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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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iden­tisch mit ei­ner be­vor­zug­ten Be­hand­lung von geis­tig hoch­ste­hen­den Bar­ba­ren, die man auf mar­sia­ni­schen Raum­schif­fen ein­set­zen konn­te.
    Wir hat­ten in je­der Be­zie­hung gu­te Chan­cen. Nis­hi­mu­ras Be den­ken be­züg­lich des Han­dels­ka­pi­täns wa­ren da­her falsch. Es wä­re zweck­los ge­we­sen, ihn in der jet­zi­gen Si­tua­ti­on aus­zu­schal­ten.
    Wir muß­ten ab­war­ten und not­falls blitz­schnell un­se­re Ent­schei­dun­gen tref­fen.
    Die Mar­sia­ner wä­ren mir als Gön­ner nicht un­will­kom­men ge­we­sen. Ra­scher und un­auf­fäl­li­ger hät­te kei­ner von uns nach At­lan­tis kom­men kön­nen, denn nur dort gab es laut Fol­ro­ghs Aus­sa­gen die hoch­wer­ti­gen Hyp­no-Schnell­schu­lungs­zen­tren. Wenn wir erst ein­mal dort wa­ren, konn­ten wir auf Grund un­se­rer be­son­de­ren Fä­hig­kei­ten al­ler­lei ver­an­las­sen.
    Der Weg über die whu­ro­la­ni­schen Händ­ler war lang­wie­ri­ger, aber auch er konn­te zum Ziel füh­ren.
     
     
9.
     
    Der Im­puls, zeu­gend von Ver­zweif­lung und To­des­not, war so hef­tig, daß er in mei­nem ak­ti­vier­ten Ex­tra­hirn zu ex­plo­die­ren schi­en.
    Han­ni­bal, der ne­ben mir auf dem brei­ten La­ger ruh­te, fuhr ruck­ar­tig auf, riß sei­ne schwert­ähn­li­che Stor­g­ha an sich und ent­si­cher­te mit ei­nem Dau­mendruck die in das Griff­stück ein­ge­bau­te Ther­mo­rak-Au­to­ma­tik.
    »Weg da­mit!« flüs­ter­te ich rauh. »Kei­nes­falls schie­ßen! Das ist ei­ne Waf­fe des 21. Jahr­hun­derts.«
    Er schob die nur für Ein­ge­weih­te er­kenn­ba­re Si­che­rung wie­der vor und husch­te zu den klei­nen Fens­tern.
    Die Ster­ne spen­de­ten ge­nug Licht, um uns in­fol­ge un­se­rer Nacht­sich­tig­keit so deut­lich se­hen zu las­sen wie am hel­len Ta­ge.
    Es war kurz nach drei Uhr, am 10. März 2011 Real­zeit.
    Drau­ßen blieb al­les still. Wir hat­ten wunsch­ge­mäß im Erd­ge­schoß der Her­ber­ge ei­ne Un­ter­kunft ge­fun­den. In die­sem Stock­werk gab es nur we­ni­ge Zim­mer. Der üb­ri­ge Platz wur­de von den Wirt­schafts­räu­men ein­ge­nom­men. Wir hat­ten je­doch großen Wert dar­auf ge­legt, je­der­zeit durch Fens­ter ent­kom­men, oder zu­min­dest ak­tiv wer­den zu kön­nen.
    Han­ni­bal war in sei­ner Hal­tung er­starrt. Die flam­men­ähn­lich ge­well­te Klin­ge sei­ner Stor­g­ha, ei­ner ge­fähr­li­chen Hieb- und Stich­waf­fe, glänz­te im Licht des voll auf­ge­gan­ge­nen Mon­des. Mir stach das Glit­zern fast kör­per­lich spür­bar in die Au­gen, de­ren Ein­drücke in mei­nem Ge­hirn ei­ne la­ser­ar­ti­ge Licht­ver­stär­kung er­fuh­ren.
    »Nur ein Mann«, mel­de­te sich der Klei­ne lei­se. Sei­ne Stim­me klang mo­no­ton, ein Zei­chen für sei­ne ho­he Psi-Kon­zen­tra­ti­on. »Er ist in Not, aber er will zu uns. Kei­ne aku­te Ge­fahr. Fehl­alarm!«
    Ich über­prüf­te sei­ne An­ga­ben.
    Ja, drau­ßen war je­mand, der so in­ten­siv an uns dach­te, daß wir wach ge­wor­den wa­ren. Es han­del­te sich aber nicht um ei­ne Po­li­zei­strei­fe oder um ein Kom­man­do der at­lan­tisch-mar­sia­ni­schen Spio­na­ge­ab­wehr.
    Ich er­hob mich, zog mein nor­di­sches Lang­schwert aus der Schei­de und schlich eben­falls zu den Fens­tern hin­über. Von dort kam die stärks­te Im­puls­front.
    Der Un­be­kann­te war er­schöpft – nein, mehr noch! Er muß­te schwer ver­wun­det sein, denn sei­ne Hirn­strah­lun­gen zeug­ten von Schmer­zen.
    »Vor­sicht!« flüs­ter­te ich Han­ni­bal zu. »Er will zwei­fel­los zu uns. Wenn das je­mand bei Nacht und un­ter sol­chen Qua­len wagt, hat er sei­ne gu­ten Grün­de. De­cke mich ab, aber auf kei­nen Fall schie­ßen.«
    Ich öff­ne­te ein Fens­ter, das zum großen Hof der Her­ber­ge hin­aus­führ­te. Ein Schwall war­mer Luft, durch­setzt vom ste­chen­den Ge­ruch zahl­rei­cher Tier­kör­per, drang in mei­ne Na­se.
    Am spä­ten Abend wa­ren noch Rei­sen­de aus dem In­land an­ge­kom­men. Sie be­nutz­ten die in die­ser Epo­che üb­li­chen zwei- bis vier­räd­ri­gen Kar­ren und schwer­fäl­li­ge Zug­tie­re, die wir für na­he Ver­wand­te des ur­zeit­li­chen Au­er­och­sen hiel­ten.
    In­ner­halb des Ho­fes

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