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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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Unterlagen in ihrem Aktenkoffer. Dabei fragte sie sich, welche weiteren Überraschungen Grant aus seinem makellos gestärkten Ärmel hervorzaubern würde. Sie schraubte ihren Füllfederhalter auf und wagte es dabei, ihm einen weiteren verstohlenen Blick zuzuwenden.
    Er unterhielt sich gerade aufmerksam mit dem Mann zu seiner Rechten, nickte ab und an ernst und polierte dabei die Gläser einer randlosen Brille. Nun fehlt nur noch ein falscher Bart, dachte Olivia, von Minute zu Minute verwirrter, und dann geht er als Collegeprofessor durch!
    Irgendjemand eröffnete die Sitzung und ließ sich über eine Reihe verwaltungstechnischer Angelegenheiten aus. Dann wurden die Punkte der letzten Sitzung kurz aufgezählt. Grant schaute dabei aus dem Fenster. Die Szenerie draußen schien ihn mehr zu interessieren als das Geschehen im Raum.
    Als fünfter Punkt stand die Spendensammlung für das Krankenhaus auf der Tagesordnung. Als dann die Diskussion darüber freigegeben wurde, übernahm Daphne das Zepter.
    “Ich möchte damit beginnen, Ihnen Dr. Grant Madison vorzustellen. Er ist speziell hier, um unsere Unterstützung für die kardiologische Abteilung zu erbitten. Bevor wir zu den Einzelheiten kommen, bitte ich diejenigen, die mit dieser Angelegenheit befasst sind, sich vorzustellen. Beginnen wir mit Miss Whitfield.”
    Und was soll ich sagen? schoss es Olivia durch den Kopf. Hallo, ich bin deine Exfrau, die es nicht geschafft hat, dich aus meinen Gedanken zu verbannen, seit du vor drei Tagen wieder in mein Leben marschiert kamst und mich mehr oder weniger vor der halben Stadt zu verführen versucht hast?
    Ihr Unwille musste sich auf ihrem Gesicht abzeichnen, denn Grant sprach, ehe sie den Mund aufmachen konnte. “Eine Vorstellung ist nicht nötig. Olivia und ich kennen uns bereits gut.”
    Gemurmel lief um den Tisch, erstarb aber rasch, als er scharf fortfuhr: “Und da meine Zeit ebenso kostbar ist wie Ihre, schlage ich vor, wir übergehen die Artigkeiten und befassen uns sofort mit der Sache.”
    Noch einmal schaute er sich an dem großen Tisch um, aber diesmal blieb sein Blick eine Sekunde länger auf Olivia liegen. Sie meinte Mitgefühl in seinen Augen zu lesen.
    “Auf Ihrer letzten Sitzung machte Dr. Harte die Notwendigkeit neuer kardiologischer Apparate für die Abteilung deutlich. Sie vertagten die Entscheidung, ob Sie ihn bei der Sammlung von Spenden unterstützen wollen, um sich über die Realisierungsmöglichkeit der Angelegenheit zu informieren. Ich bin nun als sein Stellvertreter hier, um Ihre Antwort zu erfahren.”
    Seine direkten Worte ließen kaum Ausflüchte zu, besonders nicht, wo er jetzt jeden der Anwesenden scharf anblickte. Selbst Daphne zuckte ein wenig zusammen und gab den Schwarzen Peter schnell weiter.
    “Olivia, du hast dich doch mit dieser Angelegenheit genauer befasst, oder?”, sagte sie. “Sind wir in der Lage zu helfen, und wenn ja, auf welche Art?”
    “Wir haben bereits anderen Abteilungen Unterstützung versprochen”, begann Olivia und wunderte sich, dass ihre Stimme so ruhig klang. “Und ich empfehle, dass wir diese Abteilungen zuerst …”
    “Welche Abteilungen sind das, Olivia?”, unterbrach Grant sie.
    “Die Wöchnerinnenstation und die Ambulanz zum Beispiel, aber …”
    “Ihre Situation ist nicht so kritisch.”
    “Nein, das ist wohl richtig. Aber unter den gegebenen Umständen, habe ich das Gefühl …”
    “Was du fühlst, steht hier nicht zur Diskussion”, sagte er scharf. “Wir reden davon, Leben zu retten. Mit allem gebotenen Respekt, aber eine Geburt ist für einen weiblichen Körper etwas ganz Normales, und er ist hervorragend dafür eingerichtet. Die meisten Geburten verlaufen ohne Komplikationen …”
    “Aber nicht alle”, unterbrach sie ihn diesmal, und all ihre Absichten, ihn vielleicht in milderem Licht zu sehen, lösten sich schnell auf. “Aber da du dich sowieso niemals sonderlich dafür interessiert hast, mag es verzeihlich sein, dass du es vergessen hast.”
    Für ein oder zwei Sekunden verfingen sich ihre Blicke, und sie erkannte an seiner leichten Röte, dass er wohl verstanden hatte, was sie eigentlich sagen wollte.
    “Ich möchte nicht unhöflich sein, aber du bist kaum qualifiziert, hier die Prioritäten zu setzen”, erwiderte er. “Die Ambulanz zum Beispiel ist keine Abteilung, die akute Überwachung benötigt. Jeder Patient, der rund um die Uhr Fürsorge braucht, wird sofort an die entsprechende Abteilung überwiesen.”
    Sie legte ihren

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