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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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sächsischen Ritter? Über welchen Highway reist der Statthalter Eures Königs? Und sagt mir noch, welches ist der leichteste Weg hinauf in den Norden? Soldaten, Kaufleute und Kühe nutzen die Straße nach Dublin, Senna. Und Erstere würden Euch aufspießen und braten, bevor Ihr Euch auch nur einmal umdrehen könnt, so groß wird die Belohnung sein, die Rardove auf Euch ausgesetzt hat.«
    »Sie werden mich nicht erkennen«, beharrte Senna, »ich kann mich der Gegend anpassen.«
    Zweifelnd ließ er den Blick über sie schweifen. »Mit diesem Haar?« Ihre Hand schoss hoch und sie berührte ihr Haar. »Nein, Senna, niemals. Diese Pracht ist wie eine Duftnote auf der Fährte eines Fuchses. Und was ist mit dem Schiff? Glaubt Ihr ernsthaft, Ihr könntet auf ein Schiff gelangen?« Er schnaubte und achtete nicht auf die Röte, die ihr über die Wangen huschte. »Man wird Euch vergewaltigen, bevor Ihr das Ende des Landungsstegs erreicht habt. Und von alldem einmal abgesehen«, fügte er ein wenig sanfter hinzu, als er bemerkte, wie erschrocken sie war, »schätze ich Eure Gesellschaft.«
    Senna zuckte zusammen. Dieser rasche Wechsel von Komplimenten, Drohungen und dem verschleierten Eingeständnis von ... was auch immer, hat sie verwirrt, wie Finian vermutete.
    »Ist Euer Vater denn nicht in der Lage, das schrecklich wichtige Geschäft eine Zeit lang zu führen?«, fragte er gereizt.
    » Ich führe das Geschäft.«
    »Ja, das habt Ihr unmissverständlich klargemacht, kleine Lady. Und was tut Euer Vater, während Ihr das Geschäft so schrecklich gut führt?«
    »Er spielt.«
    Finian bemerkte, dass er den Mund erstaunt aufriss, nicht so sehr wegen der Neuigkeit – denn die war nicht so besonders überraschend –, sondern weil er Zeuge wurde, dass ein spröder Schmerz sie wie ein Pfahl zu durchbohren schien. Ihr Körper hatte sich angespannt, und sie wirkte plötzlich so hart und undurchdringlich wie Bleiglas. Viele helle Farben, alle wie geätzt an ihrem Platz.
    Er schürzte die Lippen. »Ah, Senna. Das ist eine Wanze, die fürchterlich beißt.«
    Ein strahlend helles Lächeln tauchte in ihren Mundwinkeln auf. »Ich weiß.«
    Sein Herzschlag stolperte. Senna war eine kleine Lady, beinahe noch ein Kind, und über welche Verletzungen auch immer sie jetzt sprach, er war überzeugt, dass noch viel mehr in den Winkeln ihres Herzens lauerten. Jeder Penny, den sie einnahm und in ihren Rechnungsbüchern verzeichnete, musste für sie wie ein Schutzwall gegen die Härte ihres Lebens sein.
    Und ihr Vater war ein Dummkopf.
    »Senna«, sagte er vorsichtig.
    Sie beugte sich hölzern nach vorn. Wie bei einer bemalten Marionette hing ihr das falsche Lächeln immer noch in den Mundwinkeln.
    »Männer sind Dummköpfe«, sagte er leise, »das dürft Ihr nie vergessen.«
    Sie schwieg einen Moment, bevor sie zu seiner Überraschung zu lachen begann. Und was für ein Lachen es war ... ruhig. Hübsch. Natürlich.
    »Das ist wahr, Ire, und ich habe nichts anderes vermutet«, sagte sie. Das Lächeln tauchte jetzt wie ein Ruder in ihre Worte und trieb sie voran. »Aber es ist gut, dass ein Mann mir das bestätigt hat.«
    Ah, diese Frau war ein Schatz. Für jeden anderen.
    »Ich denke, ich kann ein paar Tage erübrigen«, bemerkte sie in gnädigem Tonfall. Es klang, als läge es ganz bei ihr, ob sie nach Dublin gingen oder nicht. »Aber ich kann nicht zu viel Zeit darauf verschwenden, mit Euch hier durch die Hügel zu schleichen. Meine Reputation, versteht Ihr.«
    »Vor dem nächsten Vollmond habe ich Euch auf ein Schiff verfrachtet, Senna. Ich darf meinen Ruf ebenfalls nicht länger als nötig aufs Spiel setzen. Was, wenn ich mit einer englischen Wollhändlerin gesehen werde?« Er schauderte.
    Senna lachte. Finian ließ den Blick über ihr schmutziges Gesicht und ihr Haar gleiten, das längst nicht mehr zu einem Zopf gebunden war, und schaute in ihre leuchtenden, klugen Augen. Sorge und Beunruhigung nisteten sich in seinem Herzen ein. Diese Frau besaß mehr Verstand, größere Tapferkeit und größeren Einfallsreichtum als die meisten Schlachtenführer, die er kannte; und doch schien es niemanden zu geben, der nach ihr suchte oder sich um sie Sorgen machte.
    Nur jemanden, der sie höchstwahrscheinlich töten wollte. Und den Mann, der sie im Stich gelassen hatte.
    Und Finian sollte sie nach England segeln lassen? Aus welchem Grund? Eine Rückkehr in das Heim ihres Vaters kam für sie nicht mehr infrage. Nicht nach dieser Eskapade. Und die nächsten

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