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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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und stoßweise.
    Die Platte vor ihr war schwer beladen. Der Duft der warmen Ente, der Butter und des gekochten Gemüses stieg ihr in die Nase. Allerdings wurde ihr schon übel, wenn sie nur ans Essen dachte.
    Jemand stellte ihr einen Weinkelch hin. Den Wein werde ich trinken , beschloss sie entgegen der verzweifelten Warnung ihres Magens. Sie schluckte die rubinrote Flüssigkeit, aber der bittere Geschmack und die schmierige Beschaffenheit des Getränks strafte die tiefrote Farbe Lügen. Sie verzog das Gesicht, als sie schluckte.
    Das Gemurmel der Unterhaltung brummte durch die Halle. Hin und wieder brandete grimmiges Gelächter auf. Ritter schlugen auf die Tische, Schritte schlurften über den Boden. Senna wurde sich der Gefangenen bewusst, die gefesselt vor dem Podium aufgereiht standen. Sobald sie sich bewegten, klirrten ihre Eisenketten. Der Baron stand ganz am Ende des Podestes, sprach zu den Wachen und zu einem der Gefangenen unter ihm.
    Senna blickte zu dem düsteren irischen Krieger hinunter, dessen Hand- und Fußgelenke in Ketten gelegt waren. Obwohl er übel verprügelt worden war, lag eine Attraktivität in seinem Gesicht, die durch die Prellungen nicht verdeckt werden konnte.
    Hohe Wangenknochen und volle Lippen. Dunkle, sehr dunkle Augen. Ihr Blick schweifte nach unten. Ein fester, ausgeprägter Nacken, breite Schultern, langes, wirres Haar. Muskulöse Beine schauten unter dem irischen leine, der kurzen Tunika, die er trug, hervor und die Füße standen fest und sicher auf dem Boden. Die muskulösen Arme hatte er vor der Brust verschränkt, die Schultern aufsässig zurückgeschoben.
    Aber am meisten faszinierte sie das Lächeln, das ihm in den Mundwinkeln tanzte. Seine Lippen bewegten sich, und der Baron wurde grimmig. Der Ire grinste noch breiter.
    Obwohl er beinahe reglos dastand, strahlte dieser Krieger eine unglaubliche Kraft und Lebendigkeit aus. Angesichts der Klugheit und des Edelmuts, die in seinem Blick schimmerten, wären ihr beinahe die Tränen gekommen.
    Nein. Das war nicht recht. Nichts was in dieser erbärmlichen Burg geschah, war recht. Sie wollte nichts damit zu tun haben.
    »Esst, Senna«, forderte Rardove sie über die Schulter auf.
    Und bei diesen Worten zerbarst etwas in ihrem Innern. Es war, als wäre ein schwerer Stiefel zu oft auf das dünne Eis getreten, das sich auf einem Teich gebildet hatte.
    Senna hob kaum merklich das Kinn. »Nein.«

Kapitel 6
    F inian drehte sich um und zog die Augenbrauen hoch. Das Kerzenlicht, das durch die Halle tanzte, zeichnete das Gesicht der Engländerin in deutlichen Konturen. Der Schein der Öllampen und das bernsteinfarbene Binsenlicht ließen ihr Haar aufschimmern, und es sah aus, als umgäbe sie ein goldroter Lichtkranz.
    Das also war das Lamm?
    Er war beeindruckt. Schon der Auftritt des Smaragdengels war bemerkenswert gewesen und hatte gereicht, seine Aufmerksamkeit von den schmerzenden Wunden und dem glühenden Blick des Barons abzulenken. Als sie dem Baron ihre Hand entzogen hatte, war seine Neugier noch größer geworden. Dass sie ihm nun auch noch widersprach, führte dazu, dass Finian und seine Mitgefangenen sich überrascht ansahen.
    Solche Tapferkeit verdiente ganz gewiss Respekt. Natürlich würde diese Sache für die Frau nicht gut enden, aber das schmälerte nicht den Mut, den er keinem Engländer, weder Mann noch Frau, je zugetraut hätte, waren sie doch in seinen Augen ein durch und durch verdorbener Menschenschlag. Aber hier begegnete ihm Geist und Trotz. Und große Schönheit.
    Und sie war kein Lamm. Sie war bhean sidhe , glühendes Feuer und Trotz, und sie zeigte ihre Verachtung mit einer Würde, die Finian Achtung abrang.
    Wie konnte Gott, in seiner unendlichen Weisheit, einem erbärmlichen Wurm wie Rardove ein solch wertvolles Geschenk machen? Der Teufel musste seine Finger im Spiel haben.
    Die Frau hingegen war ein Engel, und sie schien von unermesslicher Kostbarkeit zu sein. Ganz bestimmt in jenem Augenblick, als sie mit einem einzigen Schritt das gesicherte Terrain verließ und sich kopfüber in die Gefahr stürzte.
    »Nein.«
    Der leise Klang des Wortes schwebte zum Rand des Podiums. Rardove drehte sich so langsam um, dass der beißende Geruch eines erloschenen Dochtes sich in der Zeit hätte verflüchtigen können, die sein wütender Blick brauchte, sich auf sie zu richten. In der Halle herrschte plötzlich Stille, bei den englischen Soldaten ebenso wie bei den irischen Kriegern.
    Rardove schnalzte mit der Zunge. »O

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