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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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des Herrn.« Ihre Mundwinkel zogen sich nach unten.
    »Tatsächlich?«, murmelte Camille. »Es ist gewiss etwas Besonderes.«
    Die Köchin nahm dies als Kompliment. »Miss Xanthias Schiffe bringen mir Gewürze und Wurzeln, so dass ich viele exotische Speisen zubereiten kann.«
    »Oui, ich kann Ingwer und Muskat herausschmecken«, sagte Camille, die sich einen Krümel von der Lippe tupfte. »Was ist Maniok?«
    Miss Obelienne machte ihr ein Zeichen, ihr zu folgen, als sie zu einem Schrank hinüberging. Nachdem sie am Schlüsselbund in ihrer Schürzentasche den richtigen Schlüssel gefunden hatte, öffnete sie zwei Mahagonitüren, hinter denen sich unzählige kleine Türen und Schubladen verbargen. Sie zog eine der unteren größeren Laden auf und nahm etwas heraus, das vertraut aussah.
    Camille betrachtete es, während sie nach dem englischen Wort dafür suchte. »Une patate douce?«, fragte sie schließlich.
    »Nein, keine Süßkartoffel.« Die Köchin brach die Knolle in zwei Hälften, um deren weiches Fleisch zu zeigen. »Es ist eine Wurzelknolle, oui. Auf den Inseln machen wir daraus eine Art Mehl.«
    Camille griff danach. »Darf ich kosten?«
    Die Köchin zog die Knolle weg. »Non, Madame«, wehrte sie ab. »Wenn Maniok nicht richtig zubereitet wird, ist er tödlich.«
    Camilles Hand zuckte zurück. »Tödlich?«
    Miss Obelienne lächelte ein wenig und legte die Knolle zurück in die Schublade. »Ich zeige Ihnen die Gewürze.« Sie ist distanziert, stellte Camille fest, aber nicht unfreundlich. Miss Obelienne begann, die oberen, kleineren Schubladen aufzuziehen, und tat dies offensichtlich voller Stolz. Die Luft duftete jetzt intensiv nach verschiedenen Gerüchen. »Muskat. Zimt. Ingwer. Piment«, zählte die Köchin auf. Dann wurden die Namen exotischer. »Anis, Kreuzkümmel, Tamarinde, Safran …« Sie zählte noch dreißig oder mehr auf, ehe sie fertig war.
    Camille staunte. »Und sie alle kommen von den Westindischen Inseln?«
    Die Köchin schüttelte den Kopf. »Sie kommen aus aller Welt. Miss Xanthia hat viele davon selbst ausgesucht für mich. Ein paar davon bekomme ich auf den Märkten hier.« Sie zog eine weitere Lade auf, in der ein kleiner Stoffbeutel lag, auf dem sich einige schwarze Zeichen befanden, die wie orientalische Buchstaben aussahen.
    »Was ist das?«
    Miss Obelienne öffnete den Beutel und ließ zwei kleine rübenartige Wurzeln in ihre Hand gleiten. »Rénshën«, sagte sie, und ihr Lächeln wirkte seltsam spitzbübisch. »Kraftwurz – Mannwurzel. Aus China.«
    »Rénshēn«, wiederholte Camille. »Wofür verwendet man sie? Für Süßigkeiten? Oder für Gebäck?«
    »Es ist eigentlich kein Gewürz«, erklärte die Köchin und hielt eine Wurzel für eine genauere Betrachtung hoch. »Aber sie macht einen Mann … stark. Potent.«
    Mit feuerroten Wangen schnupperte Camille an der Wurzel, die keinen besonderen Geruch an sich hatte außer dem von Erde und Garten. Und dabei fragte sie sich, was Miss Obelienne mit ihren Worten eigentlich andeuten wollte. »Sie kommt auf Xanthias Schiffen hierher?«
    »Nein, Madame.« Miss Obelienne steckte die Wurzeln zurück in das Säckchen aus Rohseide. »Ich kaufe sie in Covent Garden auf dem Markt.«
    Sie kehrten zu ihrem Maniokbrot und ihrem Tee zurück, der jetzt nur noch lauwarm war. »Früher«, sagte die Köchin mit ihrer weichen Stimme, »hat Miss Xanthia mit mir die wöchentlichen Menüs besprochen. Sie wünschen, dies fortzuführen, Madame?«
    Camille dachte darüber nach. »Wie sind Sie vorgegangen, seit sie nicht mehr im Haus ist?«
    Obeliennes Augen verengten sich. »Der Herr, er isst nicht«, sagte sie erbittert. »Sie müssen dafür sorgen, dass das abgestellt wird.«
    Camilles Lächeln war gedämpft. »Ich werde es versuchen. Aber ich fürchte, er wird sich als nur schwer zu beeinflussen erweisen.«
    »Oui, Madame, aber Sie müssen es versuchen.« Obeliennes goldene Ohrringe schwangen hin und her, als sie nach einem der in grünen Stoff eingeschlagenen Haushaltsbücher griff, die auf ihrem Arbeitstisch lagen – es war ein abgegriffenes Buch mit dem Etikett »Menüs« darauf. »Ich werde Ihnen zeigen, wie eine typische Woche zu Miss Xanthias Zeiten ausgesehen hat.«
    Sie öffnete das Buch und reichte es Camille. Camille überflog die sorgsam gemachten Einträge. Viele der Gerichte waren entschieden französisch, andere, so vermutete Camille, hatten ihren Ursprung auf den Westindischen Inseln. »Sie haben Erfahrung mit der kontinentalen Küche,

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