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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ih­rem an­geb­li­chen Hei­mat­dia­lekt das da­mals in­ter­na­tio­nal ge­bräuch­li­che Whur, die Spra­che der Whu­ro­la­ner. Man ver­stand sie in den be­kann­ten Tei­len die­ser Welt, vor al­lem aber auch auf At­lan­tis.
    Wei­te­re Män­ner mit dem ein­zi­gen, uns zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mars­ge­rät ei­ner Schnell­schu­lung zu un­ter­zie­hen, war nicht mehr mög­lich ge­we­sen. Wir hät­ten zwar noch Lehr­de­tek­to­ren vom Mond her­bei­schaf­fen kön­nen, aber die hät­ten erst pro­gram­miert wer­den müs­sen. So hat­ten wir uns ent­schlos­sen, vor­erst mit fünf Mann in den ak­ti­ven Ein­satz zu ge­hen, die La­ge zu son­die­ren und spä­ter wei­te­re Maß­nah­men ein­zu­lei­ten.
    In der Ba­sis Er Rif lie­fen zur Zeit wei­te­re Pro­gram­me. Des­glei­chen hat­te sich Re­ling ent­schlos­sen, in der Real­zeit al­le Mög­lich­kei­ten auf­zu­bie­ten, um wei­te­re GWA-Spe­zia­lis­ten mit den Spra­chen und Ge­bräu­chen ver­traut zu ma­chen.
    Das war drin­gend er­for­der­lich, denn auf uns kam das Pro­blem der Über­fahrt zu. Es war si­cher nicht schwie­rig, in Whu­ro­la einen see­tüch­ti­gen Seg­ler zu er­wer­ben, aber die Be­sat­zungs­fra­ge muß­te noch ge­löst wer­den. Ich leg­te kei­nen Wert dar­auf, drei­ßig und mehr Frem­de an Bord zu ha­ben.
    »Kon­takt!« rief Han­ni­bal plötz­lich.
    Al­li­son zuck­te zu­sam­men, rich­te­te sich auf und griff wort­los zu den Schnel­l­an­schlüs­sen des Die­sels.
    »Fin­ger weg!« herrsch­te ich ihn an. »Sie glau­ben doch nicht ernst­haft, ich wür­de jetzt schon un­ter Se­gel auf das Land zu­hal­ten? Ab­war­ten! Ge­ben Sie das an Nis­hi­mu­ra durch. Wir be­nut­zen die Mo­to­ren, so­lan­ge es geht.«
    »Ih­re Ner­ven möch­te ich ha­ben«, murr­te der Hü­ne. »Wenn die Die­sel ge­se­hen wer­den, sind wir reif.«
    »Wer soll die se­hen, wenn wir selbst nicht ein­mal die Top­pen des Kauf­fah­rers sich­ten? Seit wann sind Sie ner­vös, Fra­mus?«
    Nis­hi­mu­ra und Ke­no­ne­we ka­men nä­her. Wir konn­ten uns durch Zu­ru­fe ver­stän­di­gen.
    »Vi­si­pho­ne samt Lei­tung ab­wer­fen«, schrie ich hin­über. »Blei­ben Sie in mei­nem Kiel­was­ser. Die Rie­men bin­nen­bords las­sen. Es wä­re lä­cher­lich, wenn sich nur zwei Mann jetzt schon da­mit ab­mü­hen wür­den. Wenn Sie Ihr Se­gel set­zen, dann pas­sen Sie auf, daß Sie bei dem Wind nicht ken­tern. Ge­nau den vor­ge­se­he­nen Kurs auf Whu­ro­la ein­hal­ten, aber die Se­gel­flä­che auf ein Drit­tel der mög­li­chen Aus­deh­nung kür­zen. Wir ris­kie­ren es nicht, mit der­art über­la­de­nen Boo­ten und bei dem See­gang un­ter vol­lem Zeug vor dem Wind zu lie­gen. Klar?«
    »Klar! Ste­cken Sie Reffs ein oder …«
    »Nein, kei­ne«, rief ich zu­rück. »His­sen Sie Ih­re Rah wie wir zu ei­nem Drit­tel. Be­le­gen Sie das Tuch. So we­ni­ge Män­ner wie wir füh­ren kei­ne ele­gan­ten Se­gel­ma­nö­ver aus, son­dern zweck­mä­ßi­ge. Fer­tig Kenji, mit Mo­to­ren­kraft auf Ge­gen­kurs ge­hen. Wa­gen Sie kein Wen­de­ma­nö­ver un­ter Se­gel. Das könn­te übel aus­ge­hen.«
    Er wink­te. Ich leg­te den schwe­ren Die­sel mit­samt sei­ner ru­der­wirk­sa­men Schrau­be hart nach Steu­er­bord. Das Boot ging durch den Wind, dreh­te wei­ter, und dann ka­men die Wel­len von ach­tern. Wir la­gen in­fol­ge der güns­ti­gen Wind­rich­tung ge­nau auf Kurs. Er wür­de uns zu je­ner weit vor­ge­scho­be­nen Halb­in­sel füh­ren, von der die Gi­bral­tar­stra­ße noch stär­ker ein­ge­engt wur­de und die wir we­gen der dort herr­schen­den Strö­mung nur mit vol­ler Mo­to­ren­kraft hat­ten pas­sie­ren müs­sen.
    »Se­gel his­sen, Fra­mus. Hoch mit der Rah, daß die Blö­cke krei­schen.«
    »Ih­nen macht es wohl Spaß, mit Ih­ren küm­mer­li­chen See­manns­aus­drücken hau­sie­ren zu ge­hen, was?« fauch­te er mich an.
    »Großer Irr­tum, Fra­mus! Ak­ti­ve GWA-Schat­ten be­herr­schen so et­was. Oder dach­ten Sie, nur Sie könn­ten se­geln? Der Nord­land­fah­rer kommt auf. Er dürf­te bei dem ach­ter­lich ein­fal­len­den Wind et­wa neun Kno­ten lau­fen. Se­hen Sie die Top­pen? Ein Drei­mas­ter, wie mir scheint.«
    »Ih­nen scheint rich­tig«,

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