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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu eli­mi­nie­ren und …«
    »Das reicht«, un­ter­brach ich sie schroff. »Der Ein­satz­be­fehls­ha­ber heißt Bri­ga­de­ge­ne­ral Thor Kon­nat. Rich­te das dem Al­ten aus. Un­se­re jet­zi­ge Po­si­ti­on war schwer ge­nug zu er­rin­gen. Ich ge­be sie nicht vor­schnell auf.«
    »Das Ri­si­ko ist aber sehr groß und …«
    »Hier ist al­les ri­si­ko­voll«, un­ter­brach ich er­neut. »Ich küm­me re mich jetzt um den Frem­den. En­de, Ki­ny.«
    Ich lös­te mich aus der Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se und schau­te zu Han­ni­bal hin­über. Er hat­te sich an dem Nach­rich­ten­aus­tausch nicht be­tei­ligt, wuß­te aber un­ge­fähr, worum es ge­gan­gen war.
    »Der Al­te schon wie­der hier? Mahl­zeit! Un­ser Mann kriecht auf die in­ne­re Boh­len­tür zu. Er ist al­so be­reits im Ge­wöl­be.«
    Ich sprang end­gül­tig aus dem Fens­ter. Mei­ne Über­le­gun­gen über­stürz­ten sich.
    Wenn der Ver­wun­de­te ein Mit­glied des aus­ge­ho­be­nen De­neb-Stütz­punkts von Whu­ro­la war, hat­te er ziel­stre­big ge­han­delt. Sein Auf­tau­chen im Han­dels­kon­tor be­wies, daß er vor­her über un­se­re An­kunft in­for­miert wor­den war. An­dern­falls hät­te er nicht je­ne Tür zu er­rei­chen ver­sucht, hin­ter der mei­ne Mit­ar­bei­ter schlie­fen. Nein, zu dem Zeit­punkt muß­te Ke­no­ne­we Wa­che hal­ten. So war es ver­ein­bart wor­den.
    Die Geis­ter von Ni­tra­byl ver­such­ten, un­ser Schick­sal zu be­ein­flus­sen. Der Frem­de nahm mit Si­cher­heit an, daß wir in Mer­klohrs Auf­trag ge­kom­men wa­ren. In­fol­ge­des­sen wür­de er auf ei­ne Hil­fe­leis­tung hof­fen. Die konn­te ich ihm auf kei­nen Fall ge­wäh­ren.
    Ich rann­te quer über den In­nen­hof, über­sprang schla­fen­de Män­ner und er­mat­tet nie­der­ge­sun­ke­ne Tie­re. Han­ni­bal folg­te mir. Das war un­klug, aber er hat­te es in dem en­gen Raum nicht mehr aus­ge­hal­ten.
    Wei­ter links rie­fen zwei Wäch­ter der In­land­rei­sen­den. Sie woll­ten wis­sen, was wir mit­ten in der Nacht in der Nä­he ih­rer Wa­ren zu su­chen hät­ten.
    Schwer­ter blitz­ten im Licht der Pech­pfan­ne. Ein Pfeil zisch­te ge­fähr­lich dicht an mir vor­bei.
    Ich ach­te­te nicht dar­auf. Ich drang in das Ge­wöl­be vor, ging hin­ter dem Eck­pfei­ler vor­sichts­hal­ber in De­ckung – und da sah ich ihn!
    Er lag lang aus­ge­streckt auf dem fest­ge­tre­te­nen Lehm­bo­den und poch­te mit letz­ter Kraft ge­gen die mas­si­ve Boh­len­tür, hin­ter der sich un­se­re Ge­fähr­ten auf­hiel­ten.
    Ke­no­ne­we rea­gier­te so­fort.
    Das Tor flog auf, ei­ne zwei­schnei­di­ge Axt blitz­te im trü­ben Licht der über dem Ein­gang hän­gen­den Öl­lam­pe.
    »Nicht!« rief ich un­ter­drückt und eil­te nach vorn.
    Der Frem­de dreh­te mü­he­voll den Kopf. Gleich­zei­tig ver­such­te er, ei­ne selt­sa­me Waf­fe in An­schlag zu brin­gen. Ke­no­ne­we schleu­der­te den Fuß nach vorn und ent­riß sie da­durch der kraft­lo sen Hand. Als sie zur Sei­te flog, er­kann­te ich einen mar­sia­ni­schen Ener­gie­strah­ler in Of­fi­ziers­aus­füh­rung. Strahl­pis­to­len die­ser Art wa­ren so sel­ten, daß wir sie nicht ein­mal in der ver­las­se­nen Mond­stadt Zon­ta ge­fun­den hat­ten.
    »Ein­gang ab­si­chern«, rief ich Na­ru zu.
    Er ver­stand au­gen­blick­lich, rann­te zum Ge­wöl­be­bo­gen hin­über und blieb dort mit sei­ner Streitaxt ste­hen.
    Al­li­son und Nis­hi­mu­ra wa­ren eben­falls auf­ge­wacht. Sie be­grif­fen schnell und spran­gen zu Na­ru hin­über.
    Ich beug­te mich zu dem Frem­den nie­der – und er­schrak. Es han­del­te sich un­zwei­fel­haft um einen At­lan­ter.
    Die rech­te Sei­te sei­ner Brust war von ei­nem Ther­mo­schuß ge­streift wor­den. Das ge­nüg­te, um aus ei­nem star­ken Mann einen Ster­ben­den zu ma­chen.
    Ich ris­kier­te ein kur­z­es Psy­chos­piel, wohl wis­send, daß er nicht mehr viel Zeit hat­te.
    Ich hob sei­nen Kopf an und bet­te­te ihn in mei­ne Ar­me. Da­bei flüs­ter­te ich rasch:
    »Nicht viel spre­chen. Ich bin Rod­kon der Per­ker, be­auf­tragt von Mer­klohr. Ich weiß be­reits, daß Eu­re Sta­ti­on aus­ge­ho­ben wur­de. Ni­tra­byl wur­de kurz nach mei­nem Ver­schwin­den

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