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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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angeboten hatte (eintausend französische Pfund). An die Zeit, die ihr noch blieb, um die Verschiffungskosten zu begleichen (nicht einmal ein Monat). An die vielen Jahre, die sie in einer leeren Halle darauf gewartet hatte, dass jemand, irgendjemand kam und sie rettete.
    Zu ihrer Erleichterung näherte sich ein Ritter. Er griff nach ihrem Arm und deutete mit einem Kopfnicken auf das Podium. Neugierige, aber auch gleichmütige Blicke richteten sich auf sie, und der Lärm ebbte dort ab, wo sie vorbeiging. Sie erbleichte unter den ungewohnten prüfenden Blicken. Ihre Schritte stockten. Sie war ärgerlich auf sich selbst und versuchte, ihren Arm freizuzerren, den ihr Begleiter mit festem Griff gefangen hielt. Sie stieß ihn heftig in die Rippen. Der Ritter knurrte und ließ sie los.
    Am anderen Ende des erhöhten Tisches stand Lord Rardove inmitten seiner Männer und redete mit ihnen. Selbst wenn er das Gesicht abgewandt hielt, war er von beeindruckender Gestalt. Er war groß und breitschultrig und trug ein mitternachtsblaues Hemd und Beinlinge, die sich kontrastreich gegen seine blutrote Tunika abhoben: die Farben von Rardove. Eine Hand lag auf dem Heft des Schwertes, das er an seiner Hüfte trug, und spielte lässig damit. Rardove mochte sich dem fünfzigsten Lebensjahr nähern, aber noch war in seinem Blondschopf kein graues Haar zu entdecken. Jeder Zoll ein Kriegsherr.
    Senna schluckte ihre Angst hinunter. Vielleicht waren es die irischen Krieger, die gefesselt auf dem Boden vor dem erhöhten Platz lagen, welche ihm die Brust so stolz schwellen ließen. Bitte, lieber Gott, mach, dass es nicht meinetwegen ist.
    Sie spürte, dass sich ihr der Magen umzudrehen begann – just in dem Moment, als Rardove sich zu ihr umwandte.
    »Mistress Senna.« Mehr sagte er nicht. Sein Blick hielt ihren einen halben Wimpernschlag lang fest, genau so lange, wie die Höflichkeit es gebot. Aber Senna fühlte sich, als würde er ihr mit den Augen das Gewand herunterreißen, sie wie eine Stute mustern und abschätzen, ob sie den Preis wohl wert war.
    Dann ging ein Lächeln über sein hübsches Gesicht, und es war, als wäre Glas zersplittert. Quer über das Podium kam er zu ihr.
    »Ich bitte untertänigst um Verzeihung, dass ich Euch nicht früher persönlich begrüßen konnte«, sagte er. Seine Stimme klang angenehm und tief und überaus ritterlich. Er griff nach Sennas Hand. »Ich werde Euch entschädigen müssen.«
    Senna widerstand dem Drang, die Hand fortzureißen und schreiend aus der Halle zu rennen. »Dazu gibt es keinen Anlass, Mylord«, murmelte sie.
    »Ich hoffe, dass Ihr Euch bequem eingerichtet habt.« Er gab ihre Hand frei. »Hattet Ihr eine angenehme Reise?«
    »Einigermaßen.« Sie versuchte, sein Lächeln zu erwidern. »Es herrscht dichter Nebel.«
    Rardove nickte. »Irland.« Er breitete die Hände aus und drehte die Handflächen nach oben. Auf den kräftigen Händen befand sich ein nahezu unsichtbarer Schmutzfleck. In Dunkelrot. Er sah aus wie getrocknetes Blut. »Irland verbirgt vieles hinter einem Schleier.«
    Ihr Lächeln wurde freundlicher. Wenn er zu solch empfindsamen Äußerungen fähig war, mochte er vielleicht doch kein so schlechter Mann sein. Vielleicht handelte es sich bei den Iren tatsächlich um Rebellen, wie Pentony gesagt hatte, die sich auf ungesetzliche Weise gegen ihren Lehnsherrn erhoben hatten. Vielleicht konnte sie sich ohne größeren Ärger auf Geschäfte mit diesem Mann einlassen ...
    »Man hat mir berichtet, dass Ihr die Schneckenbänke nicht zu sehen wünscht.«
    Ihr Lächeln schwächte sich ab. »Nein, Mylord. Es ist so, dass ich mich auf jenes Handwerk nicht verstehe.«
    »Ist es nicht das Eure?«
    Ihr Lächeln verschwand ganz. »Nein, Mylord.«
    Rardove schwieg.
    »Ich handele mit Wolle.«
    »Oh, ich bin durchaus an Eurer Wolle interessiert, Senna. Sehr. Sogar außerordentlich.«
    Erleichterung wollte sich nach seinen sanft gesprochenen Worten allerdings nicht bei Senna einstellen. Ganz im Gegenteil: Ihr rann ein kalter Schauder über den Rücken. Sollte das heißen, dass er ein Bluthund war? Einer, der Jagd auf Schwächere machte? Mit solchen Kerlen hatte sie ausgiebig Erfahrung sammeln können. Sie straffte die Schultern und erwiderte mit fester Stimme: »Nun gut, Mylord. Dann haben wir uns ja verstanden. Ich handele mit Wolle. Nicht mit Färbemitteln.«
    »Das ist überaus bedauerlich, Senna. Für Euch.«
    »Mylord?«
    »Ich brauche keine Wollhändlerin, sondern eine Färbehexe.«

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