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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Gerüchte bei Lufton’s.«
    »Welche Art von Gerüchten?«, wollte einer der Männer wissen.
    »Gerüchte, die besagen, dass Rothewell gestern sehr viel Glück gehabt hat«, gluckste er. »Wenn man Valigny glauben kann.«
    Rothewell fühlte, dass sein Kinn zuckte. »Valigny kann man fast nie glauben, Pettinger!«, fauchte er. »Sie haben oft genug mit ihm Karten gespielt, um das zu wissen.«
    Pettinger lachte. »Wohl wahr! Aber sagen Sie uns eines, Rothewell, hat er auch dieses Mal gelogen?«
    Rothewell stand abrupt auf. Ihm gefiel die Anzüglichkeit in Pettingers Ton nicht. »Sie dürfen mir gratulieren, Gentlemen«, erwiderte er. »Ich hatte die Ehre, Valignys Tochter zu meiner Frau zu machen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich glaube, ich werde mein Glück beim Würfelspiel versuchen.«
    Rothewell verbeugte sich vor den Spielern und begab sich an den Tisch, an dem Hasard gespielt wurde.
    »Gott steh ihm bei«, hörte er einen der Männer sagen, als er davonging. »Das Mädchen muss ja ein wahrer Drache sein.«
    Das ist eine angemessene Vermutung, räumte Rothewell im Stillen ein. Und sie war wie Essig in seinen brennenden Wunden – jenen, die Gareth ihm vorhin zugefügt hatte. Die Leute stellten bereits Spekulationen über seine Frau an, gestand Rothewell sich widerwillig ein, obwohl der Fehler nicht bei ihr lag, sondern bei ihm. Ein vernünftiger Mann – ein Mann, der unter angenehmen und glücklichen Umständen verheiratet war – würde jetzt zu Hause bei seiner Frau sein.
    Am Spieltisch ertappte sich Rothewell dabei, dass er nur so tat, als sei er ganz und gar bei der Sache, denn er platzierte nur kleine Einsätze und die auch, ohne nachzudenken. Innerlich kochte er vor Zorn – auf sich selbst und auf Valigny. Dieser gottverdammte Scheißfranzose hatte seine Spione überall.
    Wer sonst noch, so fragte sich Rothewell, war noch damit beschäftigt, ungerechte Anschuldigungen gegen Camille zu erheben? Das war etwas, das er unerklärlicherweise nicht bedacht hatte, als er heute Morgen aus dem Haus geflüchtet war. Es war nicht seine Absicht gewesen, sie dem auszusetzen. So wie es aussah, würde sie ohnehin schon genug Probleme haben, wenn ihre Ehe zu Ende war. Und wenn sich auch noch die Geschichte über das Kartenspiel bei Valigny herumsprach … guter Gott. Camille wäre aufs Äußerste gedemütigt. Und das alles – wirklich alles – wäre zum Teil seine Schuld.
    Rothewell wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihn jemand mit dem Ellbogen von der Seite anstieß. »Nun machen Sie schon, Rothewell«, sagte der junge Mann ungeduldig, während er ihm den Würfelbecher in die Hand drückte. »Sie sind dran.«
    Pettinger, der Rothewell an den Tisch gefolgt war, setzte prompt hundert Pfund gegen ihn. Jemand auf der anderen Seite des Tisches stieß einen Pfiff aus.
    »Gentlemen?« Rothewell zog die Augenbrauen hoch. »Hat noch irgendjemand so wenig Vertrauen in mich?«
    Nachdem die restlichen Einsätze gemacht worden waren, würfelte Rothewell prompt zweimal die Vier.
    »Acht!«, sagte der Mann am Kopfende des Tisches. »Das ist der Main Point.«
    Rothewell zögerte. Er hatte das Gefühl, dass das Glück heute Nacht nicht auf seiner Seite war. Aber jetzt war es zu spät, um aufzuhören. Mit einer raschen Bewegung aus dem Handgelenk ließ er die Würfel gegen die gegenüberliegende Bande des Tisches springen.
    »Verdammt!«, rief jemand. »Elf!«
    Rothewell stöhnte und viele der Umstehenden mit ihm. Der Wurf bedeutete für ihn, verloren zu haben. Zumindest war seine Bestrafung nicht in die Länge gezogen worden, und sein Tod war ein rascher gewesen. Was mehr konnte sich ein Mann letztlich erhoffen?
    Rothewell gab den Würfelbecher an den nächsten Spieler weiter und wünschte ihm Glück. Danach beschränkte er sich aufs Zusehen und setzte eine Zeit lang planlos einige Wetten, aber mit dem Herzen war er nicht dabei. Er begann, mehr zu trinken. Oh, er hatte bereits den ganzen Abend über getrunken. Aber jetzt fühlte es sich mehr nach einem Vorsatz denn nach einem Zeitvertreib an.
    Nachdem er auch das Wetten hatte sein lassen, zog er sich mit seinem Brandy in eine dunkle und stille Ecke zurück, wo er ungestört seiner üblen Laune nachhängen und rauchen konnte. Aber Unruhe und Unzufriedenheit stachen ihn noch immer wie eine spitze Nadel. Gareth irrt sich, dachte er irgendwann. Es war nicht Camille, vor der er zu fliehen versuchte. Es war er selbst.
    Als die Brandyflasche zur Hälfte geleert war und die Schar

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