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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Senna«, sagte er sanft, wobei der Ausdruck in seinen Augen diese Sanftheit Lügen strafte.
    Senna hielt dem Blick stand, ohne zurückzuzucken. Doch das Herz drohte ihr fast zu zerspringen, so wild pochte es. Niemals würde sie das hier durchstehen können. Nur noch einen Wimpernschlag, und sie würde sich in dem Entsetzen verloren haben, das sich um ihr Herz schloss. Und das durfte nicht geschehen.
    Senna stand so abrupt auf, dass die Bank ein Stück nach hinten ruckte, als sie sich erhob. Sie hielt immer noch den Weinkelch umklammert, als sie hinter dem Tisch heraustrat.
    Es kam ihr vor, als würde ihr Leben in kurzen Szenen vor ihrem inneren Auge ablaufen. Aber ihre Füße trieben sie trotzdem vorwärts. Sie war verrückt, wie ihr jetzt klar geworden war, und verdammt noch dazu. Aber was geschehen sollte, musste geschehen, und sie konnte nicht anders sein, als sie es nun einmal war.
    »Ich habe Euch um etwas sehr Einfaches gebeten«, sagte der Baron, »genießt die Freigebigkeit meines Tisches.«
    »Nein.« Wieder drang ihre weiche Stimme über die Köpfe der blutbefleckten Krieger hinweg, die sich in Viererreihen aufgestellt hatten.
    Seine Brauen schossen hoch. Ein düsteres Grinsen glitt über seine hübschen Gesichtszüge. »Gegen den Wein hegt Ihr keine Abneigung, wie ich sehe.«
    Senna hob den Arm, als hinge er an Fäden. Sie streckte dem Baron den Kelch entgegen, drehte ihn langsam um und schaute ihm dabei in die Augen. Wie eine rote Flut floss der Wein über den Boden und sammelte sich in einer purpurroten Lache.
    Erst stand Rardove der Mund offen. Dann schritt er über das Podium und blieb vor Senna stehen. Er versperrte ihr den Weg, und sie konnte ihn riechen – Schweiß, Leder, Wut. Sein Atem ging in kurzen, heißen Stößen, und sie spürte ihn in ihrem Haar.
    »Der Wein war kostbar.« Rardove schäumte vor Wut.
    »Genau wie meine Unterschrift unter dem Ehevertrag, Mylord. Genauso kostbar wie mein Blut.«
    Er neigte den Kopf ein wenig, als würde er über ihre Argumente nachdenken. »Euer Blut ist leicht vergossen, Senna«, erwiderte er, hob den Arm und schlug ihr mit dem Handrücken über die Wange.
    Sie taumelte, stieß einen kurzen Schrei aus. Er packte ihre Hand und zerrte sie vorwärts. »Verstehen wir uns jetzt?«
    »Ich verstehe Euch sehr wohl, Mylord«, erwiderte sie ruhig, »aber ich fürchte, dass Ihr mich nicht versteht.« Sie entriss ihm ihre Hand.
    Rardoves Wut schien sich zu verflüchtigen. Doch das Lächeln, das über sein Gesicht glitt, wirkte schlimmer als jeder offene Angriff. Er nahm ihr Kinn zwischen die Finger und hob ihren Kopf an. Kurze blonde Bartstoppeln bedeckten sein Kinn, das bei näherer Betrachtung gar nicht mehr so kantig wirkte. Seine Stirn war breit und fliehend, die haselbraunen Augen waren von feinen roten Linien durchnetzt, und der wohlgeformte Mund stieß Boshaftigkeiten aus, bei denen Senna übel wurde.
    »Und wenn ich Euch sämtliche Knochen im Leib zerschlagen muss, Senna, Ihr werdet mir gehorchen.« Der Griff seiner Finger wurde härter, und mit dem Daumen strich er langsam und drohend über ihre verletzte Lippe. »Falls das Euer Aufstand gewesen ist, sollte er jetzt beendet sein. Habt Ihr mich verstanden?«
    Sie versuchte, den Kopf abzuwenden, aber sein Griff war stärker. »Ich habe Euch verstanden, Mylord«, erwiderte sie mit zitternder Stimme.
    Er dachte kurz nach. »Nein, Senna. Das glaube ich nicht.«
    Ohne Warnung versetzte er ihr einen Stoß, und sie prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Rardove fasste wieder nach ihrer Hand und hob sie hoch.
    »Ist das die Hand, die Ihr mir verweigert?«
    Seine Stimme klang leise und bedrohlich und ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sie schlug sich mit der anderen Hand auf die geschwollene Lippe, um nicht zu schreien, und drückte die Wange flach gegen die Wand.
    Er riss Senna von der Wand weg und presste ihre Hand auf den Tisch. »Ihr werdet rasch lernen, dass man mir in allem und immer gehorcht!«
    Die letzten Worte hatte Rardove laut gebrüllt. Er nahm den schweren, flachen Nussknacker vom Tisch und schmetterte ihn auf Sennas Hand.
    Schmerz durchzuckte ihren Körper und blitzte in jedem Nerv auf, den Gott erschaffen hatte. Sie sackte zu Boden, krümmte sich wimmernd zu seinen Füßen und kämpfte gegen die Tränen.
    Der Ire sprang auf das Podest. Sein Schrei erstickte, als die schweren Ketten ihn zurückrissen und er zu Boden stürzte. Ein Soldat warf sich auf ihn, drückte ihm das Knie auf die Brust und

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