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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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schlug ihm fluchend die Faust auf den Kiefer, bevor er ihn wieder hochriss.
    Die Störung veranlasste Rardove zu einem kurzen, wütenden Blick, bevor er herumwirbelte. »Ich habe Euer Blut vergossen«, verkündete er, »um Euch die Weisheit zu lehren, mir künftig zu gehorchen. Ich habe nicht den Wunsch, Euren schönen Mund zu verstümmeln, aber wenn Ihr noch mehr Aufruhr verursacht, seid gewiss, dass ich es tun werde.« Er beugte sich auf ein Knie und näherte sich ihrem Ohr. »Glaubt Ihr jetzt, dass ich Euch verstanden habe, Senna?«
    Senna kauerte reglos an der Wand und stützte ihren Nacken mit der Hand. Sei still, wirbelte es in ihrem Kopf herum, lass es sein. Heute nicht mehr. Nicht heute Abend.
    Also nickte sie.
    Und diese schlichte Unterwerfung kostete sie innerlich mehr Kraft als sämtliche geschäftlichen Verluste in den vergangenen Jahren, kostete sie mehr, als sie jemals geglaubt hatte, mit ihrem Fleisch und Blut und ihren Knochen verkraften zu können. In diesem Augenblick fühlte sie sich vollkommen leer. Erfüllt mit Leere.
    Rardove winkte einen Diener heran. Sanfte Hände halfen ihr vom Boden auf. Der Schmerz pochte ihr bis in die Fingerspitzen, und jede Welle war wie ein Hammer, der heftig auf sie einschlug. Senna kämpfte gegen das Wimmern, das ihr in die Kehle steigen wollte, streckte ihren gekrümmten Körper, hielt den Kopf hoch. Eine lange Haarsträhne hatte sich befreit und flatterte ihr um die Wangenknochen.
    Am anderen Ende der Halle brach ein Handgemenge aus. Ein Kurier sprang die Stufen zum Podium hinauf.
    »Mylord! Eine Botschaft ist angekommen.«
    Der Baron trieb den Kurier in eine Ecke, um sich heftig flüsternd mit ihm zu besprechen. Rardoves nervöse Stimme hob sich hin und wieder, sodass Gesprächsfetzen zu denen hinüberwehten, die in der Nähe standen.
    »Verdammte Iren!« Jemand anders aus der Gruppe sagte leise etwas. Eine Reihe Flüche wurde ausgestoßen; die Menge wartete stumm. Schließlich wandte der Baron sich um.
    »Fahrt mit dem Gelage fort, und bringt die Gefangenen zurück ins Gefängnis. O’Fáils Ratgeber bleibt hier. Führt ihn in meine Kanzlei, sobald ihr die anderen gevierteilt habt.« Er beugte sich zu Senna. »Ihr werdet die Nacht entweder in der Färberhütte oder in meinen Gemächern verbringen. Wo auch immer, Ihr werdet arbeiten. Heute habt Ihr die Wahl.«
    Ohne einen Blick zurück verschwand er aus der Halle.
    Senna taumelte einen Schritt zur Seite. Auf ihrem Rock sah man die Spuren der Gewalt: ein leuchtend rubinrotes Rinnsal ergoss sich über den smaragdfarbenen Stoff. Sie ging zum langen Tisch auf dem Podium und konnte vor Schmerz und Angst und Wut kaum atmen.
    Die Wut gewann schließlich die Oberhand.
    Sie ergriff eine Ecke des langen Tischtuchs. Die Diener beobachteten sie mit zusammengezogenen Brauen und rangen die Hände, als sie es sich zweimal um die Handfläche wickelte und daran zog.
    Ein Diener trat zu ihr und räusperte sich. »Darf ich Euch behilflich sein, die Wunde zu verbinden?«
    »Nein, vielen Dank.« Sie lächelte süßlich. Mit all ihrer Kraft riss sie das Tuch vom Tisch.
    Die Teller flogen durch die Luft, ein Turm aus Früchten und Naschwerk stürzte zu Boden. Eine große ovale Platte mit Aal drehte sich zweimal um sich selbst, schien mitten auf dem Tisch wieder zum Stehen zu kommen, rutschte dann aber doch zu Boden und gesellte sich zu dem Durcheinander, das dort bereits herrschte. Gebrüll donnerte durch die Halle und mischte sich in die ungläubigen Schreie und das Stöhnen der Menge.
    Ein Krug mit rotem Wein war so schwer, dass er der Erschütterung widerstand und auf dem Tisch stehen blieb.
    »Gott sei Lob und Dank, dass Mylords Wein unbeschadet geblieben ist«, murmelte sie. »Er ist doch so kostbar.«
    Es herrschte Schweigen. Diener, Soldaten und Vasallen staunten mit offenem Mund. Die Männer bewegten sich unruhig. Was jetzt? Der Baron hatte keinerlei Befehle hinterlassen, obwohl sein letzte Handlung klargemacht hatten, wie er jeglichen Ungehorsam seiner künftigen »Ehefrau« zu ahnden gedachte.
    Noch immer wandten die Männer kein Auge von Senna, die stocksteif dastand; doch keiner war mutig genug, sich ihr zu nähern. Ein paar Diener sammelten eilfertig die Gegenstände auf, die zu Boden gefallen waren, und ein weiterer rannte fort, um Wasser zu holen.
    Mit Senna sprach niemand ein Wort.
    Die Soldaten lösten sich als Erste aus ihrer Unentschlossenheit und führten die geschundenen irischen Krieger aus der Halle.
    Senna

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