Bezwungen von einem Highlander
Lady Elizabeth sich übermäßig sicher sei, dass er ihr gehören würde. Es war die gleiche Selbstsicherheit, mit der Henry heute gesprochen hatte. Bei den Eiern Satans, die beiden hatten das gemeinsam geplant! Er, Connor, war ein Narr gewesen, darauf hereinzufallen. Aber warum? Elizabeth de Vere liebte ihn nicht, ganz gewiss nicht. Er schenkte ihr kaum je einen Blick, wenn sie in der Nähe war. Warum wollte sie ihn so unbedingt?
»Ihr glaubt doch auch, dass Wilhelm hinter dem Mordanschlag auf meine Tochter steckt«, fuhr der König fort. »Ebenso wie hinter dem Überfall auf Euch, weil Ihr Fragen über Admiral Gilles gestellt habt. Ihr habt vermutlich recht mit Euren Anschuldigungen, doch ob er nun schuldig ist oder nicht …«
»Er ist schuldig«, unterbrach Connor ihn kühn. Er war zu verwirrt und zu wütend, um sich jetzt über Respektlosigkeit Gedanken zu machen.
James nickte. »Zudem gibt es auch noch Argyll und Monmouth, die aus verschiedenen Richtungen auf mich zukommen, und wer weiß, wer sonst noch? Ich kann es nicht riskieren, Oxford als Verbündeten zu verlieren. Ich habe ihm bereits einen Sitz im neuen Parlament versprochen. Er verfügt unter den Adligen über genügend Einfluss, um sie gegen mich aufzuhetzen.«
Und genau das war es. Der Grund, der hinter der Forderung dieser Heirat steckte. Connor war ein Stuart, er war der Cousin des Königs. Welche bessere Möglichkeit gäbe es, sich einen Platz im Parlament zu sichern, als den, einen Stuart in der Familie zu haben? Er war eine Schachfigur. Nick Sedleys Worte kamen ihm in den Sinn, eindringlich, prophetisch und so absolut wahr … Die Gnade unserer Herren … wir sind davon abhängig … wir beide .
»Es tut mir leid, Connor. Ich kenne Euer Herz, denn meine Frau hat dafür gesorgt, dass mir bewusst ist, was ich von Euch verlange. Aber ich bitte Euch trotzdem. Nein, ich befehle es … für England, für unsere Blutlinie.«
Connor fühlte sich, als wäre ihm ein Schwert durch die Brust getrieben und wieder herausgezogen worden, zusammen mit seinem Herzen. Es war die Wahrheit gewesen, als er Mairi gesagt hatte, dass es ihn nicht länger interessierte, wer England regierte, doch er wollte nicht für die Folgen verantwortlich sein. Wenn er Elizabeth heiratete, konnte er ihren Vater und das Parlament zum Vorteil des Königs benutzen, und das wäre besser, als sich von ihnen benutzen zu lassen. Nein, er konnte den Rest seines Lebens mit niemand anderem als Mairi verbringen! Er konnte sie nicht für immer verlieren. Er wollte das nicht. Gott in all seiner Gnade, was sollte er tun?
»Ich wünsche wirklich, es gäbe einen anderen Weg.«
Connor ballte die Fäuste. Es musste einen anderen Weg geben. Er war ein Mann des Krieges, und er würde sich nicht so einfach ergeben.
Connor verließ das Zimmer und traf vor der Tür auf seine Mutter, die auf ihn gewartet hatte. Sein Vater, noch erhitzt vom Tag auf dem Übungsplatz, stand etwas abseits und blickte genauso grimmig drein wie Connor.
Als Claire ihren Sohn ansah, liefen ihr Tränen über die Wangen, etwas, das Connor erst einmal bei ihr gesehen hatte – als die Fergussons seinen Onkel Robert getötet hatten.
»Connor«, sie schlang die Arme um ihn, »es tut mir so leid!«
Er küsste sie auf den Scheitel, dann löste er sich aus ihrer Umarmung. »Wo ist Mairi?«
»In ihrem Zimmer, sie kleidet sich für das Abendessen um.«
»Sagt ihr nichts davon!«, bat er seine Eltern. »Ich werde einen Ausweg finden.«
»Der Weg ist einfach«, erwiderte sein Vater ruhig und schien seine Gedanken zu lesen. »Wir können nach Hause zurückkehren und nie mehr zurückschauen.«
»Nein, ich kann nicht davonlaufen. Vergiss nicht, dass James weiß, wo Camlochlin liegt!«
Hinter ihm hörte er, dass seine Mutter einen leisen Fluch ausstieß, der nicht an den englischen Königshof passte.
»Ich muss Colin finden. Ist er noch auf dem Turnierplatz?«
»Ja, ich glaube schon«, entgegnete sein Vater und folgte ihm zur Treppe. »Der König schätzt ihn, doch ich denke nicht, dass er irgendeinen Einfluss auf ihn haben wird …«
»Ich brauche ihn, damit er statt meiner Lady Elizabeth den Hof macht.«
Graham blieb wie angewurzelt stehen und sah seinen Sohn an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. »Colin? Er soll ihr den Hof machen?«
»Wozu?« Seine Mutter zupfte Connor am Ärmel.
Er wandte sich um und sah erst sie und dann seinen Vater an. »Um herauszufinden, ob es etwas über die de Veres gibt, das der König
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