Bianca Arztroman Band 0011
bringen”, erklärte sie. “Trisha hat heute einen freien Nachmittag und wird sich um William kümmern, weil meine Mutter mit Chloe zur Untersuchung ins Krankenhaus muss.”
Abbie sah sich das Baby an und schäkerte mit ihm. “Du wirst ganz bestimmt einmal ein Herzensbrecher werden, wenn du so weitermachst”, sagte sie.
Dann half sie Sophie dabei, William in einen sauberen Strampelanzug zu stecken. Er mochte sich nicht anziehen lassen und wehrte sich heftig, vor allem, als er dann noch ein Strickjäckchen angezogen bekam und in ein Steppbett eingebunden und in den Kinderwagen gelegt wurde. Wieder wunderte sich Abbie, wie geschickt die junge Mutter mit dem Baby umging und wie patent sie war. Mit vier jüngeren Geschwistern hatte sie offenbar schon Erfahrungen gesammelt.
“Ich will dich nicht länger aufhalten, Sophie”, sagte Abbie. “Ich wollte dir nur sagen, dass du mich jederzeit anrufen kannst, wenn du mich brauchst und dass du unbedingt regelmäßig mit William in die Sprechstunden kommen musst.”
“Ja, ich weiß. Mum wird das für mich besorgen, weil ich das College besuche. Wann soll er denn zum Impfen kommen?”, fragte Sophie.
“Wenn er zwei Monate alt ist. Diese Impfungen sind sehr wichtig. Achte also darauf, dass William sie nicht versäumt!”
Sophie versprach es und bedankte sich bei Abbie für ihre täglichen Hausbesuche. Dann verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg zu Trisha.
Es waren viel mehr Menschen als erwartet zu der Computer-Party gekommen. Lange Schlangen bildeten sich an dem kalten Büfett. Auch Abbie hatte sich angestellt und führte währenddessen Gespräche mit den wartenden Gästen. Auch mit Len und Mary Parker.
“Wie geht es Ihnen jetzt, Len?”, fragte sie. Er hatte die Infektionskrankheit inzwischen recht gut überstanden.
“Danke, viel besser.” Len machte Abbie mit seiner Frau Mary bekannt, die sich von Herzen bei Abbie dafür bedankte, dass sie sie als Physiotherapeutin empfohlen hatte.
“Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, dass Sie an mich gedacht haben”, sagte sie. “Das habe ich heute auch Mr. Delaney gesagt.”
Abbies Herz begann sogleich heftig zu klopfen, als sie Nicks Namen hörte. “Wie geht es ihm denn?”, fragte sie. “Ich hoffe, er hat es mit seinen Aktivitäten in London nicht übertrieben.”
“Um die Wahrheit zu sagen, er schien ziemlich müde zu sein. Er hat aber schon große Fortschritte gemacht. Trotzdem wird es wohl noch eine Zeit dauern, bis er wieder nach London ziehen kann. Erst einmal muss seine Wohnung für seine Bedürfnisse umgebaut werden, aber glücklicherweise hat er dort jemanden, der die Arbeiten beaufsichtigt, so dass er nicht dauernd hin- und herfahren muss.”
“Und wann, meinen Sie, ist der Umzug geplant?”, fragte Abbie.
“Das weiß ich nicht, aber fragen Sie ihn doch selber. Dort kommt er ja.”
Nick rollte seinen Stuhl neben Len und sah lächelnd in die Runde. Nur einen Augenblick lang streifte sein Blick Abbie.
“Ich habe gerade Abbie erzählt, dass Sie wieder nach London ziehen werden”, sagte Mary. “Sie wüsste gern, wann das sein wird.”
“Ende des Monats, hoffentlich”, erwiderte er und an Abbie gewandt: “Ich dachte, es wird Zeit, dass ich wieder mein eigenes Leben führe.”
“Das freut mich zu hören”, sagte sie. “Wirst du dann auch wieder arbeiten?”
“Ja, sobald meine Wohnung umgebaut ist, kann ich wieder für immer nach London ziehen.”
“Dann scheint sich ja alles zum Guten zu entwickeln”, meinte Abbie. Sie wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollte. Nick hatte keinen Ton von Jill gesagt, aber das besagte nicht, dass er sie nicht in seine Lebensplanung einbezogen hatte. Wer sonst außer Jill sollte den Umbau seiner Wohnung beaufsichtigen?
“Ich freue mich sehr für Sie, Mr. Delaney, obwohl ich es bedauere, dass ich meinen besten Patienten verliere. Nicht jeder arbeitet so hart an sich wie Sie es tun”, konstatierte Mary.
“Nun, ich bin sicher, dass Sie viele andere Patienten gewinnen”, erwiderte Nick freundlich. “Wie ich hörte, sollen Sie in der Arztpraxis eigene Sprechstunden bekommen?”
“Das stimmt”, antwortete Len stolz für seine Frau. “Dr. Ross hat Mary angeboten, sich in der Praxis Patienten anzusehen, die Krankengymnastik benötigen.”
“Ich war ganz begeistert von dem Gedanken”, fügte Mary hinzu. “Ich habe Dr. Ross auch gesagt, dass ich gern Hausbesuche bei Patienten machen würde, die nicht in die Praxis
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