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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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nahm an, dass die Frage rhetorisch gemeint war, und verzichtete auf eine Antwort. Aber sie wussten sehr genau, was der König von England denken würde, wenn er herausfand, dass Rardove Geheimnisse für sich behielt. Dass er die Färbehexe gefunden und versucht hatte, ohne Wissen des Königs an die Rezeptur zu kommen.
    Da Edward ihm das Land vor einundzwanzig Jahren nur unter der Maßgabe überlassen hatte, dass Rardove ihn bezüglich der Rezepturen auf dem Laufenden hielt – Rardove hatte das ausdrücklich versprochen –, wäre er von dieser Entwicklung gewiss nicht angenehm überrascht.
    Rardove hätte König Edward niemals in die Geheimnisse der Farben einweihen dürfen. Das Königtum genoss man am Besten aus weiter Entfernung.
    Andererseits galt, dass König Edward ihm ohne das Versprechen auf die Farben niemals das Land überlassen hätte. Nicht nach dem Vorgehen, das Rardove sich geleistet hatte, indem er einfach in das Land eingefallen war und ohne königliche Erlaubnis an sich gerissen hatte. Mehr als das Versprechen, die Wishmés zu Waffen zu machen, hatte der König, der Rardove zum Baron gemacht hatte, nicht in der Hand.
    Und jetzt war der englische König in einer verzweifelten Lage. Die Schotten zeigten sich von ihrer rebellischen Seite; sie schlossen sich zusammen, unterzeichneten Hilfeabkommen mit Frankreich und taten alles Mögliche – außer, den Krieg zu erklären. Das, was ihnen früher Ansporn gewesen war – brandschatzen und plündern und dem Gegner das Schwert ins Herz zu stoßen –, schien für sie den Anreiz zu verlieren. Edward brauchte eine besondere Waffe, um die Schotten in ihren Pferch zurückzutreiben. Und Rardove sollte sie ihm liefern.
    Für den Kommandeur einer Schlacht kamen die Wishmés einem Zaubermittel gleich. Schon ihr Farbton flößte Ehrfurcht ein, aber sie waren auch ein mächtiger Brandsatz. Wenn man sie zu Pulver verarbeitete und dieses erhitzte, bewirkte das eine Explosion, die sich so rasch ereignete und so heiß war, dass ein Mensch darin verglühen konnte. Oder ein Gebäude.
    Oder ... Schottland.
    Edward hatte keine Möglichkeit, eine lang andauernde militärische Auseinandersetzung mit den Schotten durch einen Sieg zu krönen. Nicht wenn die Barbaren sich beim ersten Anschein einer Schlacht in die Berge flüchteten.
    Aber warum nicht damit anfangen, das Land in kleinen Ladungen in die Luft zu jagen? Und zwar mitsamt aufmüpfiger Adliger und legitimer Anwärter auf den schottischen Thron ...
    Edward wäre nicht begeistert, wenn er entdeckte, dass Rardove hinter seinem Rücken versuchte, die Wishmés zu einer schlagkräftigen Waffe zu machen.
    »Was wissen wir über das andere irische Aufgebot?«, schnappte Rardove. »Was war mit dem einen Krieger, den wir gefangen genommen haben?«
    »Sein Wille wurde gebrochen«, erwiderte Pentony angewidert. Zu seiner Überraschung wusste er nicht recht, ob dieser Abscheu daher rührte, dass der Mann geredet hatte, oder wegen der Mittel, die man angewandt hatte, ihn dazu zu bringen. »Es scheint so, dass er ... während Ihr mit O’Melaghlin gesprochen habt, war er zu einem Treffen mit Red unterwegs gewesen. Dem Geächteten.«
    Rardove riss den Kopf herum. »Während O’Melaghlin hier war.«
    »Unter Euren Augen.«
    »Wollt Ihr andeuten, dass er nur hergekommen ist, um mich abzulenken? «
    Pentony zuckte die Schultern. »Vielleicht.«
    Wieder stieß Rardove eine Reihe übler Flüche aus. »Die Iren haben sich mit dem dreckigen roten Spion getroffen? Warum?«
    Pentony machte keine Anstalten, ihm zu antworten. Woher sollten sie wissen, welchem Zweck dieses Treffen diente? Was auch immer dahintersteckte, der wahre Name des Geächteten lautete nicht Red , der Rote . Niemand kannte seinen richtigen Namen. Aber die Machenschaften des Roten waren berüchtigt, zumal sie üblicherweise das weit entfernte Schottland und England betrafen; seit mehr als zwanzig Jahren trieb der Mann nun schon sein Unwesen, indem er die Pläne König Edwards vereitelte, die dessen Feldzüge gegen die Schotten betrafen. Und jetzt wandte der Rote seine Aufmerksamkeit Irland zu? Das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Für König Edward.
    »Wo haben sie sich getroffen?«
    Pentony antwortete mit einem Kopfschütteln. »Das wissen wir nicht. Der Ire ist gestorben, bevor er es sagen konnte.«
    Rardove schüttelte ebenfalls den Kopf. Vielleicht widerte es ihn an, dass seine Soldaten unfähig waren, die Schwere ihrer Schläge mit dem nötigen Feingefühl zu dosieren. Er

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