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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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hat«, sagte sie und hob ihr Glas.
    Camille wünschte, sie wäre ähnlich zuversichtlich. Während der folgenden beiden Tage dachte sie oft an Rothewells Geliebte. In der Tat war sie der armen Frau fast dankbar. Ihr unglückseliges Zusammentreffen hatte sauber einen Pflock in das Herz der aufkeimenden Leidenschaft gestoßen, welche auch immer Camille versucht gewesen sein mochte, für ihren zukünftigen Ehemann zu nähren.
    Der Name der Lady, hatte die Countess ihr später gesagt, war Mrs. Ambrose, und sie war Lord Sharpes Halbschwester. Camille war bei dieser Eröffnung der Mut gesunken. Es wäre weitaus einfacher gewesen, die Geliebte ihres Mannes für eine Frau der Halbwelt zu halten. Stattdessen war deren Blut blauer – und englischer – als Camilles. Und das war überdies eine Tatsache, die nur eine Frage zuließ: Warum heiratete Lord Rothewell nicht seine wunderschöne blonde Geliebte? Und darauf konnte es nur eine Antwort geben. Geld.

Kapitel 5
    In welchem Lord Nash zu einem Verlobungsdinner einlädt
    D ie Ehe, hat irgendjemand einmal gesagt, ist eine hoffnungslose Angelegenheit«, zitierte Lord Rothewell und hob dabei das Kinn, damit Trammel ihm die Krawatte besser binden konnte. »Und ich fange weiß Gott an, seiner Meinung zu sein.«
    »Die Ehe ist eine hoffnungslose Sache «, korrigierte der Butler und trat einen Schritt zurück, um sein Werk zu bewundern. »Und es war Selden, der das gesagt hat, der berühmte englische Jurist.«
    »Tatsächlich?« Rothewell betrachtete sich im goldgerahmten Standspiegel. »Für einen Mann ist es äußerst niederschmetternd zu wissen, dass sein Butler gebildeter ist, als er jemals hoffen könnte, es zu sein, Trammel.«
    Trammels Blick war an einem losen Faden an der rechten Manschette des Barons hängen geblieben. »Ich hoffe doch, dass es noch niederschmetternder ist, vom Butler angekleidet zu werden«, sagte er und ging zum Nähetui des Barons, um eine Schere zu holen. »Sie sollten darüber nachdenken, einen richtigen Kammerdiener einzustellen, Sir, jetzt, da Sie heiraten werden.«
    »Nicht nötig«, sagte Rothewell barsch. »Bringen Sie mich nur durch diese Dinnerparty heute Abend, Trammel, und durch die Hochzeit. Dann können Sie sich wieder der Aufgabe widmen, die Dienerschaft nach Ihrem Belieben anzutreiben.«
    Trammel schnitt den Faden sorgsam ab und griff dann nach Rothewells Brokatweste. Als er dem Baron hineinhalf, schnalzte er missbilligend mit der Zunge.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?«, grummelte Rothewell. »Guckt mein Petticoat heraus?«
    Der Butler ging um ihn herum und warf dann einen kurzen Blick auf Rothewells Gesicht. »Sie haben noch mehr an Gewicht verloren, Mylord. Sie müssen regelmäßiger essen.«
    »Geben Sie mir einfach meinen Rock, verdammt«, entgegnete Rothewell. »Miss Obelienne hat sich wieder einmal beklagt, nehme ich an?«
    Trammel zuckte mit den Schultern und holte den Gehrock. »Wenn die Teller nur halb leer gegessen zurückgehen, Mylord, nimmt eine Köchin das persönlich.«
    »Dann setzt mir einen verdammten Hund unter meinen verdammten Tisch«, klagte Rothewell, »wenn das ihrer Nörgelei ein Ende macht.«
    Der Butler ging ins Ankleidezimmer, warf ihm dabei einen tadelnden Blick zu. »Sie werden bald ein verheirateter Mann sein, Mylord. Sie müssen lernen, die Nörgelei einer Frau mit ein wenig mehr Würde zu ertragen.«
    Rothewell schloss die Augen und presste mit gespreizten Fingerspitzen seine Nasenwurzel. Es gab keinen Grund, Trammel anzufahren – nicht, wenn er vermutlich die Wahrheit beim Namen nannte. Was hatte er sich dabei gedacht, sich auf diesen verrückten Plan einzulassen? Und falls er wirklich vorhatte, eine so dumme Sache zu tun, warum hatte er es dann nicht sofort getan, so, wie Mademoiselle Marchand es gewünscht hatte? Er hätte sie schon längst geheiratet, mit ihr geschlafen und diese verdammte Ungeduld aus seinem Körper vertrieben haben können.
    Es war, als könnte Trammel seine Gedanken lesen. »Heute Morgen kam eine Nachricht von Lady Sharpe!«, rief der Butler ihm aus dem Ankleidezimmer zu. »Hat Slocum Sie Ihnen gegeben?«
    »O ja.« Rothewell unterdrückte ein Stöhnen. Pamela war ärgerlich auf ihn, und das zu Recht.
    Der Butler kam mit einem frisch gefalteten Taschentuch zurück.
    »Das ist dann alles, Trammel«, sagte Rothewell und steckte es ein. »Nehmen Sie sich den Abend frei – nein, noch besser –, gehen Sie mit den anderen Burschen auf ein Glas in das King’s Arms. Irgendjemand

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