tie­fe ge­stürzt und aus­ge­rech­net dort ex­plo­diert, wo der Fels­rücken die Stra­ße von Gi­bral­tar ver­schloß.
    Er war zer­trüm­mert wor­den; und seit­dem floß das Was­ser des At­lan­tiks wie­der in je­nes rie­si­ge Be­cken hin­ein, das wir in un­se­rer Epo­che als Mit­tel­meer kann­ten.
    Die auf den In­seln le­ben­den Tie­re wur­den von den stei­gen­den Flu­ten ab­ge­schnit­ten und star­ben aus.
    Nun­mehr lag der Was­ser­spie­gel nur noch zwei­und­drei­ßig Me­ter tiefer als der des At­lan­ti­schen Ozeans. Es wür­de nach un­se­ren Be­rech­nun­gen noch­mals fünf­und­drei­ßig Jah­re dau­ern, bis die durch die En­ge strö­men­den Flu­ten end­gül­tig den Aus­gleich er­reicht ha­ben wür­den.
    Für un­ser Vor­ha­ben wa­ren die Er­kennt­nis­se äu­ßerst wich­tig, be­lehr­ten sie uns doch dar­über, wie­so die Land­stri­che ent­lang der Mit­tel­meer­küs­te ver­ödet und na­he­zu men­schen­leer wa­ren. Die spä­te­ren Groß­kul­tu­ren un­se­rer an­ti­ken Völ­ker, der Pha­rao­nen, Grie­chen und Rö­mer wä­ren da­mals in­fol­ge der kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se un­mög­lich ge­we­sen.
    Das Land war tro­cken und step­pen­haft. Erst die nörd­lich lie­gen­den Al­pen führ­ten Was­ser in der Form von rie­si­gen Glet­scher­wüs­ten. Das mil­de Mit­tel­meer­kli­ma in un­se­rem Sin­ne exis­tier­te noch nicht.
    Es war da­her auch nicht ver­wun­der­lich, daß sich die kul­ti­vier­ten Völ­ker die­ser Zeit und sol­che, die es wer­den woll­ten, aus­schließ­lich nach Wes­ten ori­en­tier­ten. Dort lag der rei­che, eis­freie Erd­teil Lur­ca­ri­on, von uns At­lan­tis ge­nannt.
    Der Ori­ent in un­se­rem Sinn exis­tier­te nur in küm­mer­li­cher Form.

Weitere Kostenlose Bücher