Bezugspunkt Atlantis
verweisenden Blick.
»Ich sagte, sie starben in meinen Armen. Also nein! Oranion der Reisende, einer aus deinem Volk, der Herr des fehlfarbenen Whurolaners Gauhk, kam auf Bitten meines Vaters zu meinem Stamm. Er unterrichtete mich. Ich weiß viel! Ich kenne deine Insel im großen Meer. Ich lausche dem Donnern der Himmelsschiffe ohne Furcht. Ich bin gekommen, um sie kennenzulernen und zu prüfen, ob Oranion die Wahrheit sprach. Er lehrte mich, meine Welt könne umschritten werden, so daß man nach langer Wanderung wieder am gleichen Punkt ankommt. Er sprach von anderen Welten dieser Art. Dorther kommen die Götter. Ich möchte sehen und hören, ob es der Wahrheit entspricht.«
Hannibal hatte bislang die Luft angehalten. Jetzt meldete er sich in einer so typischen Art, wie es nur der Giftzwerg der GWA konnte.
»Sein Vater schleifte Oranion an den Haaren über das Eis, bis mein Herr schmerzgepeinigt einwilligte, den Jungfürsten Rodkon zu unterrichten. So und nicht anders war es.«
»Also hat er ihn gebeten«, fuhr ich ihn an. »Sagte ich etwas anderes, du spitzhutiger Narr?«
Der Atlanter lachte unterdrückt auf. Er schien die rauhen Sitten der Nordlandbarbaren zu kennen.
Der Roboter summte auf mich zu und hüllte mich in eine Flut violetten Lichtes ein. Der marsianische Kommandeur schien ei nen neuen Impulsbefehl gegeben zu haben.
Ich blieb ruhig stehen, erhob aber mein Schwert so, daß man meine Haltung als Trotzreaktion auslegen konnte. Fürst Rodkon wich eben nicht zurück!
Drei Sekunden später war die Überprüfung beendet. Der Marsianer nickte. Er hatte die Auswertung erhalten. Wahrscheinlich hatte der Medo-Roboter nach der Durchleuchtung festgestellt, daß ich durchaus menschlich war.
»Ich danke für deine Hilfeleistung im dunklen Norden«, sprach mich der kleine Mann an. »Wir kennen den Namen des Schiffes. Du erhältst die Erlaubnis, deine Beutegüter öffentlich verkaufen zu dürfen. Sie gehören offiziell dir. Oder fiel das Himmelsschiff außerhalb deines Stammesgebietes zu Boden?«
»Meine Festung bebte, Hütten flogen davon, und die Eishöhlen mit allen Vorräten wurden verschüttet. Es war in meinem Gebiet.«
Er nickte wieder eigenartig menschlich, aber ich hatte das untrügliche Gefühl, daß er sich noch nicht schlüssig war. Wir waren auf eine genaue Untersuchung gut vorbereitet, jedoch war es in allen Fällen besser, sie zu umgehen.
Als er auf den Toten schaute, wurde mir plötzlich klar, was er überlegte. Ich hakte sofort ein! Wenn ich hier schon den intelligenten Wilden und einigermaßen Wissenden spielte, hatte ich mich dementsprechend zu verhalten.
»Mir scheint, Lurca, der Dieb ist nicht zufällig gekommen. Ich erreichte die Herberge kurz vor Einbruch der Nacht. Er traf weni ge Stunden später ein. Sicherlich wollte er meine Beute. Hat ihn Bytral, der Seefahrer, informiert? Wer verbrannte ihn?«
»Wir«, erklärte der Marsianer bedächtig. »Wir nehmen an, daß der Dieb falsche Informationen erhielt. Das betrifft dich nicht, Fürst. Willst du dich in Whurola niederlassen?«
»Nein. Ich werde nach Lurcarion segeln.«
Er nickte nochmals, drehte sich abrupt um und ging so schnell davon, wie er gekommen war.
Der Atlanter schenkte mir keinen Blick mehr. Sie nahmen den Toten mit, bestiegen ihre Luftgleiter und verschwanden im nachtdunklen Himmel.
Wir trafen uns in dem Seitengewölbe. Allison verriegelte die schwere Tür. Zwei Öllampen stanken mehr, als daß sie den Raum erleuchteten. Im Hintergrund lagen unsere Waren.
»Das gefällt mir nicht«, erklärte Allison erstaunlich gelassen. »An dieser Untersuchung ist einiges unrund. Ich hätte Sie und Ihre Leute unter allen
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