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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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sehr große Ratte gewesen war. Er rückte noch ein kleines Stück weiter, und eine Welle von Schwindel packte ihn. Sein Kopf dröhnte, und sein Bauch brannte, doch es gelang ihm, sich aus dem Berg von Unrat zu ziehen, auf den er geworfen worden war. Wer zur Hölle hatte ihm das angetan und warum? Es war sein letzter zusammenhängender Gedanke, ehe ihm die Augen wieder zufielen und er in gesegnete Bewusstlosigkeit sank.
    »Er ist hier!«, rief Richard Drummond in die Dunkelheit und hielt die Fackel näher an Connors Gesicht. Er wollte gerade prüfen, ob der Captain noch atmete, als dessen Eltern und fünf weitere Wachen in die dunkle Gasse hinter dem Troubadour einbogen.
    »O lieber Gott im Himmel!« Claire schlug die Hände vor den Mund, als sie ihren Sohn reglos neben dem Unrat liegen sah. »Lebt er?«
    Ihr Mann schob sich an ihr vorbei und beugte sich über seinen Sohn. Sein Gesicht war aschfahl, und sein Atem drohte auszusetzen, so groß war für einen Moment die Angst vor der Antwort.
    »Er lebt!«, verkündete Drummond, der sein Ohr an Connors leicht geöffnete Lippen gehalten hatte und sich jetzt wieder aufrichtete. »Seine Atmung ist sehr schwach. Grundgütiger, er hat eine Stichwunde!«
    Graham wartete nicht auf weitere Entdeckungen, sondern kniete sich hin und hievte seinen Sohn in seine Arme. »Wir müssen ihn zurück in den Palast bringen, Drummond. Holt Euer Pferd! Schnell!«

Kapitel 20
    D ie Stille, die über den weiten Rasenflächen vor den Toren Whitehalls lag, wurde vom Donnern vieler Pferdehufe durchbrochen. Captain Sedley führte das Kommando, aber Mairi sprang als Erste von ihrem Pferd und rannte auf die Tür zu. Sie waren dabei gewesen, den Park zu durchsuchen, als Connors Kornett Edward Willingham ihnen die Kunde überbracht hatte, dass Connor gefunden worden war – mehr tot als lebendig.
    Nachdem Mairi in Erfahrung gebracht hatte, dass man ihn in das Gastzimmer seiner Eltern gebracht hatte, lief sie die Treppen hinauf und betete unablässig zu Gott um Connors Leben. Er durfte nicht sterben! Sie konnte sich ihr Leben ohne ihn, ohne dass er irgendwo auf dieser Welt lebte, nicht vorstellen. Es war egal, wo oder ob sie zusammen waren, solange er nur gesund und lebendig war. Als sie den zweiten Treppenabsatz erreicht hatte, blieb sie stehen. Mehr als hundert von Connors Männern standen auf dem höhlengleichen Korridor. Sie ließ einen Moment verstreichen, um die düsteren Falten zu betrachten, die sich in ihre Gesichter gegraben hatten. Die Königin saß auf einem großen Stuhl bei ihnen und unterhielt sich leise mit Richard Drummond. Mairi ging auf sie zu.
    Als Königin Mary sie bemerkte, stand sie auf und kam Mairi entgegen.
    »Lebt er?« Mairi eilte zur Tür, aber die Königin hielt sie zurück.
    »Meine Leibärzte sind bei ihm. Man hat ihn niedergestochen. Die Verletzung an sich ist nicht tödlich, doch er leidet unter einem Fieber.«
    »Ich muss ihn sehen!« Als die Königin aussah, als wollte sie das verwehren, drängte Mairi weiter. Sie konnte ihn nicht verlieren, ohne sich von ihm zu verabschieden. Ach, lieber Gott, lass ihn nicht sterben! »Ich flehe Euch an, Majestät! Bitte, lasst mich ihn sehen!«
    »Also gut.« Mary of Modena gab den Wachposten vor der Tür ein Zeichen, Mairi durchzulassen.
    »Ich danke Euch.« Mairi ergriff ihre Hände und küsste sie. »Ich danke Euch.«
    Sie wurde ins Schlafzimmer geführt, das der Schein des Kaminfeuers in sanftes bernsteinfarbenes Licht tauchte. Die Luft war stickig, und es roch nach Salbei und Thymian. Zwei der Ärzte der Königin standen am Bett und verdeckten Mairi die Sicht. Graham und Claire waren auch dort. Als Connors Mutter Mairi erblickte, stand sie von ihrem Stuhl am Bett auf und kam zu ihr. Sie umarmten sich, hatten sie doch beide mehr zu verlieren, als sie würden ertragen können. Nachdem Graham sie als Nächster umarmt hatte, trocknete sich Mairi die Augen.
    »Was ist passiert?« Sie wandte sich dorthin, wo Connor lag, so stark war der Drang, zu ihm zu gehen.
    Graham berichtete ihr, was sie bislang wussten. Die Ärzte zogen sich zurück und erlaubten ihr, näher zu kommen.
    Connor sah friedlich aus. Sie schaute in das Gesicht, das sie kannte, seit sie auf der Welt war. Um den Kopf trug er einen Verband, die Wunde in seinem Bauch war nur von einem leichten Tuch bedeckt, damit sie trocknen konnte.
    »Sie werden ihn morgen nähen, wenn alles gut geht«, hörte sie Claire hinter sich sagen.
    Wenn alles gut geht … Mairis Hand zitterte,

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