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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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vorgeschrieben werden. Dies ist die Definition von geläutertem Leben.
    Sowohl der Höchste Herr und Sein transzendentales Reich wie auch die Lebewesen sind sanātana, und in die Gemeinschaft des Höchsten Herrn und der Lebewesen im sanātana- Reich zu gelangen ist die Vollkommenheit des menschlichen Lebens. Der Herr ist zu den Lebewesen sehr gütig, weil sie Seine Söhne sind. Śrī Kṛṣṇa erklärt in der Bhagavad-gītā: sarva-yoniṣu... ahaṁ bīja-pradaḥ pitā. „Ich bin der Vater aller Lebewesen.“ Natürlich gibt es viele verschiedene Arten von Lebewesen, je nach ihrem unterschiedlichen karma, doch hier erklärt der Herr, daß Er der Vater aller ist. Deswegen steigt der Herr in die materielle Welt hinab, um all diese gefallenen, bedingten Seelen zum sanātana- Himmel zurückzurufen, auf daß die sanātana- Lebewesen ihre sanātana- Stellung in der ewigen Gemeinschaft des Herrn wiedererlangen können. Der Herr kommt entweder Selbst in verschiedenen Inkarnationen oder schickt Seine vertrauten Diener als Seine Söhne, Seine Gefährten oder als ācāryas, um die bedingten Seelen zurückzurufen.
    Sanātana-dharma bezieht sich daher nicht auf irgendeinen sektiererischen religiösen Vorgang, sondern bezeichnet die ewige Funktion der ewigen Lebewesen in Beziehung zum ewigen Höchsten Herrn. Wie oben erklärt wurde, bedeutet sanātana-dharma die ewige Beschäftigung des Lebewesens. Śrīpāda Rāmānujācārya gab folgende Definition für das Wort sanātana: „das, was weder Anfang noch Ende hat“. Wenn wir also von sanātana-dharma sprechen, müssen wir aufgrund der Autorität Śrīpāda Rāmānujācāryas davon ausgehen, daß dieser sanātana-dharma weder Anfang noch Ende hat.
    Das Wort Religion bedeutet nicht genau dasselbe wie sanātana-dharma. Das Wort Religion läßt einen an eine Art von Glauben denken, und ein Glaube kann sich ändern. Ein Mensch kann sich zu einem bestimmten Glauben bekennen, doch er kann diesen Glauben auch wechseln und zu einem anderen übertreten. Sanātana-dharma hingegen bezieht sich auf die Tätigkeit, die niemals gewechselt werden kann. Man kann zum Beispiel die Eigenschaft der Flüssigkeit niemals vom Wasser trennen, ebenso wie Wärme nie vom Feuer getrennt werden kann. In ähnlicher Weise kann auch die ewige Funktion des Lebewesens nicht vom Lebewesen getrennt werden. Sanātana-dharma ist ewig mit dem Lebewesen verbunden. Wenn wir von sanātana-dharma sprechen, müssen wir daher auf der Grundlage der Autorität Śrīpāda Rāmānujācāryas anerkennen, daß sanātana-dharma weder Anfang noch Ende hat. Das, was weder Ende noch Anfang hat, kann auf keinen Fall sektiererisch sein oder durch irgendwelche Begrenzungen eingeschränkt werden. Diejenigen, die einem sektiererischen Glauben angehören, werden diesen sanātana-dharma zu Unrecht ebenfalls für sektiererisch halten. Wenn wir diese Frage aber eingehend behandeln und sie im Licht der modernen Wissenschaft betrachten, wird es für uns möglich zu verstehen, daß sanātana-dharma die Aufgabe aller Menschen auf der Welt ist – ja aller Lebewesen im Universum.
    Ein Glaube, der nicht sanātana (ewig) ist, hat in den Annalen der Menschheitsgeschichte einen Anfang, doch sanātana-dharma hat keinen Anfang, da er mit den Lebewesen ewig verbunden ist. Was die Lebewesen betrifft, so heißt es in den autoritativen śāstras, daß es für sie weder Geburt noch Tod gibt. In der Gītā heißt es, daß das Lebewesen niemals geboren wird und niemals stirbt. Es ist ewig und unzerstörbar und lebt selbst nach der Zerstörung seines zeitweiligen materiellen Körpers weiter. Wenn wir im Zusammenhang mit sanātana-dharma die Bedeutung von Religion verstehen wollen, müssen wir von der Wurzel dieses Sanskritwortes ausgehen. Dharma bezieht sich auf das, was immer mit einem bestimmten Gegenstand verbunden ist. Zum Beispiel wird Feuer immer von Hitze und Licht begleitet; ohne Hitze und Licht verliert das Wort Feuer seine Bedeutung. In ähnlicher Weise müssen wir den wesentlichen Teil des Lebewesens entdecken, das heißt den Teil, der das Lebewesen ständig begleitet. Dieser ständige Begleiter ist seine ewige Eigenschaft, und diese ewige Eigenschaft ist seine „ewige Religion“.
    Als Sanātana Gosvāmī Śrī Caitanya Mahāprabhu nach der svarūpa eines jeden Lebewesens fragte, lautete die Antwort, daß die svarūpa, die wesensgemäße Stellung des Lebewesens, darin bestehe, der Höchsten Persönlichkeit Gottes zu dienen. Wenn wir diese

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