Bezugspunkt Atlantis
gibt es jetzt bereits zwei Atom-U-Boote. Das erste dürf te auslaufklar sein.«
»Ich verstehe«, lächelte Nishimura. »Eine Versenkung auf ho her See und während eines Sturmes ist sicherlich unauffälliger.«
»Ich dachte an eine blitzschnelle Inhaftierung«, sagte ich.
Hannibal seufzte und richtete den Blick zur Decke.
»Inhaftierung! Ich hatte gedacht, du würdest endlich einmal sachgerecht denken und handeln. Ja – ich erinnere mich an meine Argumente bezüglich der vermuteten Höhlenwilden. Die wollte ich auch als Gefangene sehen. Okay, du bist der Boß. Kenji, fangen Sie endlich an. Der Knabe wird unruhig.«
Eine Viertelstunde später bestaunte Bytral seine Schätze. Wir wußten durch Folroghs Erläuterungen ungefähr, welche marsianischen Gerätschaften in Whurola schwarzgehandelt wurden.
Es mußten Dinge sein, die man direkt in der Praxis anwenden konnte. Energiewaffen standen dabei im höchsten Kurs. An zweiter Stelle lagen Funksprechgeräte mit integrierten Bildübertragungsteilen und Langzeit-Laderbatterien.
Wir waren großzügig. Er erhielt drei marsianische Schockstrahler mit hoher Reichweite und nervenparalysierender Wirkung, sowie vier marsianische Original-Visiphone in tragbarer, leichter Ausführung.
Dazu noch naturbelassene Nuggets, wie sie in südafrikanischen Flüssen unserer Zeit ausgewaschen worden waren.
Mit einer solchen Bezahlung hatte er nicht gerechnet. Ich hatte mich jedoch entgegen meiner ursprünglichen Absichten dazu entschlossen, denn in unserer Situation kam es vorerst darauf an, engere Kontakte zu gewinnen.
Die Kontakte waren zu jenen Leuten zu knüpfen, die uns an Land erwarteten. Ihnen gegenüber mußten wir glaubwürdig sein – und das konnten wir nur erreichen, wenn wir unsere Schätze rechtzeitig vorwiesen.
In unsere Menschheitsepoche umgesetzt, wäre meine Handlungsweise völlig verkehrt gewesen – nicht so in Whurola der Atlantischen Ära. Folrogh hatte uns bestätigt, daß die marsianischen Behörden infolge ihrer internen und militärischen Schwierigkeiten beide Augen zudrückten, wenn es um den Schwarzhandel mit marsianischen Flottengütern ging.
Die Spionageabwehr schlug nur dann mit aller Härte zu, wenn Dinge auftauchten, die einfach nicht in die Hände urzeitlicher Menschen gehörten. Dann war nämlich zu vermuten, daß die Deneber im Hintergrund standen.
Bytral würde sehr schnell einige Bemerkungen machen, und zwar zu Personen, die wir nicht kannten, die wir aber kennenlernen mußten. Ferner würde er seine Geschenke zum Verkauf anbieten.
Ich nahm als sicher an, daß die atlantisch-marsianische Spionageabwehr davon Wind bekommen würde. Nach Folroghs Darstellung würden sie die eindeutig von mir stammenden Waren heimlich überprüfen und feststellen, daß sie ebenso aus einem Raumschiffswrack stammten, wie alle anderen Schwarzhandelsgüter dieser Art.
Nach den Spielregeln mußten wir uns richten.
Ich hatte dabei zwei Hintergedanken:
Wenn wir durch unser Auftreten mit Verbindungsleuten des inzwischen getöteten Atlanters Merklohr Kontakt bekamen, bedeutete das eine wichtige Informationsquelle; vorausgesetzt, die Spionageabwehr war ihnen nicht ebenfalls auf den Fersen. Das mußte einkalkuliert werden!
Der zweite Gedanke betraf die Marsianer an sich. Wenn der hiesige Kommandeur mehr Interesse als angenommen zeigen sollte, mußte eine Ausweichphase unserer Gesamtplanung in Kraft treten.
»Interesse« war für die Marsianer im letzten Stadium des Entscheidungskampfes aber
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