Bezugspunkt Atlantis
gebracht.
Selbstverständlich waren wir auch hier vorsichtig gewesen! An Bord der Boote lagerte nichts, was man nicht auch auf einem marsianischen Kreuzer finden konnte. Dinge mitzunehmen, die es vielleicht nur auf dem Mars gab, wäre gleichbedeutend mit einem Todesurteil gewesen. Whurolanische Händler wußten überdies genau, was man schwarz erwerben durfte und was nicht. Ich mußte ihnen Dinge anbieten, die sie schon einmal gesehen hatten, und darüber hinaus Gegenstände, die sie vom Hörensagen kannten. Entscheidend bei einer eventuellen Entdeckung war die Tatsache, daß jedes Ding zur Ausrüstung eines marsianischen Raumschiffs gehören mußte. Das aber konnten wir exakt beurteilen.
Ich schaute nach vorn.
Hannibal saß im Bug unseres Bootes. Es war das größere der beiden und gehörte in unserer Zeit zum Barkassentyp. Hier hatten der Kleine, Allison und ich Platz genommen.
Hinter uns folgte der von Dr. Nishimura und Naru Kenonewe bemannte Kutter.
Für die eigentümliche Bemannung hatten wir uns ebenfalls etwas einfallen zu lassen. Ein Boot hätte für uns alle gereicht. Die Frage nach »meinen« anderen Besatzungsmitgliedern war ebenfalls zu beantworten. Der nitrabylische Kapitän konnte die Neugierde seiner Seefahrer nur dann stillen, wenn wir handfeste Auskünfte geben konnten.
Die Nacht war stockfinster und der Seegang so beachtlich, daß wir mit der Fahrt hatten heruntergehen müssen. Wir waren schon fast fünf Stunden unterwegs und hatten den Treffpunkt im Golf von Cadiz noch immer nicht erreicht.
Das war aber bereits beim Auslaufen klargewesen. Einerseits hatten wir die nahe der Basis Er Rif herrschende Strömung zu überwinden gehabt und andererseits den immer steifer werdenden Nordwest.
Winde von der Stärke drei bis vier waren an der Tagesordnung. Unverhofft ausbrechende Stürme, die selbst weit im Süden Eiseskälte mit sich führten, zeugten davon, daß auf dieser Erde die letzte Eiszeit herrschte. Es war nicht verwunderlich, daß sich nicht jeder Seefahrer über den Atlantischen Arm getraute.
Hannibal regte sich nicht. Er hatte die telepathische Überwachung des Seegebietes übernommen.
Allison kümmerte sich zusammen mit Nishimura um die Navigation. Sie standen über eine dünne, reißfeste Visiphonleitung miteinander in Verbindung. Jeder Sprechfunkverkehr war untersagt.
Je gröber die See wurde, um so schwieriger wurde es, die Visiphonleine ausreichend lose zu halten.
Meine neuerwachten Extrasinne hatten längst auf Nachtsichtigkeit umgeschaltet. Diesmal hatte ich keinerlei Kopfschmerzen mehr verspürt.
Die See bekam allmählich Schaumkronen. Das Boot tauchte immer heftiger in die aus Nordwest anrollenden Wogen ein.
»Das gefällt mir nicht!« rief mir Allison zu. »Wir sind südlich von Cadiz, oder dort, wo diese Stadt einmal liegen wird. Wenn der Segler in übles Wetter geriet, können wir lange suchen. Gehen Sie mit der Fahrt herunter.«
Ich befolgte die Anweisung ohne Widerspruch. Allison war nicht nur ein fähiger Hochenergiephysiker, sondern auch Fregattenkapitän der australischen Navy. Er konnte die See besser beurteilen als ich, und seine Navigation, vorgenommen mit modernen Instrumenten, war garantiert genau.
Nishimura rief an. Allison nahm das Mikrophon aus der Halterung des kabelgebundenen Visiphons.
»Wir sind auf Position«, vernahm ich Kenjis Stimme. »Das Land liegt knapp hinter dem nördlichen Horizont. Es ist 3 Uhr 14, der Sonnenaufgang erfolgt um diese Jahreszeit kurz nach fünf Uhr. Können Sie etwas orten?«
Ich schüttelte verneinend den Kopf und dachte wieder nicht
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