Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior
etwa ein Lächeln in ihren Worten? Wollte diese Jungfrau aus den englischen Midlands ihn etwa verspotten?
Nein, dachte er düster, nicht die Jungfrau aus den Midlands. Aber die kluge Göttin, die ihn aus dem Gefängnis befreit hatte.
»Nein, tut das nicht, Senna«, warnte er.
»Aber ... warum nicht?«
»Ihr spielt mit dem Feuer.«
»Vielleicht will ich ja mit dem Feuer spielen.«
»Ihr werdet Euch die Finger verbrennen.«
»Was, wenn ich Euch küsse?«, fragte sie ihn mit leiser, samtiger Stimme.
Soweit er es beurteilen konnte, war Senna keine Expertin. Ihren Körper nutzte sie für kaum mehr als mit der Schreibfeder einen Vertrag nach dem anderen zu unterzeichnen. Und wenn sie in diesem heiseren und kehligen Tonfall sprach, dann wohl nur, weil sie unerfahren und unschuldig auf Empfindungen reagierte, die sie nicht kannte.
Doch es hörte sich an, als würde sie ihm leidenschaftlichen Sex anbieten.
»Senna, wenn Ihr mich küsst, dann werde ich Euch ins Gras werfen und Euch dazu bringen, den Himmel so laut um Beistand anzuflehen, als wären alle Soldaten Irlands hinter uns her.«
Sie blinzelte. Ihr Mund formte sich zu einem O. Dann sprach sie es aus. »Oh.« Und setzte sich an das andere Ende des Bootes.
»Fühlt Ihr Euch immer noch wagemutig?«, fragte er grimmig, aber zufrieden.
Sie starrte an das Ufer, auf die Bäume, die sie passierten, auf die Wiesen. Und schüttelte den Kopf.
»Nein. Ja. Ich meine, ja. Ich fühle mich ungemein wagemutig. Allerdings hat mir der Wagemut nicht viel genützt.« Finian schwieg und dachte, dass sie vermutlich in ihrem ganzen Leben noch nie wagemutig gehandelt hatte. »Es scheint nicht die beste Idee zu sein, auf Wagemut zu setzen. Oder was meint Ihr?«
Er war anderer Meinung. Er glaubte, dass ihre Idee eine gute, sogar sehr gute gewesen war, vielleicht sogar die beste seit Jahren. Aber er brachte nicht mehr über die Lippen als »dann spielt nicht mit mir, Senna. Ich bin kein kleiner Junge«.
»Ich hatte nicht gedacht, dass ich spiele.«
Er hatte wieder zu paddeln begonnen. »Jetzt wisst Ihr aber Bescheid.«
»Jetzt weiß ich Bescheid.«
Die Herbstsonne schien warm und hell und tauchte die Landschaft in ein goldenes Licht. Alles schien wie Gold zu glänzen, ja, zu Gold zu zerfließen. Als Senna sich zu ihm drehte, spürte Finian, wie das Verlangen in ihr pulsierte und auf ihn übersprang.
»Und doch ist es so, Finian, ich fühle mich sehr wagemutig.«
Ganz langsam legte er das Paddel ab. Wie sollte ein Mann sich gegen diese flehende Unschuld zur Wehr setzen?
»Wirklich?«, stieß er aus. Die Röte schoss ihr ins Gesicht. Sein Herz schlug heiß und langsam. »Das wundert mich.«
»Was?« Die Stimme klang unruhig. Aber ihr Blick war mit seinem verschränkt; sie begehrte, was er besaß.
Finian wurde so hart wie seit Jahren nicht mehr. Es lag am Warten. An der Qual, sie zu begehren, aber nicht bekommen zu können. Aber an ihr ist ganz und gar nichts Besonderes, sagte er sich, sie ist nur eine Frau mit einer lebhaften Fantasie, mit einem messerscharfen Verstand und einem Körper, für den Männer sich im Staube wälzen würden, um ihn zu berühren.
»Wenn ich Euch darum bitten würde, etwas zu tun«, sagte er leise, »würdet Ihr es tun?«
»Aye«, stieß sie aus.
»Streicht Euch mit der Hand das Bein hinauf.«
Sennas Atem ging schneller, und der Ton, den sie ausstieß, klang wie ein Stöhnen. Sie sah auf ihre Hand, die auf ihrem Knie ruhte. Auch Finian schaute darauf. Ihre Finger zitterten, als sie mit ihnen die Innenseite ihres Schenkels hinaufstrich. Sie tat es sehr langsam, weil sie hoffte, auf diese Weise nicht ganz und gar in Scham zu versinken. Als Senna einen Fuß vorschob und ihn gegen die Bootswand stützte, spürte Finian, dass er unaufhaltsam in die verzehrende Vorhölle der Lust hineinglitt.
Bevor ihre Hand ihren Schoß berührte, hielt Senna inne. Sie hielt die Finger leicht gebogen, und sie wiesen genau dorthin, wo sich zwischen ihren Schenkeln ihre heiße Stelle verbarg.
Finian ließ den Blick genüsslich über ihren Körper schweifen. Senna lag zurückgelehnt im Bug des curaigh , ihre Lippen waren leicht geöffnet und ihre Hand lag zwischen ihren Beinen. Und sie sah Finian wartend an.
»Und jetzt?«, fragte sie atemlos.
Wollte sie ihn etwa verhöhnen? Auf die Probe stellen? Stellte sie ihm wirklich diese Fragen? Und was, wenn er antwortete? Sollte er ihr erst die Jungfräulichkeit rauben und ihr dann das Herz brechen? Denn genau das würde
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