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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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tauschte ein Lächeln mit ihr. »Ihr pudert Euch nicht das Gesicht und färbt auch Eure Lippen nicht. Eure Kleider sind ein wenig langweilig und ein bisschen abgetragen. Und wir haben bis jetzt auch noch nicht gesehen, dass Ihr Euch vom Ehemann einer anderen habt küssen lassen.«
    »Und das werdet Ihr auch nicht«, schwor Mairi und wunderte sich über die Veränderung, die mit der Zofe vorgegangen war. Binnen eines Atemzugs hatte sie sich von einer Haselmaus zu einer Plaudertasche gewandelt. Mairi wünschte fast, sie hätte sie nicht so sehr zum Reden ermuntert. Doch zumindest bot ihr diese kühnere Judith eine Ablenkung von ihren beunruhigenden Gedanken, etwa dem, wie Connor ihr Haar am liebsten sähe.
    »Es wird sehr viele Spangen brauchen«, erklärte Judith, die begann, Mairi das Haar festzustecken. »Ich befürchte, dafür ist keine Zeit mehr.«
    Und, bei Gott, die Spangen pikten.
    »Ihr könnt Euch glücklich schätzen, dass die Königin zwei mögliche Ehemänner für Euch gewählt hat, und beide sind jung. Captain Sedley sieht ziemlich gut aus, wenn ich so kühn sein darf, das zu sagen. Aber wie sein Vater hat er ein wenig von einem Teufel an sich, und er lebt in Holland. Wäre ich an Eurer Stelle, ich würde Lord Oxford wählen, trotz seines entstellten Gesichts.« Judith stieß einen mutlos klingenden Seufzer aus, ehe Mairi etwas erwidern konnte. »Ich fürchte, für mich wird sie jemanden aussuchen, der alt und grau ist.«
    »Wen würdet Ihr denn wählen?«, fragte Mairi, der es entsetzlich leidtat, dass Judith mit der Aussicht leben musste, einen halb toten Adligen heiraten zu müssen. »Auf meine Freundin Lady Huntley scheint die Königin zu hören. Vielleicht könnte ich ihr jemanden nennen, und sie könnte den Namen der Königin gegenüber erwähnen.«
    »Oh, das wäre sehr freundlich von Euch!« Judith sah aus, als wollte sie Mairi umarmen und küssen. »Nun, lasst mich überlegen! Ich habe noch nicht sehr gründlich darüber nachgedacht.« Sie klopfte sich mit dem Kamm einen Augenblick oder auch zwei an ihr Kinn und lächelte dann strahlend. »Captain Grant – das wäre wunderbar!«
    Mairi schluckte. Sie versuchte durchzuatmen, doch ihr verdammtes Kleid erstickte sie geradezu. »Captain Grant? Aber sicherlich seid Ihr Euch seines wankelmütigen Herzens bewusst. Er würde Euch niemals so lieben, wie er seine Pflicht liebt. Er ist sehr viel attraktiver als Captain Sedley und hat vermutlich schon sehr viele Frauen in seinem Bett gehabt.«
    »Davon weiß ich nichts. Er ist eine ganze Weile in Glencoe gewesen. Doch ich kann mich auch nicht erinnern, dass er in der Zeit davor mit einer der Zofen hier herumgetändelt hätte. Aber Ihr habt recht, was seine Hingabe an seine Pflicht betrifft. Er scheint sich mehr um den König und dessen Sicherheit zu sorgen – zumindest als König Charles noch lebte –, als darum, wer das Bett mit ihm teilt. Ich kann nicht für die anderen sprechen, doch er hat nie versucht, Sara oder mich zu verführen. Da ich jetzt so darüber nachdenke, seid …«, Judith sah Mairi an, »… Ihr die einzige Lady, der er auffallend viel Aufmerksamkeit geschenkt hat.«
    Mairi war bis jetzt nicht errötet, und sie würde auch jetzt nicht damit anfangen. Aber ihre Handflächen wurden feucht, und im Zimmer war es irgendwie wärmer geworden, fast ein wenig stickig, oder kam ihr das nur so vor? Connor schien oft um sie herum zu sein; er schien ihr zu folgen, wenn sie glaubte, allein zu sein; er hatte sich geweigert, ihr Zimmer zu verlassen, nachdem er sie geküsst hatte. Lieber Gott, dieser Kuss … »Er ist nur ein Schürzenjäger, der haben will, was er nicht haben kann. Denkt an meine Worte, Judith, denn ich kenne ihn gut! Captain Grant ist ein Teufel. Er mag es nicht so offen zeigen wie Sedley, aber nichtsdestotrotz ist er es. Er gibt sich nicht damit zufrieden, eine Frau in sein Bett zu locken. Er würde Euch Euer Herz stehlen und Euch lebendiger fühlen lassen als jemals zuvor, doch dann würde er Euch verlassen, so bedenkenlos, wie ein Soldat seinen toten Gegner auf dem Schlachtfeld zurücklässt. Ihr tätet gut daran, Euch von ihm fernzuhalten, so weit wie Ihr könnt. Doch lasst uns jetzt aufhören, von ihm zu sprechen, und berichtet mir von dieser geeisten Creme, die wir zum Abendessen serviert bekommen werden!«
    Eine Viertelstunde später verließ Mairi die Privatgemächer der Königin und ging allein den Flur hinunter. Sie schaute nicht in die Gesichter der Lords und Ladys, die an

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