Bhagavad Gita wie sie ist
den vollkommenen und qualifizierten brāhmaṇas, dem spirituellen Meister und Höherstehenden, wie Vater und Mutter, und allen anderen, die mit dem vedischen Wissen vertraut sind, Ehre erweisen oder lernen, dies zu tun. All diesen Personen sollte gebührende Achtung entgegengebracht werden. Man sollte sich darin üben, sich äußerlich und innerlich rein zu halten, und man sollte lernen, in seinem Verhalten einfach zu werden. Man sollte nichts tun, was nicht von den Unterweisungen der Schriften gebilligt wird. Außerhalb der Ehe darf man nichts mit Sexualität zu tun haben, denn gemäß den Schriften ist Sexualität nur gestattet, wenn man verheiratet ist, sonst nicht. Dies nennt man Zölibat. Dies sind die verschiedenen Arten von Bußen und Enthaltung, die sich auf den Körper beziehen.
Vers 15
15
@nauãe"gAk(rM" vaAfyaM s$atyaM i‘ayaih"taM ca yata, /
svaADyaAyaAByas$anaM caEva vaAx.~mayaM tapa ocyatae //15//
anudvega-karaṁ vākyaṁ
satyaṁ priya-hitaṁ ca yat
svādhyāyābhyasanaṁ caiva
vāṅ-mayaṁ tapa ucyate
anudvega-karam – nicht erregende; vākyam – Worte; satyam – wahre; priya – erfreuende; hitam – nützliche; ca – auch; yat – welche; svādhyāya – des Studiums der vedischen Schriften; abhyasanam – Übung; ca – auch; eva – gewiß; vāk-mayam – der Stimme; tapaḥ – Enthaltung; ucyate – wird genannt.
Enthaltung in bezug auf das Reden besteht darin, nur Worte zu sprechen, die wahrheitsgemäß, erfreuend und nützlich sind und andere nicht erregen, und auch darin, regelmäßig die vedischen Schriften vorzutragen.
ERLÄUTERUNG: Man sollte keine Worte gebrauchen, die andere erregen. Natürlich darf ein Lehrer die Wahrheit aussprechen, um seinen Schülern Unterweisungen zu erteilen, doch zu denjenigen, die nicht seine Schüler sind, sollte er nicht sprechen, wenn dies deren Geist erregen würde. Das ist Enthaltung, die sich auf das Sprechen bezieht. Dazu gehört auch, daß man keinen Unsinn reden soll. Wenn man in spirituellen Kreisen spricht, so sollte man nur das sagen, was sich auf die Schriften stützt. Man sollte sogleich Zitate aus den autorisierten Schriften anführen, um das, was man sagt, zu untermauern. Gleichzeitig sollte eine solche Rede sehr angenehm für das Ohr sein. Durch solche Gespräche kann man für sich selbst den höchsten Nutzen gewinnen und gleichzeitig die menschliche Gesellschaft erheben. Der Umfang der vedischen Schriften ist unbegrenzt, und man sollte diese Schriften studieren. Dies nennt man Enthaltung in bezug auf das Sprechen.
Vers 16
16
mana:‘as$aAd": s$aAEmyatvaM maAEnamaAtmaivainaƒah": /
BaAvas$aMzAuiÜ"ir"tyaetaÔapaAe maAnas$amaucyatae //16//
manaḥ-prasādaḥ saumyatvaṁ
maunam ātma-vinigrahaḥ
bhāva-saṁśuddhir ity etat
tapo mānasam ucyate
manaḥ-prasādaḥ – Zufriedenheit des Geistes; saumyatvam – ohne Zweideutigkeit anderen gegenüber; maunam – Ernst; ātma – des Selbst; vinigrahaḥ – Beherrschung; bhāva – seiner Natur; saṁśuddhiḥ – Läuterung; iti – so; etat – dies; tapaḥ – Enthaltung; mānasam – des Geistes; ucyate – wird genannt.
Und Zufriedenheit, Läuterung des Daseins, Einfachheit, Ernst und Selbstbeherrschung sind die Enthaltungen in bezug auf den Geist.
ERLÄUTERUNG: Den Geist entsagt zu machen bedeutet, ihn von Sinnenbefriedigung zurückzuziehen. Er sollte auf solche Weise geschult werden, daß er immer daran denkt, für andere Gutes zu tun. Die beste Schulung für den Geist ist Ernsthaftigkeit der Gedanken. Man sollte nie vom Kṛṣṇa-Bewußtsein abweichen, das heißt, man muß Sinnenbefriedigung immer vermeiden. Sein Wesen zu läutern bedeutet also, Kṛṣṇa-bewußt zu werden. Zufriedenheit des Geistes kann man nur erreichen, wenn man den Geist von Gedanken an Sinnengenuß zurückzieht. Je mehr wir an Sinnengenuß denken, desto unzufriedener wird unser Geist. Im gegenwärtigen Zeitalter beschäftigen wir den Geist unnötigerweise mit den verschiedensten Arten der Sinnenbefriedigung, und so besteht keine Aussicht auf inneren Frieden. Das beste ist, wenn man den Geist auf die vedischen Schriften lenkt, die voller Erzählungen sind, die den Geist tatsächlich zufriedenstellen, vor allem die Geschichten der Purāṇas und des Mahābhārata. Man sollte aus diesem Wissen Nutzen ziehen und auf diese Weise geläutert werden. Der Geist sollte frei von Falschheit sein, und man sollte an das Wohl aller denken. Schweigsamkeit
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