Bhagavad Gita wie sie ist
auch der Genießer, und als winziger Teil des Höchsten Herrn ist das Lebewesen weder Schöpfer noch Genießer, sondern wird geschaffen und genossen, und es ist ihm bestimmt, mit dem Herrn zusammenzuarbeiten. Zum Beispiel arbeitet ein Maschinenteil mit der ganzen Maschine zusammen und ein Körperteil mit dem gesamten Körper. Die Hände, Beine, Augen usw. sind alles Teile des Körpers, doch sie sind nicht wirklich die Genießer – der Genießer ist der Magen. Die Beine bewegen sich, die Hände beschaffen Nahrung, die Zähne kauen, und so sind alle Teile des Körpers damit beschäftigt, den Magen zufriedenzustellen, weil der Magen das Zentrum ist, von dem aus der gesamte Körper ernährt wird. Deswegen wird alle Nahrung dem Magen gegeben, ebenso wie beim Bewässern eines Baumes alles Wasser der Wurzel zugeführt wird. Wenn die Teile des Körpers gesund bleiben wollen, dann müssen sie alle mit dem Magen zusammenarbeiten, denn den Magen zu füllen bedeutet, daß der ganze Körper ernährt wird. Ebenso ist der Höchste Herr der Genießer und Schöpfer, und wir, die untergeordneten Lebewesen, sind dafür bestimmt, mit Ihm zu Seiner Zufriedenstellung zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit wird uns wahren Nutzen bringen, genauso wie die Speise, die dem Magen gegeben wird, allen anderen Teilen des Körpers nützt. Wenn die Finger denken, sie sollten die Nahrung für sich selbst behalten, statt sie dem Magen zu geben, so werden sie keinen Erfolg haben. Der Mittelpunkt der Schöpfung und des Genusses ist der Höchste Herr, und die Lebewesen müssen einfach mit Ihm zusammenarbeiten. Dann genießen auch sie. Ihre Beziehung ist wie die des Dieners zum Meister. Wenn der Meister völlig zufrieden ist, ist auch der Diener zufrieden. In ähnlicher Weise sollten die Lebewesen den Höchsten Herrn zufriedenstellen – trotz ihrer Neigung, Schöpfer und Genießer der materiellen Welt zu werden, einer Neigung, die in den Lebewesen existiert, weil sie auch im Höchsten Herrn, der die manifestierte kosmische Welt erschaffen hat, existiert.
So lehrt uns die Bhagavad-gītā, daß sich das vollständige Ganze aus dem Höchsten Herrscher, den beherrschten Lebewesen, der kosmischen Manifestation, der ewigen Zeit und karma, den Tätigkeiten, zusammensetzt, und sie erklärt jeden einzelnen dieser Punkte. Dies alles zusammengenommen bildet das vollständige Ganze, und das vollständige Ganze wird die Höchste Absolute Wahrheit genannt. Das vollständige Ganze und die vollständige Absolute Wahrheit sind nur andere Bezeichnungen für die vollkommene Persönlichkeit Gottes, Śrī Kṛṣṇa. Alle Manifestationen haben ihren Ursprung in Seinen verschiedenen Energien. Er ist das vollständige Ganze.
In der Gītā heißt es außerdem, daß auch das unpersönliche Brahman der vollkommenen Höchsten Person untergeordnet ist ( brahmaṇo hi pratiṣṭhāham ). Eine eingehendere Beschreibung des Brahman finden wir im Brahma-sūtra, wo es mit den Strahlen der Sonne verglichen wird. Das unpersönliche Brahman ist die leuchtende Ausstrahlung der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Die Erkenntnis des unpersönlichen Brahman und auch die Erkenntnis des Paramātmā stellen nur eine unvollständige Erkenntnis des Absoluten Ganzen dar. Das Fünfzehnte Kapitel der Bhagavad-gītā beschreibt, daß die Höchste Persönlichkeit Gottes, Puruṣottama, über Seinem Teilaspekt, dem Paramātmā, und über dem unpersönlichen Brahman steht. Die Höchste Persönlichkeit Gottes wird als sac-cid-ānanda-vigraha bezeichnet. Die Brahma-saṁhitā beginnt mit dem folgenden Vers: īśvaraḥ paramaḥ kṛṣṇaḥ sac-cid-ānanda-vigrahaḥ/anādir ādir govindaḥ sarva-kāraṇa-kāraṇam. „Govinda, Kṛṣṇa, ist die Ursache aller Ursachen. Er ist die ursprungslose Ursache, und Er ist die reine Form von Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit.“ Die unpersönliche Brahman-Erkenntnis ist die Erkenntnis Seines sat- oder Ewigkeitsaspektes. Die Paramātmā-Erkenntnis ist die Erkenntnis von sat und cit (Ewigkeit und Wissen). Doch die Erkenntnis der Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇas, ist die Erkenntnis aller transzendentalen Aspekte: sat, cit und ānanda (Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit) in vollkommener vigraha (Form).
Menschen mit geringer Intelligenz glauben, die Höchste Wahrheit sei unpersönlich, doch sie ist eine transzendentale Person, und alle vedischen Schriften bestätigen dies. Nityo nityānāṁ cetanaś cetanānām ( Kaṭha Upaniṣad 2.2.13). So wie
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