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Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
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denn sicherlich gab es im Ort viele Leute, die sich über die Krankheit des Jungen die Mäuler zerreißen würden. Dennoch machte sie sich Gedanken über Marion Rimmers Reaktion und nahm sich vor, Adrians merkwürdiges Verhalten in der Praxis zu erwähnen.
    Ihr nächster Besuch galt Trisha Shepherd, der Tochter von Frank Shepherd. Sie litt seit kurzem an Diabetes und musste zweimal täglich eine Insulinspritze bekommen.
    Nachdem Abbie ein paar Worte mit Frank Shepherd gesprochen hatte, nahm sie die Tochter in das anschließende Zimmer und erklärte ihr die Prozedur.
    “Als Erstes muss ich den Blutzuckergehalt in deinem Blut messen. Das musst du später auch machen, bevor du dir die Spritzen selbst gibst.” Trisha war erst siebzehn Jahre alt, und die Krankheit hatte sie und ihre Eltern wie ein Schock getroffen. Glücklicherweise zeigte ihr Zwillingsbruder Danny keine Anzeichen von Diabetes.
    “Ich hasse diese Krankheit”, sagte Trisha, als Abbie den Blutstropfen, den sie aus Trishas Finger entnommen hatte, auf den chemisch präparierten Teststreifen gab und diesen in das Blutzuckermessgerät schob. Innerhalb kurzer Zeit konnte sie das Ergebnis auf dem Display ablesen.
    “Das glaube ich dir, Trisha, aber dir bleibt kein anderer Weg, als die Krankheit zu akzeptieren und mit ihr so umzugehen, dass du damit leben kannst. Die Hauptsache ist, dass du die Zufuhr von Kohlenhydraten genau beachtest und die korrekte Dosis Insulin injizierst. Zuckerkrank zu sein heißt nicht, dass du dein ganzes Leben ändern musst.”
    “Natürlich muss ich das! Schon dass ich diese schrecklichen Spritzen bekommen muss.” Trisha rannen die Tränen über die Wangen. “Alle in der Schule werden über mich herziehen.”
    “Warum musst du es denn in der Schule erzählen? Du musst nur die Lehrer informieren, aber deine Freunde und Freundinnen brauchen es nicht zu wissen. Wenn du es erst einmal gelernt hast, dir selber die Spritzen zu geben, dann tust du es in deinem Zimmer, und niemand wird davon etwas erfahren.”
    “Allein der Gedanke an das Spritzen macht mir Angst. Ich hasse Nadeln, und wenn ich mir vorstelle, dass ich mir jeden Tag selbst eine dieser Nadeln ins Fleisch stechen soll, dann wird mir ganz übel.”
    “Du brauchst aber gar keine Angst zu haben, Trisha”, versuche Abbie das Mädchen zu beruhigen. “Das Spritzen geht ganz einfach, und es tut auch nicht weh. Ich gebe dir jetzt eine Spritze in den Arm, und du schaust zu.” Sie nahm Trishas Arm und führte ganz sachte die Nadel ein, die sie nach Gebrauch wegwarf. Dann nahm sie eine Apfelsine aus der Obstschale und sagte: “Stell dir vor, diese Apfelsine ist dein Arm.”
    Trisha kicherte und meinte: “Wenn Sie es sagen.”
    Abbie zeigte ihr, wie man die Nadel in die Haut der Frucht einführt, und dann ließ sie es Trisha versuchen. Das Mädchen war anfangs sichtlich nervös, aber nach einigen Versuchen machte sie es recht gut, und Abbie zeigte sich zufrieden.
    “Du wirst sehen, es geht genauso leicht, wenn du dich in deinen Arm spritzt”, versicherte sie.
    “Es ging besser, als ich dachte, aber es wird anders sein, wenn ich die Nadel in meine Haut steche.”
    “Natürlich ist es anders. Aber Übung macht den Meister, und bald wird es dir gar nicht mehr wehtun. Ich wette, dass du Ende der Woche schon ganz allein damit fertig wirst.”
    Trisha lachte. “Ich weiß nicht, ob ich die Wette gewinnen will oder nicht. Aber ich werde üben, denn ich möchte gern bald wieder in die Schule gehen, sonst verpasse ich zu viele Stunden. Im nächsten Sommer will ich das Abschlussexamen machen und dann das College besuchen.”
    “Also übe fleißig an der Apfelsine, dann hast du bald den Bogen raus.” Abbie lächelte dem Mädchen aufmunternd zu und verabschiedete sich. Es war schon kurz vor Mittag. Sie machte noch einen Besuch bei Jack Marsh, versorgte sein verletztes Bein, dann stieg sie ins Auto und fuhr nach Hause. Am Nachmittag hatte sie frei, darauf freute sie sich.
    Eigentlich hätte sie im Haus etwas tun und sich über den Stapel Bügelwäsche hermachen müssen. Aber der Wind hatte die Regenwolken weggeblasen, und der Himmel war so blau und klar, dass sie gar nicht lange überlegte und sich für einen Nachmittag in der frischen Luft entschied. Schnell machte sie sich ein Sandwich, zog Jeans, Wollpulli, Wachsjacke und feste Schuhe an, und schon zwanzig Minuten später machte sie sich auf den Weg zum See.
    Eine Stunde später erreichte sie ihr Ziel. Obwohl es mitten in der

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