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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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»Jedes Mal, wenn du in mein Bett kommst, werde ich mich an diesen Tag erinnern, oui. Aber nicht aus dem Grund, den du annimmst.«
    Er sah sie ernst an. »Camille, meine Liebe – du denkst -«
    »Non«, sagte sie. »Sag es nicht, s’il vous plaît. Sag mir nicht, was ich denke.«
    »Nein, das habe ich schon vor Wochen aufgegeben«, murmelte er.
    In diesem Moment schlug die Kaminuhr die volle Stunde.
    »Zut! Schau nur, wie spät es schon ist.« Camille stand auf und fuhr sich mit einer Hand über die Augen. »Wir sollten uns zum Abendessen umkleiden.«
    Kieran sah sie vom Bett her an. »Lass uns das nicht tun«, schlug er vor. »Wenn du meinst, was du gesagt hast – wenn du noch etwas fühlst für mich … etwas in deinem Herzen, Camille, dann komm zu mir, und lass mich dich das alles vergessen machen.«
    Camille wandte sich um und sah ihn an. »Du bedeutest mir etwas, Kieran«, wisperte sie. »Meine Gefühle – oui, glaube mir, wenn ich das sage -, meine Gefühle für dich sind unverändert.«
    Er sah sie unverwandt an, sein Blick war weicher, als sie es je zuvor bei ihm gesehen hatte. »Dann verschließ die Tür, Camille. Und komm zurück ins Bett. Übrigens ist das ein Befehl deines Ehemannes.«
    Es war ein Befehl, dem zu folgen sie mehr als bereit war. Nach diesem aufwühlenden Tag war Camille emotional erschöpft, und sie wollte nur noch bei Kieran sein und seine Arme um sich spüren – sie wollte kein Zimmer voller Dienstboten, die einen Gang nach dem anderen auftrugen, keine Speisen, die sie nicht schmecken und von denen sie kaum etwas anrühren würde.
    Camille ging zur Tür und verschloss sie. Dann drehte sie sich um und lehnte sich an das kalte harte Holz, die offenen Hände an das Türblatt gedrückt, als könnte sie die Welt und all ihre Hässlichkeit so davon abhalten, in das Zimmer einzudringen. Kieran saß noch immer mit übereinandergeschlagenen Beinen auf ihrem Bett. Seine Krawatte war nass von ihren Tränen, und er sah dunkel und entwaffnend gut aus mit seinem ernsten Gesicht und dem sinnlichen Mund.
    Sie zitterte, als Kierans Blick langsam über sie glitt. »Welchen Hexenzauber hast du gewirkt, Camille?«, murmelte er. »Sogar jetzt kann ich es nicht begreifen.«
    Camille ging zu ihm hinüber. Sie traute sich nicht, ihn zu fragen, was er meinte, wagte nicht, ihn um die Antworten zu bitten, die er bisher immer so unwillig gegeben hatte. Er machte sich etwas aus ihr -mehr als er zugeben wollte. Und für diesen Moment war es genug.
    Am Fußende des Bettes blieb sie stehen und begann, die Nadeln aus ihrem Haar zu ziehen.
    »Warte.« Kieran erhob sich. »Das möchte ich machen.«
    Er trat hinter sie und drückte seine heißen Lippen auf ihren Nacken. Camille schloss die Augen und überließ sich der vertrauten Wärme seiner Berührung. Sie wollte ihn, sie brauchte es, und sie war es leid, es zu leugnen. »Mach, dass ich vergesse«, flüsterte sie. »O Kieran, mach, dass ich vergesse.«
    »Du bist eine Närrin, Camille, weißt du das?«, sagte er leise. »Eine Närrin, mich zu wollen – für irgendetwas anderes als dies hier.«
    Camille antwortete ihm nicht. Die Wahrheit war, dass nichts von dem, was er am Serpentinenteich im Hyde Park gesagt hatte, sie von dem emotionalen Abgrund hatte zurückreißen können, von dem ihr bestimmt zu sein schien hineinzustürzen. Und wenn sie eine Närrin war, dann sollte das so sein.
    Eine nach der anderen zog er die Nadeln aus ihrem Haar und fuhr mit unfehlbarer Sanftheit mit den Fingern durch die befreiten Locken. Dann strich er mit den Lippen über ihre Ohrmuschel. »Ich sage das Abendessen besser ab«, raunte er, »bevor Trammel kommt, uns zu holen.«
    »Très bien.«
    Er wandte sich um und schnippte mit den Fingern. »Jim! Hinaus mit dir, alter Junge.«
    Ergeben sprang der kleine Spaniel vom Bett. Camille beobachtete, wie Kierans geschmeidige, muskulöse Gestalt durch das Zimmer zur Verbindungstür ging. Der Hund folgte ihm glücklich auf dem Fuße.
    Als er zurückkehrte und die Tür hinter sich schloss, trug Camille nur noch ihr Hemd und ihre Strümpfe. Rothewell zögerte für einen kurzen Moment, bekam einen weichen Zug um den Mund, als er Camille betrachtete.
    »Was ist?«, hauchte sie. »Was stimmt nicht?«
    Sein Lächeln kehrte zurück, wehmütig und vage. »Nichts«, entgegnete er. Seine große warme Hand legte sich um ihr Gesicht. »Es ist nur, dass … du bist so wunderschön. Zu schön.«
    Camille stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme

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