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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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dessen Senna sich auf der ganzen Welt noch sicher sein konnte, abgesehen davon, dass Finian ihren Blick unnachgiebig festhielt. Andere Gewissheiten gab es nicht mehr.
    »Dein Vater war Engländer«, erläuterte er mit seiner kräftigen Stimme, während er Senna half, sich zu setzen. Er stützte sie, als sie beinahe zu Boden glitt. »Aber er hat auch gegen König Edward spioniert. Und ich vermute«, fügte er hinzu, »das gilt auch für deine Mutter.«
    »Spione«, wisperte sie und brachte es nicht fertig, in normalem Tonfall über diese Neuigkeiten zu sprechen. Das, was sie eben erfahren hatte, verlangte, dass nur darüber geflüstert wurde. Wie bei allen Geheimnissen. »Ich verstehe nicht.«
    Doch, sie verstand. In einem kleinen Winkel ihres Herzens verstand sie ganz genau, was er meinte. Viel zu viele Nächte hatte sie versucht, nicht den Auseinandersetzungen zu lauschen, die sich ganz anders als der übliche Streit mit Gläubigern angehört hatten. Zu viele Erklärungen waren niemals gegeben worden. Zu viele Schotten waren bei ihnen ein- und ausgegangen.
    »Meine Mutter war Schottin«, sagte sie, als würde das erklären, dass ... ja, was? »Ihre Mutter ... meine Großmutter ... wurde nach England geschickt, um dort zu heiraten. Ihre Familie gehörte dem Adel an und musste sich diesem Befehl beugen. Aber meine Mutter hat immer die schottischen Heiligen angerufen, wenn sie mich getadelt hat. Und sie hat Schottland als ihre Heimat betrachtet. Mein Vater ...« Sennas Stimme brach. »Mein Vater hat immer gesagt, ›wie Elisabeth fällt, so falle ich auch‹.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Warum haben sie es mir nicht gesagt?«
    Er schaute sie lange an, bevor er wieder das Wort ergriff. Ihr Herzschlag schien sich zu beruhigen. Sie fühlte sich besser. »Vielleicht wollten sie nicht, dass du dich darin verfängst. Dass dir wehgetan wird.«
    »Oh«, stieß sie traurig aus, »ich glaube, das war schon geschehen.«
    »Deine Mam ist tot, Senna.«
    »Das habe ich vermutet«, sagte sie mit einer kalten Würde, die sich wie eine Hülle um sie zu legen schien. Keine Tränen. Nicht weil sie im Stich gelassen worden war. Niemals wieder. »Zwanzig Jahre sind verstrichen, seit sie fortgegangen ist. Es ist nur vernünftig, zu vermuten, dass sie vielleicht ...«
    »Sie ist gestorben, als sie versucht hat zu fliehen.«
    Senna wandte den Blick ab. Er fiel auf den Teil des Bodens, der nicht mit Binsen bedeckt war. Die Steine unter dem Sessel des Königs sahen kalt aus.
    »Fliehen? Vor wem?«
    »Vor Rardove.«
    Senna schwankte. Ihre Knie gaben nach. In ihrem Kopf begann es dumpf zu hämmern. Sie glitt an der Wand hinunter auf den Boden. Ihr Rücken stieß gegen die raue Wand. »Nein. Nicht er. Nicht Rardove.«
    »Aye. Rardove.« Finian zog sie auf die Beine und half ihr, sich zu setzen. »Und jetzt marschiert der König von England auf Irland zu, vielleicht um dessentwillen, was deine Eltern getan haben.«
    Senna schaute erschrocken auf. »König Edward? Marschiert hierher?«
    »Aye.«
    »Das ist Wahnsinn! Ist ihm ein Krieg nicht genug?«
    »Nicht, wenn das auf dem Spiel steht.« Finian zeigte auf das Färber-Buch. »Das Geheimnis der Wishmés. Sieh es dir an.«
    Senna schüttelte den Kopf.
    »Senna, du kannst der Sache nicht aus dem Weg gehen, nur weil du möchtest, dass sie nicht existiert.«
    Wieder schüttelte sie den Kopf. Aber Finian berührte sie am Kinn und unterbrach die Bewegung. Er streckte ihr das Buch entgegen.
    »Sieh es dir an.«

Kapitel 49
    S enna nahm das Buch.
    Es sah aus wie die Zeichnungen auf dem Fächer, den sie von einem unbekannten schottischen Onkel anlässlich ihrer Verlobung an ihrem fünfzehnten Geburtstag bekommen hatte.
    Und natürlich hatte sie das Buch selbst auch schon gesehen, wenn auch nur ein einziges Mal: in der Hand ihres Vaters, als er die Treppe hinuntergeeilt war, um zu den Männern zu gehen, die miteinander gestritten hatten.
    Langsam blätterte sie die Seiten um, erkannte die vertraute Handschrift ihrer Mutter sowohl in den Buchstaben als auch in den Skizzen. Dann blätterte sie schneller und schneller. Ein Schauder rann ihr über den Rücken. Die Bilder waren hocherotisch, die Rezepturen, die Mengenangaben und die Zusammenstellungen bemerkenswert genau und ausführlich. Die Berechnungen leicht erschreckend.
    Senna zwang sich, aufzuschauen. »Was ist das?« Die Frage klang matt, genau so, wie ihr Herzschlag sich im Moment anfühlte. Stolpernd und flach.
    »Das ist das Geheimnis der

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