Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
Nichtsdestotrotz stellte sich Camille auf die Zehenspitzen, um den Kuss mit neu gefundener Heftigkeit zu erwidern. Er drang triumphierend in ihren Mund ein und verlor sich darin, wie sie schmeckte.
Camilles Hände glitten an seinen Schultern herunter und streichelten seine nackten Oberarme, sie glitten über seine Taille herunter zu seinen Hüften und tiefer, bis sie die Muskeln seines Hinterns streichelte. Bis Rothewell aufstöhnte und auch ihn ein leichtes Zittern durchlief.
Rothewell hatte dieses Spiel mit absoluter Kontrolle begonnen, aber diese Kontrolle entglitt ihm rasch. Er hatte seinen Schwur von heute Morgen vergessen, sich von ihr fernzuhalten. Camille war in seinen Armen wie Feuer und Eis. Ihre Körper waren aneinandergeschmiegt; Herz an Herz, ihr Schoß presste sich an die harte, drängende Größe seiner Erektion. Er wollte sie. Er wollte sie. Sein Puls pochte im Rhythmus seines Verlangens. Er würde sie hochheben und zu ihrem Bett tragen. Er würde nicht zulassen, dass sie Nein sagte. Er würde sie überzeugen. Würde sie umwerben, wenn es sein musste.
Plötzlich schob sie ihn von sich fort – und sie meinte es ernst. »Très bien«, sagte sie, und ihr Atem ging keuchend. »Dann … dann tu es also.«
»Es tun?«
»Dann … nimm mich, Rothewell. Das ist es doch, was du willst, n’est-ce pas?« Sie wandte sich um und ging zum Bett. »Ich bin schwach. Und ich – ich will ein Kind. Also … tu es.«
Aber es war, als wäre er am Boden festgenagelt. »Camille, was ist los?«
Sie setzte sich langsam auf das Bett, ihre zierlichen Füße schauten unter dem Spitzensaum ihres Nachthemds hervor. »Nichts. Ich will nur, dass du …« Ihre Worte erstarben, und sie schüttelte den Kopf.
Er stand da und fühlte sich dumm. Und nackt. »Sag es einfach«, verlangte er.
Ihr üppiges schwarzes Haar fiel ihr über die Schulter, als sie sich nach vorn beugte, fast so, als habe sie Schmerzen, während sie die Arme fast beschützend um sich schlang. »Ich kann nur nicht … ich kann nur nicht mit dir zusammen sein … auf diese Weise«, sagte sie leise. »Ich darf mich nicht …«
»Was darfst du nicht? Camille, wovor hast du Angst?«
»Vor mir selbst«, wisperte sie.
Rothewell trat ans Bett, er erigierte noch immer, verdammt. Er kniete sich mit einem Bein auf das Bett und legte Camille den Finger unter das Kinn. Guter Gott. Er war seit fast zwei Jahrzehnten keiner Frau mehr hinterhergelaufen. Nicht seit seiner verrückten, leidenschaftlichen Affäre mit Annemarie.
Eindringlich sah er Camille in die Augen, während er danach suchte, das Richtige zu sagen. Das, was ihre Leidenschaft wieder wecken würde, und ihm das brachte, was er wollte – sie. Sie – ganz und gar. Aber er war nicht gut darin. Er war zu rau und zu direkt, um zu wissen, wie man eine Frau umwarb.
»Verdammte noch mal, Camille, küss mich einfach wieder«, sagte er. »Vor zwei Minuten war doch noch alles in Ordnung.«
Sie schüttelte den Kopf und atmete tief ein. »Ich will es einfach tun ohne … ohne all das Gefühl«, sagte sie. »Ich habe gedacht, es ginge einfach nur um die Abwicklung eines Geschäfts, Rothewell. Das Geld meines Großvaters. Dein Samen.«
Sein Glied zuckte ungeduldig. »Meine Liebe, ich bin kein Beschäler.«
»Oui, oui. Das bist du.« Sie stand auf und schob sich an ihm vorbei. »Rothewell, verstehst du es denn nicht? Das ist alles, was du für mich sein kannst.«
»Bei Gott, aber dem habe ich niemals zugestimmt!«, entgegnete er angespannt – obwohl es doch im Grunde genommen für sie beide so besser war. »Und versuche nicht zu behaupten, ich hätte das getan. Ich habe in jener Nacht in Valignys Haus klargemacht, was ich wollte.«
Bei diesen Worten verzog sie verbittert den Mund. »Oui, lass uns sehen, ob ich mich daran erinnere«, sagte sie. »Ah, ja! Du wünschtest, ich ›würde meine stolzen Worte hinunterschlucken und nach deiner Pfeife tanzen. So hast du doch gesagt, n’est-ce pas? Meinst du das?«
»Und wenn das so ist?«, knurrte er. »Bist du bereit dazu? Schließlich hast du mich geheiratet, Camille.«
»Coûte que coûte«, wisperte sie und wandte den Blick von seiner Erektion ab.
Koste es, was es wolle. Ihre Worte dienten nur dazu, ihn noch weiter zu frustrieren. »Du bist doch nur wütend«, fuhr er sie an. »Wütend, dass ich so lange fort war. Gib es zu.«
»Ich werde mich nicht selbst erniedrigen«, entgegnete sie ruhig. »Mir ist es verdammt egal, wohin du gehst oder was du tust – oder
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