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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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auf dem Weg zu ihm«, entgegnete Finian. Die Anspannung wuchs.
    »Nehmt sie«, warf Senna eilig ein. Kalte Panik ließ ihren Magen sich zusammenziehen. Sie stieß mit der Fußspitze in den Sack, den sie hatte zu Boden fallen lassen. »Nehmt sie und bringt sie an unserer Statt zu Gaugin. Warum nicht?«
    Der Anführer schaute erst sie und dann wieder Finian an. »Ich glaube, stattdessen nehmen wir lieber dich.« Kurze Pause. »O’Melaghlin.«
    Finian registrierte, dass sein Herz einen Schlag lang aussetzte – zum ersten Mal seit mehreren Dutzend Jahren. Und er zerbrach sich nicht lange den Kopf darüber, warum das ausgerechnet jetzt geschah.
    Finian trat mit dem Stiefel zu und sprang vor Senna, riss das Schwert aus der Scheide und schlitzte dem Soldaten den Bauch auf, bevor der sein eigenes Schwert ziehen konnte. Unter dem eisernen Nasenschutz des Helms war die Überraschung des Mannes zu erkennen, bevor er tot zusammenbrach.
    Mit heftigen, schnellen Hieben seines Schwertes kümmerte Finian sich um die anderen. Während des Kampfes dachte er an nichts anderes, konzentrierte er sich wie immer voll und ganz auf das, was er gerade tat; in seinem Innern herrschte vollkommene Stille und zum Zerreißen angespannte Aufmerksamkeit, und er spürte nichts deutlicher als den Erdboden unter den Stiefeln.
    Und doch gab es etwas, das sich in absolutem Gegensatz zu diesem wie immer befand: Zum ersten Mal war er sich eines Menschen bewusst, der es nicht darauf angelegt hatte, ihm mit der Klinge den Schädel zu spalten. Er nahm Sennas geschmeidige Gestalt wahr, die außerhalb des Kreises stand, in dem gekämpft wurde ... in Gefahr ... aber was war das? Ein Messer?
    Der Himmel möge ihnen beistehen.
    Grimmig konzentrierte Finian sich wieder auf die Soldaten und überwältigte die drahtigen jungen Engländer mit raschen, gnädigen Hieben. Erst als die vier wie schlaffe Vogelscheuchen auf der Erde lagen, ließ er schwer atmend das Schwert sinken.
    Das Blut schoss ihm durch die Gliedmaßen, pochte heftig und drängte ihn mächtig vorwärts, weiter, weiter und immer weiter, jetzt . An Klippen hinaufklettern, zu den Aran Islands schwimmen. Solche Zeiten waren es, in denen ihm bewusst wurde, dass ein tierischer Instinkt in ihm wohnte, welche Absichten auch immer Gott mit seiner Seele gehabt haben mochte.
    Langsam beruhigte sich seine Atmung. Als sein Gehör zurückkehrte, schaute er zu Senna hinüber.
    Mit offenem Mund stand sie da und sah aus, als wollte sie etwas Bedeutsames sagen. Ihr Busen hob und senkte sich, ihr Atem ging kurz und heftig. Mit der rechten Hand umklammerte sie den geschnitzten Griff eines Dolches, den sie immer noch auf Schulterhöhe schwenkte, als wollte sie ihn auf einen der Soldaten schleudern.
    »Ich ... ich ... Ihr ... Ihr ... aber sie ...«
    Senna stammelte nur noch.
    »Euch ist nichts geschehen«, murmelte Finian leise und ruhig, um ihr die Panik zu nehmen. »Uns ist nichts passiert. Es ist vorbei.«
    Senna hatte den Blick auf ihn gerichtet. Starrte ihn an. Die Augen weit aufgerissen. Noch immer hielt sie die Hand mit der Klinge dicht neben ihrem Kopf. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie langsam herunter.
    »Ihr braucht sie nicht mehr«, beruhigte er sie leise. »Euch ist nichts geschehen.«
    »Ich hätte sie benutzt«, sagte Senna heftig, aber mit zitternder Stimme, »ich hätte sie benutzt. Ich wollte nur nicht ... Euch treffen. Zufällig.«
    »Ich danke Euch.« Finian schaute auf die Soldaten, die blutend im Gras lagen. Rardoves Männer. Schon bald würde jemand die Leichen entdecken. Jetzt blieb ihnen nur noch ein Tag, vielleicht noch ein halber dazu, bis dem Baron klar war, dass sie nicht nach Norden, sondern nach Süden geflohen waren.
    Würde er vermuten, dass sie nach Hutton’s Leap unterwegs waren? War Turlough, sein Gefährte, unter der Folter zusammengebrochen und hatte das Ziel der Mission preisgegeben? Die Mission, das Handbuch der Färber an sich zu bringen? In diesem Moment gab es keine Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren. Und es spielte auch keine Rolle. Nichts würde ihn aufhalten können.
    »Lasst uns aufbrechen«, befahl Finian.
    Die Säcke mit den Häuten ließen sie liegen. Irgendjemand würde irgendwann vorbeikommen. Und wer auch immer es war, Finian hatte nicht den Wunsch, ihm zu begegnen.

Kapitel 24
    I hr habt sie wo gesehen?«
    Rardove wiederholte die Frage ganz langsam, beinahe so, als wäre der Soldat, der seinen Treueeid erst vor kurzer Zeit geleistet hatte, nicht ganz bei

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