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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­wei­sen­den Blick.
    »Ich sag­te, sie star­ben in mei­nen Ar­men. Al­so nein! Ora­n­ion der Rei­sen­de, ei­ner aus dei­nem Volk, der Herr des fehl­far­be­nen Whu­ro­la­ners Gauhk, kam auf Bit­ten mei­nes Va­ters zu mei­nem Stamm. Er un­ter­rich­te­te mich. Ich weiß viel! Ich ken­ne dei­ne In­sel im großen Meer. Ich lau­sche dem Don­nern der Him­mels­schif­fe oh­ne Furcht. Ich bin ge­kom­men, um sie ken­nen­zu­ler­nen und zu prü­fen, ob Ora­n­ion die Wahr­heit sprach. Er lehr­te mich, mei­ne Welt kön­ne um­schrit­ten wer­den, so daß man nach lan­ger Wan­de­rung wie­der am glei­chen Punkt an­kommt. Er sprach von an­de­ren Wel­ten die­ser Art. Dort­her kom­men die Göt­ter. Ich möch­te se­hen und hö­ren, ob es der Wahr­heit ent­spricht.«
    Han­ni­bal hat­te bis­lang die Luft an­ge­hal­ten. Jetzt mel­de­te er sich in ei­ner so ty­pi­schen Art, wie es nur der Gift­zwerg der GWA konn­te.
    »Sein Va­ter schleif­te Ora­n­ion an den Haa­ren über das Eis, bis mein Herr schmerz­ge­pei­nigt ein­wil­lig­te, den Jung­fürs­ten Rod­kon zu un­ter­rich­ten. So und nicht an­ders war es.«
    »Al­so hat er ihn ge­be­ten«, fuhr ich ihn an. »Sag­te ich et­was an­de­res, du spitz­hu­ti­ger Narr?«
    Der At­lan­ter lach­te un­ter­drückt auf. Er schi­en die rau­hen Sit­ten der Nord­land­bar­ba­ren zu ken­nen.
    Der Ro­bo­ter summ­te auf mich zu und hüll­te mich in ei­ne Flut vio­let­ten Lich­tes ein. Der mar­sia­ni­sche Kom­man­deur schi­en ei nen neu­en Im­puls­be­fehl ge­ge­ben zu ha­ben.
    Ich blieb ru­hig ste­hen, er­hob aber mein Schwert so, daß man mei­ne Hal­tung als Trotz­re­ak­ti­on aus­le­gen konn­te. Fürst Rod­kon wich eben nicht zu­rück!
    Drei Se­kun­den spä­ter war die Über­prü­fung be­en­det. Der Mar­sia­ner nick­te. Er hat­te die Aus­wer­tung er­hal­ten. Wahr­schein­lich hat­te der Me­do-Ro­bo­ter nach der Durch­leuch­tung fest­ge­stellt, daß ich durch­aus mensch­lich war.
    »Ich dan­ke für dei­ne Hil­fe­leis­tung im dunklen Nor­den«, sprach mich der klei­ne Mann an. »Wir ken­nen den Na­men des Schif­fes. Du er­hältst die Er­laub­nis, dei­ne Beu­te­gü­ter öf­fent­lich ver­kau­fen zu dür­fen. Sie ge­hö­ren of­fi­zi­ell dir. Oder fiel das Him­mels­schiff au­ßer­halb dei­nes Stam­mes­ge­bie­tes zu Bo­den?«
    »Mei­ne Fes­tung beb­te, Hüt­ten flo­gen da­von, und die Eis­höh­len mit al­len Vor­rä­ten wur­den ver­schüt­tet. Es war in mei­nem Ge­biet.«
    Er nick­te wie­der ei­gen­ar­tig mensch­lich, aber ich hat­te das untrüg­li­che Ge­fühl, daß er sich noch nicht schlüs­sig war. Wir wa­ren auf ei­ne ge­naue Un­ter­su­chung gut vor­be­rei­tet, je­doch war es in al­len Fäl­len bes­ser, sie zu um­ge­hen.
    Als er auf den To­ten schau­te, wur­de mir plötz­lich klar, was er über­leg­te. Ich hak­te so­fort ein! Wenn ich hier schon den in­tel­li­gen­ten Wil­den und ei­ni­ger­ma­ßen Wis­sen­den spiel­te, hat­te ich mich dement­spre­chend zu ver­hal­ten.
    »Mir scheint, Lur­ca, der Dieb ist nicht zu­fäl­lig ge­kom­men. Ich er­reich­te die Her­ber­ge kurz vor Ein­bruch der Nacht. Er traf we­ni ge Stun­den spä­ter ein. Si­cher­lich woll­te er mei­ne Beu­te. Hat ihn By­tral, der See­fah­rer, in­for­miert? Wer ver­brann­te ihn?«
    »Wir«, er­klär­te der Mar­sia­ner be­däch­tig. »Wir neh­men an, daß der Dieb falsche In­for­ma­tio­nen er­hielt. Das be­trifft dich nicht, Fürst. Willst du dich in Whu­ro­la nie­der­las­sen?«
    »Nein. Ich wer­de nach Lur­ca­ri­on se­geln.«
    Er nick­te noch­mals, dreh­te sich ab­rupt um und ging so schnell da­von, wie er ge­kom­men war.
    Der At­lan­ter schenk­te mir kei­nen Blick mehr. Sie nah­men den To­ten mit, be­stie­gen ih­re Luft­glei­ter und ver­schwan­den im nacht­dunklen Him­mel.
    Wir tra­fen uns in dem Sei­ten­ge­wöl­be. Al­li­son ver­rie­gel­te die schwe­re Tür. Zwei Öl­lam­pen stan­ken mehr, als daß sie den Raum er­leuch­te­ten. Im Hin­ter­grund la­gen un­se­re Wa­ren.
    »Das ge­fällt mir nicht«, er­klär­te Al­li­son er­staun­lich ge­las­sen. »An die­ser Un­ter­su­chung ist ei­ni­ges un­rund. Ich hät­te Sie und Ih­re Leu­te un­ter al­len

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