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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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seiner Ungeschicktheit zog sich Rothewell aus und warf alle Kleidungsstücke auf den Rock.
    Plötzlich war vom Bett her ein Rascheln zu hören. »Qui est là?«, wisperte jemand.
    Verdammt. Camille.
    »Ich bin’s nur«, antwortete er und tastete sich am Fußende des Bettes entlang. »Ich bitte um Entschuldigung.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann: »Entschuldigung?« Ihre Stimme klang kalt in dem pechschwarzen Zimmer. »Wofür entschuldigen Sie sich, Rothewell? Dafür, unaufgefordert in mein chambre eingedrungen zu sein? Oder dafür, den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen zu sein?«
    Seine Hand auf dem Bettpfosten erstarrte. »Du bist jetzt meine Frau, Camille. Ich glaube nicht, dass ich verpflichtet bin, um Erlaubnis bitten zu müssen, dein Schlafzimmer betreten zu dürfen – oder auszugehen.«
    Camille registrierte die Schroffheit in seiner Stimme und das kaum wahrnehmbare Verwaschene seiner Aussprache. Welche Unverfrorenheit dieser Mann besaß – besonders nach einer Nacht des Zechens. Sie brauchte einen Moment, sich aufzusetzen und die Kerze an ihrem Bett anzuzünden. Er musste gehört und vermutet haben, woran sie sich zu schaffen machte.
    »Du solltest das vielleicht besser nicht tun«, warnte er.
    »Non?«, fragte sie, als der Docht auch schon aufflammte. »Pourquoi?«
    »Weil ich nackt bin.«
    Camille wandte sich langsam um und zwang sich, unbeeindruckt zu wirken. »Das sind Sie in der Tat«, murmelte sie und ließ den Blick über ihn gleiten. » Quel dommage , Rothewell, dass Sie Ihre Kleider für nichts abgelegt haben.«
    Er stand einen Moment lang stumm da, und seine Miene wirkte ebenso einschüchternd wie seine Nacktheit. »Ich verstehe«, sagte er schließlich. »Und du dachtest, ich wäre hereingekommen, um … um was genau zu tun?«
    Camille zuckte mit den Schultern und tat, als bemerkte sie seine muskulösen Arme nicht. Die dunklen Haare auf seiner Brust. Und sein – du guter Gott! Sie riss den Blick von ihm los. »Ich denke, Sie sind gekommen, um zu tun, was immer auch ein Mann üblicherweise tut, wenn er nackt im Schlafzimmer einer Frau steht«, entgegnete sie und verließ das Bett. »Aber falls Sie erwarten, ich würde mich darauf einlassen …«
    »Halt, warte!«, befahl er und hob die Hand. »Warte nur eine verdammte Minute.«
    »Non«, entgegnete sie mit Nachdruck. » Sie warten. Kommen Sie niemals in mein Schlafzimmer, wenn Sie die halbe Nacht getrunken und gehurt haben.«
    Er ging zu ihr, sein Blick war düster. »Hör zu, Camille, ich habe nicht …«
    »Unterstehen Sie sich, mich anzulügen«, unterbrach sie ihn und fuhr herum, um ihn anzusehen. »Ich kann sie an Ihnen riechen .«
    »Nein, das kannst du nicht«, sagte er fest.
    »Und Sie sind betrunken«, entgegnete sie, nicht bereit, auch nur einen Zentimeter Boden ihres moralisch hohen Anspruchs preiszugeben.
    »Vielleicht, ja«, gab er zu.
    »Dabei gibt es kein Vielleicht!«, fauchte sie. »Entweder man ist es, oder man ist es nicht – und Sie riechen ganz widerlich danach.«
    Dieses Mal schnaubte er. »Neue Prinzipien, Camille?«, fragte er. »Ich war betrunken, als ich zugestimmt habe, dich zu heiraten. Damals hattest du keine Bedenken. Hätte ich gewusst, dass ewige Nüchternheit und eine Xanthippe in meinem Bett Teil des Geschäfts waren, vielleicht hätte ich dann diese Ehre abgelehnt.«
    Camille richtete sich kerzengerade auf. Sie war sich kaum bewusst, dass sie die Hand gehoben hatte, um ihn zu schlagen. Blitzschnell schoss seine Hand hoch und hielt ihre fest.
    Rothewell sah sie benommen an. Dann packte er ihr Handgelenk und riss sie heftig an sich. »Bei Gott, wage das niemals .« Seine Stimme klang im Dämmerlicht des Zimmers wie ein schreckliches Keuchen. »Versuch niemals – niemals – wieder, mich zu schlagen, Camille.«
    Sie waren sich so nah, dass sie seine Wut riechen und die Hitze seiner Haut spüren konnte. Sie hätte Angst haben müssen. Aber alles, was sie empfand, waren Kränkung und Wut. »Sie sind nichts anderes als ein Lüstling und ein Rüpel, und ich habe keine Angst vor Ihnen.«
    Er starrte aus schmalen Augen auf sie hinunter, und seine Nasenflügel bebten vor Zorn. »Gott verdammt, Camille«, knurrte er. »Ich bin nicht dein Vater. Ich bin nicht wie Valigny.«
    »Sind Sie nicht? Heute Nacht, so scheint mir, sind Sie ihm sehr ähnlich.«
    Rothewell starrte seiner Frau noch immer in die Augen. Sie war wütend, ja. Er hatte sie allein gelassen in einem Haus, in dem sie

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