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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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Zähne zusammen. Was tat sie eigentlich, dass sie es sich gestattete, sich wie eine von denen zu kleiden? Die Königin zu mögen war die eine Sache, sich von England verändern zu lassen eine ganz andere. Connor war dem Prunk der großen Säle und der eleganten englischen Lebensart erlegen. Ihr selbst würde das nicht passieren. Doch warum war sie dann hier, in den Gemächern der Königin, statt in ihrem eigenen Zimmer? Sie wollte den argwöhnischen Gedanken nicht zulassen, dass sie Connors wegen hier war, weil sie hoffte, er könnte sie in ihrem englischen Kleid schön finden. Nein, sie trug es nur wegen der Hitze. Ihre Highland-Tracht war einfach zu dick, um sie auch unter südlicherer Sonne zu tragen. Das war alles. Sich kleiden zu wollen wie die Frauen, die Connor bevorzugte, hatte nichts damit zu tun.
    Sie spreizte die Hände auf ihrem Bauch und kämpfte um Atemluft. »Vielleicht«, sagte sie mühsam und wandte sich der Kammerzofe zu, »könnt Ihr einige Knöpfe offen lassen. Das Kleid sitzt ein wenig eng.«
    »Aber, Mylady, es ist noch genug Platz. Es ist ganz und gar nicht zu eng.«
    Mairi sah die Zofe aus zusammengekniffenen Augen an. Natürlich war das Kleid zu eng! Sie bekam ja kaum noch Luft, und sie konnte nicht zulassen, dass Connor der Grund dafür war.
    Als die Kammerzofe den Blick senkte, betrachtete Mairi das Mädchen etwas eingehender. Es schien um einige Jahre jünger als sie zu sein. Ihr safrangelbes Kleid war von schlichtem Schnitt, aber sehr gut gearbeitet. Unter einer einfachen, zum Kleid passenden Haube verbarg sich bernsteinfarbenes Haar, dem es sowohl an Schmuck als auch an den zurzeit modischen Locken fehlte. Sie war nicht wie die anderen Frauen, die die Gänge Whitehalls bevölkerten. »Wie ist Euer Name?«
    »Judith, Mylady.« Sie machte einen perfekten Knicks. »Ich bin die zweite Tochter von Viscount und Lady Astor.«
    »Judith«, sagte Mairi, unbeeindruckt von den genannten Titeln. »Ich bin Mairi MacGregor. Ihr seid nicht meine Dienerin, also hört auf, mich Mylady zu nennen! Es gibt mir das Gefühl, alt und verschrumpelt zu sein.«
    Die Tür zum Zimmer sprang auf und rettete Mairi vorerst vor den perlenbesetzten Haarspangen, nach denen Judith gegriffen hatte.
    »Wie lange es auch dauern mag …« Claires Stimme stockte ebenso wie ihre Schritte, als sie ins Zimmer schaute. »Mairi, du siehst hinreißend aus!«
    »Ich wusste, dass die scharlachrote Seide sie sehr gut kleiden würde.« Königin Mary lächelte und betrat als Nächste das Zimmer. »Und seht doch, wie gut das Kleid passt!«
    Mairi war nicht überrascht, die zwei Frauen auch jetzt, nachdem sie Connor und ihr am Nachmittag auf dem Weg vom Garten in den Palast begegnet waren, zusammen zu sehen.
    Wie die Königin war Claire eine starke Frau, die ihr Leben, ihr Herz und ihr Glück im Griff hatte. Es war nachvollziehbar, warum sich die beiden so gut verstanden, vor allem auch, weil die Königin vermutlich keine Freundin im Palast hatte – obwohl Mairi zugeben musste, dass sie dieses besondere Band zwischen den zwei Frauen vor diesem Nachmittag nicht bemerkt hatte.
    Sie lächelte, als die Königin zu ihr kam, um den weichen Seidenstoff über ihrer Hüfte zurechtzuzupfen. Wirklich, sie alle irrten sich. Das Kleid war verdammt zu eng!
    »Ich bin noch immer überrascht, dass sie zugestimmt hat, das Seidenkleid anzuziehen.« Auch Claire kam jetzt zu Mairi. Sie befeuchtete Zeige- und Mittelfinger und strich eine Haarlocke zurück, die sich auf Mairis Stirn verirrt hatte.
    »Vielleicht ist es der charmante Lord Oxford, der sie veranlasst, ihre langweiligen, wenig schmeichelnden Kleider gegen schönere zu tauschen.« Die Königin zwinkerte Mairi neckend zu und trat hinter sie, um die restlichen Knöpfe zu schließen.
    Mairi biss sich auf die Lippen und versuchte, Claires mildes Lächeln zu übersehen. Ihre Freundin hatte sich sehr gewünscht, dass Connor und Mairi heirateten, vielleicht ebenso sehr wie Mairi selbst es sich gewünscht hatte. Claire hatte über Jahre versucht, ihren Sohn zu verteidigen, aber irgendwann war es zu schwierig geworden, von ihm zu reden, also hatten sie damit aufgehört.
    »Lord Oxford hat bereits darum gebeten, Euch heute Abend ins Theater begleiten zu dürfen«, sprach die Königin weiter. »Ganz offensichtlich schwärmt er für Euch.«
    »Ins Theater?«, fragte Mairi hölzern. Eine weitere von Englands Verlockungen, denen sie zu widerstehen versuchte. »Ich war noch nie in einer Vorstellung.«
    »Nun, Ihr

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