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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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des rot­bär­ti­gen Rie­sen vor­han­den, al­ler­dings nur ver­käuf­lich zu hor­ren­den Prei­sen.
    Das hat­te in un­se­rem Fal­le kei­ne Rol­le ge­spielt, denn ich ver­füg­te über ge­nü­gend Gold in der Form von grob aus­ge­wa­sche­nen Nug­gets. Die schwe­ren Le­der­beu­tel ent­hiel­ten nach den Be­grif­fen die­ser Zeit ein Ver­mö­gen.
    Mit dem Klei­dungs­wech­sel hat­ten wir die ers­te wich­ti­ge Tei­lauf­ga­be des Ein­si­cke­rungs­plans er­füllt.
    Un­se­re Ko­stü­me, die mit ho­her Wahr­schein­lich­keit aus dem falschen Ma­te­ri­al an­ge­fer­tigt wa­ren und nicht den rich­ti­gen Schnitt be­sa­ßen, hat­ten wir un­auf­fäl­lig ge­gen zeit­ge­nös­si­sche Klei­dungs­stücke um­tau­schen und weg­wer­fen kön­nen.
    Al­li­son spiel­te eben­so wie ich den »an­ge­lern­ten Bar­ba­ren« aus den ei­si­gen Ge­fil­den Nord­eu­ro­pas.
    Nis­hi­mu­ra wur­de in­fol­ge sei­ner asia­ti­schen Ge­sichts­zü­ge als ge­heim­nis­vol­ler Frem­der aus dem Reich des To­des, dem heu­ti­gen Si­bi­ri­en, klas­si­fi­ziert. Er war an­geb­lich ei­nes Ta­ges zu mei­nem Stamm ge­sto­ßen.
    Na­ru Ke­no­ne­wes Rol­le war zwangs­läu­fig vor­ge­zeich­net. Der hoch­ge­wach­se­ne Afri­ka­ner konn­te nur ein in­tel­li­gen­ter Mann aus dem mäch­ti­gen Volk der Pho­ro­ser sein. Sei­ne auf­fäl­li­gen Stirn­nar­ben wie­sen ihn als Be­woh­ner der afri­ka­ni­schen West­küs­te aus. Ich hat­te ihn an­geb­lich im Nor­den ge­fun­den und ihm das Le­ben ge­ret­tet.
    Auch das war lo­gisch, denn vie­le wa­ge­mu­ti­ge See­fah­rer aus Afri­kas kul­tu­rell hoch­ste­hen­den West­küs­ten­ge­bie­ten fuh­ren weit über Ni­tra­byl hin­aus in der Hoff­nung, mit den bar­ba­ri­schen Nord­land­stäm­men gu­te Tausch­ge­schäf­te ma­chen zu kön­nen.
    Auch Han­ni­bals Rol­le war ge­nau­so klar vor­ge­zeich­net wie Ke­no­ne­wes Auf­tritt.
    Der Zwerg war der­art klein und ha­ger, daß er ei­gent­lich nur ein ech­ter Whu­ro­la­ner sein konn­te. Er hat­te so­mit die schwie­rigs­te Auf­ga­be über­nom­men, denn als Ein­hei­mi­scher muß­te er sich in der Duf­ten­den Stadt aus­ken­nen.
    Er nann­te sich we­gen sei­ner ro­ten Haa­re »Gauhk der Fehl­far­be­ne«. An­geb­lich war er seit über zwan­zig Jah­ren nicht mehr in sei­ner Hei­mat­stadt ge­we­sen. Wir konn­ten nur hof­fen, daß es nicht ir­gend­wel­che Ein­hei­mi­sche gab, die glaub­ten, ihn un­be­dingt er­ken­nen zu müs­sen. Der Zwerg hat­te aber kaum an­ders mas­kiert wer­den kön­nen. Whu­ro­la­ner be­sa­ßen über­wie­gend sei­ne Fi­gur. Als Nord­län­der hät­te er sich nie­mals aus­ge­ben kön­nen.
    Fra­mus G. Al­li­son han­del­te ge­treu sei­ner Rol­le als ver­trau­ter Leib­wäch­ter mei­ner bar­ba­ri­schen Fürst­lich­keit.
    Ein Mann der Be­sat­zung ver­sperr­te ihm den Weg. Er faß­te ihn wort­los am Kra­gen sei­nes Ge­wan­des, hob ihn hoch und schleu­der­te ihn zur Sei­te.
    Dann stapf­te er un­ge­rührt die schma­le Holz­trep­pe zum hoch­lie­gen­den Ach­ter­deck hin­auf und blieb ne­ben mir ste­hen.
    Un­ten rich­te­te sich der so arg Be­han­del­te stöh­nend auf und be­tas­te­te sei­ne Glie­der. Er wag­te es aber nicht, Al­li­son einen wü­ten­den Blick zu­zu­wer­fen. Fra­mus hat­te es ge­schafft; in­ner­halb we­ni­ger Stun­den als her­ku­lisch star­ker Bar­bar an­er­kannt zu wer­den.
    »Die Ker­le sind auf un­ser Gold scharf«, teil­te er mir mit. »Auf­pas­sen! Wun­dern Sie sich nur nicht über mei­ne Grob­hei­ten. Nis­hi­mu­ra hat un­ter Deck so­eben drei Bur­schen mit ge­konn­ten Ju­do­grif­fen aufs Kreuz ge­legt. Ihm geht man neu­er­dings aus dem We­ge wie dem Teu­fel per­sön­lich.«
    »Den Sie na­ment­lich nicht er­wäh­nen soll­ten, denn in die­ser Epo­che kennt man ihn nicht un­ter die­ser Be­zeich­nung. Rei­ßen Sie sich zu­sam­men, Fra­mus!«
    »Re­den Sie doch kei­nen Un­sinn. Sie in Ih­rer Ei­gen­schaft als Stam­mes­fürst kön­nen sich kaum auf pri­mi­ti­ve Hand­greif­lich­kei­ten ein­las­sen. Den­ken Sie dar­an! Ein Mann wie Sie greift bei Be­lei­di­gun­gen nach dem Schwert. Dann aber müs­sen Sie tö­ten, oder Sie wer­den

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