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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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murmelte sie.
    Er beugte sich zu ihr hinunter und hob den Hund auf den Arm, dann setzte er ihn neben sie auf das Bett. »Sag jemandem, er soll sich um ihn kümmern, tust du das?« Die Worte waren nicht knapp, lediglich gänzlich emotionslos. »Er wird … mit ihm spazieren gehen und ihn füttern und das alles, denke ich.«
    »Oui, bien sûr.« Camille verdrängte den Kummer, schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Sie zog sich ihr Nachtgewand und den Morgenrock an, dann ging sie zu den Fenstern und begann, die Vorhänge zu öffnen. »Wann können wir dich zurückerwarten?«
    »Das weiß ich nicht.« Seine Stimme klang gleichgültig. »Für gewöhnlich komme ich erst spät heim. Wenn du mich jetzt entschuldigst, werde ich nach meinem Badewasser klingeln.«
    Sie zuckte mit den Schultern und ging zur Tür zu ihrem Schlafzimmer. Es war sein Verlust, wenn er es vorzog, heute Morgen ein Mistkerl zu sein. Aber während Camille durch das Zimmer ging, erregte etwas auf seinem Waschtisch ihre Aufmerksamkeit. Über die Schulter warf sie einen Blick darauf. Trammel war inzwischen hereingekommen und nahm Rothewells Anweisungen entgegen. Camille ging zum Waschtisch, nahm das kleine Handtuch, das dort lag, und hielt es ins Morgenlicht. Für einen kurzen Moment stockte ihr der Atem.
    Blut. Es gab keinen Irrtum. Flecken von blassrotem, wässrigem Blut, kein hellrotes wie von einem Schnitt beim Rasieren. Darüber hinaus bestätigte ein Blick auf Rothewell, dass er sich vor Kurzem nicht rasiert hatte.
    Camille war sich nicht sicher, wie lange sie auf die Blutflecken gestarrt hatte, aber als sie aufschaute, sah sie Rothewell dastehen, der sie durchdringend musterte. Er sah – nicht wütend aus, sondern vielleicht ein wenig grimmig. Als würde er sie herausfordern, etwas daraus zu machen. Camille hob das Kinn und dachte darüber nach.
    Nein, sie würde ihm nicht die Befriedigung eines Streits geben. Es war wahrscheinlich nichts, und in seiner gegenwärtigen Stimmung würde er ihr vermutlich sagen, sie solle sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Sie legte das Tuch zurück und öffnete die Zwischentür. In diesem Moment hörte sie Rothewell einen derben Fluch ausstoßen. Sie wandte sich um und sah, dass Chin-Chin über einem der Abendschuhe seines neuen Herrn das Bein gehoben hatte.
    Mit einem unterdrückten Lächeln ging Camille. Sie war fast erleichtert zu sehen, dass ihre Zofe an der Tür zum Ankleidezimmer stand. Sie hielt einen Stapel Strümpfe in den Händen. »Bonjour, Emily.«
    »Oh!«, sagte das Mädchen ein wenig verdattert. »Sie sind es nur, Miss. Ich dachte … meine Güte, ich weiß nicht, was ich dachte.«
    Camille brachte ein Lächeln zustande, während sie ihren Morgenrock ablegte. Sie versuchte, nicht an das Blut zu denken, versuchte, nicht an die vielen Dinge zu denken, die es bedeuten könnte. »Es ist schon in Ordnung, Emily. Wir werden uns daran gewöhnen, hier zu wohnen, denke ich.«
    Emily sah sie mit einem seltsamen Blick an. »Ja, Miss – ich meine, Mylady.«
    »Waren alle freundlich zu Ihnen?«, fragte Camille.
    Emily nickte. »Ich habe natürlich erst einige kennengelernt – die Küchenmädchen, den Hausdiener, der unser Gepäck hochgetragen hat, und den Butler – aber er sieht anders aus als jeder Butler, den ich bisher getroffen habe.«
    Camille ging zu den Fenstern und starrte auf den Platz hinaus. »Mr. Trammel kommt von Barbados«, sagte sie. »Die Köchin ist seine Frau, hat Lady Nash gesagt. Ich bin sicher, die beiden erledigen ihre Aufgaben ganz ausgezeichnet.« Denn andererseits, fügte Camille im Stillen hinzu, hätten sie in Rothewells Diensten nicht lange überlebt.
    »Schön.« Emily strahlte. »Möchten Sie Ihr Badewasser, Miss?«
    »Ich denke ja«, sagte Camille. Sie hatte begonnen, geistesabwesend auf ihrem Daumennagel zu kauen. »Ja, das Badewasser. Und dann vielleicht das blaue Tageskleid aus Musselin? Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mich ankleide und hinuntergehe und mich mit dem Personal bekannt mache.«
    In einem Anfall von Starrsinn hatte Rothewell beschlossen, zu Fuß zum Hyde Park Corner zu gehen, und damit Trammels Rat zu ignorieren, er solle zu Hause bleiben und seine Füße hochlegen! Rothewell wollte eher verdammt sein als Letzteres tun, und – mit Camille im Haus – war er nicht sicher, ob er es ertragen könnte, Ersteres zu tun. Er hatte bereits eine Frage zu viel in ihren wunderschönen braunen Augen gesehen, und nichts lag ihm ferner als die Absicht,

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