Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
Besonderen, und drei der Livrierten eilten auf seinen Fingerzeig hin herbei. Dann konzentrierte er seinen Blick auf Rothewell. »Nun«, sagte er ruhig, »was das betrifft, alter Junge, musst du Warneham deine Neuigkeiten noch mitteilen, denn ich habe es nicht getan.«
Gareth beugte sich auf seinem Stuhl vor. »Kieran, was hast du getan?«
»Ich habe geheiratet. Gestern Nachmittag.«
Der goldblonde Duke schwieg. »Ah«, sagte er schließlich. »Es gab also ein Problem mit … hm, der Ehre der Lady?«
Rothewell schüttelte den Kopf. »Nein, nicht direkt.«
»Nun, entweder gab es eines oder es gab keines , Kieran«, meinte Gareth. »Daran gibt es nichts Indirektes. Aber bleib bei deiner Meinung, bitte. Sag uns nur, was wir den Leuten sagen sollen.«
»Dass wir zu dem Schluss gekommen sind, dass das Leben kurz ist«, entgegnete er. »Und dass es keinen Sinn gemacht hat zu warten, das zu tun, was wir ohnehin vorhatten zu tun.« Es war eine überraschend ehrliche Antwort, wenn auch nicht die ganze.
Gareth ließ sich in seinen Armstuhl zurücksinken. Weder er noch Nash hatten geglaubt, dass Rothewell es wirklich tun würde. Das wurde ihm jetzt bewusst.
»Ja, nun«, sagte Gareth. »Nun, wir wünschen dir natürlich viel Glück. Und Lady Rothewell?«
»Was ist mit ihr?«, fragte Rothewell.
»Wir wünschen ihr ebenso Glück«, wich er aus. »Denkst du, dass … Kieran, denkst du, sie wird es sein? Ich will dir keine Ratschläge geben, aber …«
»Dann tu es auch nicht«, unterbrach Rothewell ihn. »Camille hat das, worum sie gebeten hat. Wir werden schon recht und schlecht miteinander auskommen, denke ich.«
Ein Lakai erschien mit einem Tablett mit Kaffee und stellte es auf dem Tisch ab. Nash schenkte ein, und sein Blick war auf den Kaffee gerichtet, während er sprach. »Manchmal, Rothewell, verdienen Frauen ein klein wenig mehr als das, um was sie bitten«, sagte er nachdenklich. »Diese Frauen sind in der Minderheit, das garantiere ich dir. Dennoch sollte man vielleicht darüber nachdenken?«
Rothewell nahm die angebotene Tasse entgegen. »So etwas wie Treue und Liebe?«, schlug er vor. »Oder Juwelen und Kleider? Letzteres kann sie haben, wenn es ihr gefällt.«
»Und Ersteres?«, fragte Nash.
Rothewell nippte an seinem Kaffee. »Das liegt nicht in meiner Natur«, erwiderte er. »Und sollte es das je getan haben, dann hat es mich vor langer Zeit verlassen.«
Gareth gab einen missbilligenden Ton von sich. »Unsinn! Dies ist eine zweite Chance für dich, Kieran. Sie ist ein hübsches und reizendes Mädchen. Du kannst sie in dich verliebt machen – und ihre Liebe erwidern, wenn du einfach nur keine schlafenden Hunde weckst.«
Die Kaffeetasse in der erhobenen Hand, wandte sich Rothewell ihm zu. »Wie kommt es nur, Gareth, dass ich denke, dass du genau das vorhast?« Seine Stimme klang kalt. »Ich erdreiste mich nicht, dir einen Rat zu geben, und ich würde dir dankbar sein, du tätest das Gleiche für mich.«
Aber Gareth’ Miene war auf eine Weise erstarrt, von der Rothewell wusste, dass sie Ärger bedeutete. »Manchmal, Kieran, bist du ein verdammter Idiot«, sagte er, und seine Stimme klang tief und ein wenig wütend. »Du trauerst noch immer einer Frau nach, die deiner Gefühle niemals würdig war. Für Annemarie warst du doch nur ein Junge, der noch grün hinter den Ohren war, und sie hat mit dir gespielt. Sieh es endlich ein, Kieran. Sie hat am Ende genau das bekommen, was sie gewollt hat – und das warst nicht du .«
Rothewell setzte seine Tasse mit einem vernehmlichen Klirren ab. »Nein, Gareth, was sie am Ende bekommen hat, war ein feuriges Grab«, sagte er. »Sie und mein Bruder. Irgendwie bin ich nicht sicher, ob es das war, was sie sich vorgestellt hatte, als sie ihn heiratete.«
Nash hob abwehrend die Hände. »Also gut, ich habe damit nichts zu tun«, sagte er. »Ich bin nur hergekommen, um ein Rennpferd zu kaufen, danach mit leeren Taschen nach Hause zu schleichen und meinen Mund zu halten.«
Aber Rothewell starrte seinen alten Freund noch immer finster an. Abrupt schob er den Stuhl zurück. »Nash, ich wünsche dir allen erdenklichen Erfolg«, sagte er mit schroffer Stimme. »Was mich betrifft, so bin ich weg.«
Gareth sprang auf. »Wohin zum Teufel gehst du?«
Rothewell griff nach seinem Spazierstock. »Weit weg!«, fauchte er. »Ich habe plötzlich Lust auf ein Kartenspiel, eine Flasche Brandy und eine üppige, willige Frau, die mir die Seele aus dem Leib vögelt.«
Sogar Nash zog
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