Bezugspunkt Atlantis
ihrem angeblichen Heimatdialekt das damals international gebräuchliche Whur, die Sprache der Whurolaner. Man verstand sie in den bekannten Teilen dieser Welt, vor allem aber auch auf Atlantis.
Weitere Männer mit dem einzigen, uns zur Verfügung stehenden Marsgerät einer Schnellschulung zu unterziehen, war nicht mehr möglich gewesen. Wir hätten zwar noch Lehrdetektoren vom Mond herbeischaffen können, aber die hätten erst programmiert werden müssen. So hatten wir uns entschlossen, vorerst mit fünf Mann in den aktiven Einsatz zu gehen, die Lage zu sondieren und später weitere Maßnahmen einzuleiten.
In der Basis Er Rif liefen zur Zeit weitere Programme. Desgleichen hatte sich Reling entschlossen, in der Realzeit alle Möglichkeiten aufzubieten, um weitere GWA-Spezialisten mit den Sprachen und Gebräuchen vertraut zu machen.
Das war dringend erforderlich, denn auf uns kam das Problem der Überfahrt zu. Es war sicher nicht schwierig, in Whurola einen seetüchtigen Segler zu erwerben, aber die Besatzungsfrage mußte noch gelöst werden. Ich legte keinen Wert darauf, dreißig und mehr Fremde an Bord zu haben.
»Kontakt!« rief Hannibal plötzlich.
Allison zuckte zusammen, richtete sich auf und griff wortlos zu den Schnellanschlüssen des Diesels.
»Finger weg!« herrschte ich ihn an. »Sie glauben doch nicht ernsthaft, ich würde jetzt schon unter Segel auf das Land zuhalten? Abwarten! Geben Sie das an Nishimura durch. Wir benutzen die Motoren, solange es geht.«
»Ihre Nerven möchte ich haben«, murrte der Hüne. »Wenn die Diesel gesehen werden, sind wir reif.«
»Wer soll die sehen, wenn wir selbst nicht einmal die Toppen des Kauffahrers sichten? Seit wann sind Sie nervös, Framus?«
Nishimura und Kenonewe kamen näher. Wir konnten uns durch Zurufe verständigen.
»Visiphone samt Leitung abwerfen«, schrie ich hinüber. »Bleiben Sie in meinem Kielwasser. Die Riemen binnenbords lassen. Es wäre lächerlich, wenn sich nur zwei Mann jetzt schon damit abmühen würden. Wenn Sie Ihr Segel setzen, dann passen Sie auf, daß Sie bei dem Wind nicht kentern. Genau den vorgesehenen Kurs auf Whurola einhalten, aber die Segelfläche auf ein Drittel der möglichen Ausdehnung kürzen. Wir riskieren es nicht, mit derart überladenen Booten und bei dem Seegang unter vollem Zeug vor dem Wind zu liegen. Klar?«
»Klar! Stecken Sie Reffs ein oder …«
»Nein, keine«, rief ich zurück. »Hissen Sie Ihre Rah wie wir zu einem Drittel. Belegen Sie das Tuch. So wenige Männer wie wir führen keine eleganten Segelmanöver aus, sondern zweckmäßige. Fertig Kenji, mit Motorenkraft auf Gegenkurs gehen. Wagen Sie kein Wendemanöver unter Segel. Das könnte übel ausgehen.«
Er winkte. Ich legte den schweren Diesel mitsamt seiner ruderwirksamen Schraube hart nach Steuerbord. Das Boot ging durch den Wind, drehte weiter, und dann kamen die Wellen von achtern. Wir lagen infolge der günstigen Windrichtung genau auf Kurs. Er würde uns zu jener weit vorgeschobenen Halbinsel führen, von der die Gibraltarstraße noch stärker eingeengt wurde und die wir wegen der dort herrschenden Strömung nur mit voller Motorenkraft hatten passieren müssen.
»Segel hissen, Framus. Hoch mit der Rah, daß die Blöcke kreischen.«
»Ihnen macht es wohl Spaß, mit Ihren kümmerlichen Seemannsausdrücken hausieren zu gehen, was?« fauchte er mich an.
»Großer Irrtum, Framus! Aktive GWA-Schatten beherrschen so etwas. Oder dachten Sie, nur Sie könnten segeln? Der Nordlandfahrer kommt auf. Er dürfte bei dem achterlich einfallenden Wind etwa neun Knoten laufen. Sehen Sie die Toppen? Ein Dreimaster, wie mir scheint.«
»Ihnen scheint richtig«,
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