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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Kormoran, der mit weit ausgebreiteten Schwingen über ihren Köpfen kreiste.

Kapitel 21
    I hr habt ihm eine Münze zugesteckt?«
    Finians scharfer Tonfall veranlasste Senna, den Blick von dem Kormoran abzuwenden. Sie nickte.
    Er schnaubte wütend. »Ihr habt ihn bestochen. Das machen die Engländer recht gern.«
    Sie lächelte hochmütig. »Und die Iren behaupten gern, dass sie verstanden hätten, worum es überhaupt geht. Es war keine Bestechung. Könnt Ihr das nicht begreifen? Offen gesagt, mir fehlen die Worte.«
    Wieder schnaubte er. »Euch fehlen die Worte? Zu schön, um wahr zu sein.«
    »Ihr schnaubt ziemlich viel«, betonte Senna.
    Er starrte sie an. »Legt Euch nieder.«
    »Pardon?«
    »Ein Ire, der in einem irischen curaigh einen irischen Fluss hinunterfährt und einen Sack mit Häuten geladen hat, fällt nicht auf. Aber Ihr, Ihr fallt auf. Legt Euch nieder.«
    »Wieso falle ich auf?«, fragte sie, befolgte aber seine Anweisung.
    Er schaute sie nur an.
    Sie beharrte darauf, einen Teil ihrer Kleidung abzulegen, da sie nicht im nassen Leder liegen und wie ein Dorsch in der Sonne braten wollte. Finian brummte zwar, aber Senna war dazu entschlossen, und am Ende gab er nach. Es folgte eine kurze, unangenehme Verzögerung, während der sie sich aus einigen nassen Kleidungsstücken schälte und sich bis auf ein dünnes Leinengewand entkleidete. Dann streckte sie sich im Boot aus.
    Gereizt bemerkte sie, dass die Säcke mit den Häuten nicht neben ihr lagen, obwohl sie es sich auf ihnen hätte bequem machen können. Aber die Ladung lagerte auf den Holzbänken und sonnte sich ebenfalls. Finians Schwert und Bogen lagen natürlich in ihrer Nähe, außer Sicht, aber leicht zu greifen.
    Sie drehte sich unruhig um und versuchte, sich in dem kleinen Boot einzurichten, in dem sie eigentlich gar nicht sein wollte, weder für kurze noch für lange Zeit. Senna musste sich quetschen und die Arme eng an sich pressen. Es roch. Es war dreckig. Es war nass. So nass, als ob sich in einem kleinen Teich unten in dem curaigh des Großvaters – oder wie auch immer Finian das Gefährt genannt hatte – ein geheimes Leben abspielte.
    »Finian.«
    »Hm?« Er schaute nicht zu ihr hinunter. Seine kräftigen Arme arbeiteten mit dem klobigen Paddel. Senna konnte beinahe spüren, wie das Wasser nur wenige Zoll unter dem Bootsrumpf dahinrauschte.
    »Ich glaube, hier unten gibt es Fische.«
    »Aye. Im Fluss sind viele Fische.«
    »Nein. Ich meine, in diesem Boot. Sie schwimmen um mich herum. Kleine zierliche Fische.«
    Seine Lippen zuckten.
    »Wenn Ihr lacht, stehe ich wieder auf«, drohte sie.
    »Schscht«, zischte Finian mit leiser Stimme und unbeweglichen Lippen. Senna blieb keine Zeit, sich Sorgen zu machen, denn fast zur gleichen Zeit hörte sie vom Ufer her lautes Rufen. Sofort war sie von Panik ergriffen. Engländer. Soldaten.
    Man hatte sie entdeckt.
    »Dreht bei, Ire!«, rief ein Soldat.
    Finian stieß das Paddel tief in das Flussbett und stoppte die Weiterfahrt. Hätte er es nicht getan, hätte das nur dazu geführt, dass die Soldaten nach den anderen Männern riefen, die das Land patrouillierten. Aber das Holz im Flussbett verhinderte auch, dass das Boot noch näher an das Ufer rückte.
    »Sieht aus wie O’Mallerys Nussschale«, sagte ein Soldat.
    »Richtig«, bekräftigte Finian freundlich, »er hat es mir geliehen.«
    »Verdammt unwahrscheinlich«, murmelte der kleinere Soldat. Die zwei starrten einander einen Moment lang an. Dann schnipste der größere mit den Fingern.
    »O’Mallery lässt es noch nicht mal zu, dass seine Frau sein bestes Stück anrührt«, brummte er, »komm rüber, Freundchen.«
    Senna spürte, wie Finian sich im Boot aufrichtete; er war wie eine mächtige Welle, die zum Ufer rollte. Sie ergriff seinen Stiefel. Ein harter Blick fuhr nach unten. Mit geöffneter Handfläche gab sie ihm zu verstehen, dass er sich langsam setzen sollte. Setz dich. Beruhige dich.
    »Um meinetwillen«, wisperte sie.
    Sein Blick schoss wieder hoch. »Es sind nur zwei«, sagte er, ohne die Lippen zu bewegen.
    »Ja, im Moment sind es nur zwei«, wisperte sie zurück, »Ihr habt behauptet, dass Ihr es genießt, mit mir auf Reisen zu sein. Und ich genieße es, mit Euch auf Reisen zu sein. Also gebt nach.«
    »Ich habe schon sehr oft nachgegeben«, sagte er mit ruhiger Stimme, und genau das beunruhigte sie. Wie sie vermutete, blinzelte er immer noch zum Ufer hinüber, befand sich in einem tödlichen Krieg der Blicke mit dem englischen

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