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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­bracht.
    Selbst­ver­ständ­lich wa­ren wir auch hier vor­sich­tig ge­we­sen! An Bord der Boo­te la­ger­te nichts, was man nicht auch auf ei­nem mar­sia­ni­schen Kreu­zer fin­den konn­te. Din­ge mit­zu­neh­men, die es viel­leicht nur auf dem Mars gab, wä­re gleich­be­deu­tend mit ei­nem To­des­ur­teil ge­we­sen. Whu­ro­la­ni­sche Händ­ler wuß­ten über­dies ge­nau, was man schwarz er­wer­ben durf­te und was nicht. Ich muß­te ih­nen Din­ge an­bie­ten, die sie schon ein­mal ge­se­hen hat­ten, und dar­über hin­aus Ge­gen­stän­de, die sie vom Hö­ren­sa­gen kann­ten. Ent­schei­dend bei ei­ner even­tu­el­len Ent­de­ckung war die Tat­sa­che, daß je­des Ding zur Aus­rüs­tung ei­nes mar­sia­ni­schen Raum­schiffs ge­hö­ren muß­te. Das aber konn­ten wir ex­akt be­ur­tei­len.
    Ich schau­te nach vorn.
    Han­ni­bal saß im Bug un­se­res Boo­tes. Es war das grö­ße­re der bei­den und ge­hör­te in un­se­rer Zeit zum Bar­kas­sen­typ. Hier hat­ten der Klei­ne, Al­li­son und ich Platz ge­nom­men.
    Hin­ter uns folg­te der von Dr. Nis­hi­mu­ra und Na­ru Ke­no­ne­we be­mann­te Kut­ter.
    Für die ei­gen­tüm­li­che Be­man­nung hat­ten wir uns eben­falls et­was ein­fal­len zu las­sen. Ein Boot hät­te für uns al­le ge­reicht. Die Fra­ge nach »mei­nen« an­de­ren Be­sat­zungs­mit­glie­dern war eben­falls zu be­ant­wor­ten. Der ni­tra­by­li­sche Ka­pi­tän konn­te die Neu­gier­de sei­ner See­fah­rer nur dann stil­len, wenn wir hand­fes­te Aus­künf­te ge­ben konn­ten.
    Die Nacht war stock­fins­ter und der See­gang so be­acht­lich, daß wir mit der Fahrt hat­ten her­un­ter­ge­hen müs­sen. Wir wa­ren schon fast fünf Stun­den un­ter­wegs und hat­ten den Treff­punkt im Golf von Ca­diz noch im­mer nicht er­reicht.
    Das war aber be­reits beim Aus­lau­fen klar­ge­we­sen. Ei­ner­seits hat­ten wir die na­he der Ba­sis Er Rif herr­schen­de Strö­mung zu über­win­den ge­habt und an­de­rer­seits den im­mer stei­fer wer­den­den Nord­west.
    Win­de von der Stär­ke drei bis vier wa­ren an der Ta­ges­ord­nung. Un­ver­hofft aus­bre­chen­de Stür­me, die selbst weit im Sü­den Ei­ses­käl­te mit sich führ­ten, zeug­ten da­von, daß auf die­ser Er­de die letz­te Eis­zeit herrsch­te. Es war nicht ver­wun­der­lich, daß sich nicht je­der See­fah­rer über den At­lan­ti­schen Arm ge­trau­te.
    Han­ni­bal reg­te sich nicht. Er hat­te die te­le­pa­thi­sche Über­wa­chung des See­ge­bie­tes über­nom­men.
    Al­li­son küm­mer­te sich zu­sam­men mit Nis­hi­mu­ra um die Na­vi­ga­ti­on. Sie stan­den über ei­ne dün­ne, reiß­fes­te Vi­si­phon­lei­tung mit­ein­an­der in Ver­bin­dung. Je­der Sprech­funk­ver­kehr war un­ter­sagt.
    Je grö­ber die See wur­de, um so schwie­ri­ger wur­de es, die Vi­si­phon­lei­ne aus­rei­chend lo­se zu hal­ten.
    Mei­ne neu­er­wach­ten Ex­tra­sin­ne hat­ten längst auf Nacht­sich­tig­keit um­ge­schal­tet. Dies­mal hat­te ich kei­ner­lei Kopf­schmer­zen mehr ver­spürt.
    Die See be­kam all­mäh­lich Schaum­kro­nen. Das Boot tauch­te im­mer hef­ti­ger in die aus Nord­west an­rol­len­den Wo­gen ein.
    »Das ge­fällt mir nicht!« rief mir Al­li­son zu. »Wir sind süd­lich von Ca­diz, oder dort, wo die­se Stadt ein­mal lie­gen wird. Wenn der Seg­ler in üb­les Wet­ter ge­riet, kön­nen wir lan­ge su­chen. Ge­hen Sie mit der Fahrt her­un­ter.«
    Ich be­folg­te die An­wei­sung oh­ne Wi­der­spruch. Al­li­son war nicht nur ein fä­hi­ger Hoch­ener­gie­phy­si­ker, son­dern auch Fre­gat­ten­ka­pi­tän der aus­tra­li­schen Na­vy. Er konn­te die See bes­ser be­ur­tei­len als ich, und sei­ne Na­vi­ga­ti­on, vor­ge­nom­men mit mo­der­nen In­stru­men­ten, war ga­ran­tiert ge­nau.
    Nis­hi­mu­ra rief an. Al­li­son nahm das Mi­kro­phon aus der Hal­te­rung des ka­bel­ge­bun­de­nen Vi­si­phons.
    »Wir sind auf Po­si­ti­on«, ver­nahm ich Kenjis Stim­me. »Das Land liegt knapp hin­ter dem nörd­li­chen Ho­ri­zont. Es ist 3 Uhr 14, der Son­nen­auf­gang er­folgt um die­se Jah­res­zeit kurz nach fünf Uhr. Kön­nen Sie et­was or­ten?«
    Ich schüt­tel­te ver­nei­nend den Kopf und dach­te wie­der nicht

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