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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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keine ausreichende medizinische Versorgung gab.
    Sie hatte ihn immer vor sich gesehen, wie er sich durch einen tobenden Schneesturm kämpfte, um ein Leben zu retten oder ein Kind auf die Welt zu bringen. Ein Held, selbstlos bis zur Aufgabe seinem Beruf verpflichtet.
    Aber niemals hatte sie ihn sich in den Armen einer anderen Frau vorstellen können. Und bei dieser Vorstellung schossen ihr auf einmal Tränen in die Augen.
    Sie versuchte, ihre Gefühle schnell wieder in den Griff zu bekommen. Aber der Kloß in ihrer Kehle schwoll an, und als sie versuchte zu schlucken, schluchzte sie leise auf.
    “Weinst du, Liv?”, fragte Grant erstaunt.
    “Ja.” Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. Es hatte keinen Sinn, das Offensichtliche zu leugnen.
    “Warum?”
    “Weil es mich daran erinnert hat, wie es sich anfühlt, zurückgewiesen zu werden, als ich euch beide zusammen sah. Ich dachte, ich könnte wieder Glück finden, aber nun frage ich mich, ob ich jemals wieder einen anderen Mann lieben kann.” Sie sprach nun mit erhobener Stimme, all die so lange unterdrückten Gefühle strömten aus ihr heraus. “Warum bist du zurückgekommen, Grant? Damit hast du nur schmerzliche Erinnerungen geweckt. Warum konntest du nicht einfach fortbleiben? Welchen Grund hattest du …”
    “He”, sagte er und ergriff ihren Arm. “Erinnerst du dich an Justins Hochzeit? Nimm dich zusammen, Hübsche, außer du möchtest heute Abend hier Aufsehen erregen. Wie viel hast du eigentlich schon getrunken?”
    “Nicht annähernd genug”, rief sie. “Ich brauchte nie Hilfe, um mich zum Narren zu machen. Aber wenn es dir peinlich ist, dich vor deiner Freundin mit mir zusammen zu zeigen, geh ruhig zurück zu ihr.”
    “Um dich diesem Haufen von Geiern zum Fraß zu überlassen?” Er warf einen ärgerlichen Blick hinüber zu den wohlerzogenen Gästen, die sie mit versteckter Neugier musterten. “Ganz bestimmt nicht!”
    Er schirmte sie mit seinem Körper ab, während er mit ihr die Stufen hinunterging. Er führte sie quer über den Rasen, am Lilienteich vorbei. Über einen kiesbestreuten Weg erreichten sie eine Bank, die von einer Hecke umgeben war. Der Eingang zu dem lauschigen Sitzplatz war in Form eines großen Schlüssellochs geschnitten.
    “Hier ist man ein wenig mehr für sich”, sagte er. “Setz dich, damit du dich wieder fassen kannst.”
    Er drückte ihr ein Taschentuch in die Hand und hockte sich vor sie hin, während sie sich die Nase putzte und dabei versuchte, ihr Gesicht zu verbergen. Aber er ließ es nicht zu.
    Er drückte ihr sanft, aber bestimmt das Kinn hoch, sodass sie ihn ansehen musste. “Okay, wirst du mir nun sagen, was das alles soll? Und sag nicht, es hängt mit Joanne Bowles zusammen. Wir beide wissen, sie ist nicht mein Typ.”
    “Ich weiß gar nicht, wovon du redest”, jammerte sie, schlug die Hände vors Gesicht, weil die Tränen zu strömen drohten.
    Er seufzte, setzte sich neben sie und zog sie an seine Brust. Dann schüttelte er resignierend den Kopf. “Doch, du weißt es. Wir beide wissen es. Und wir sind an einem Punkt angelangt, wo es wenig Sinn macht, so zu tun, als wäre es nicht so.”
    Sie hatte wirklich keine Ahnung, was er meinte. Und es interessierte sie auch nicht. Es reichte ihr, sein Herz an ihrem Ohr klopfen zu hören, wieder in seinen Armen geborgen zu sein.
    “Es geht um uns, Liv”, fuhr er fort und legte sein Kinn auf ihren sorgfältig frisierten Kopf. “Dich und mich. Wenn wir allein sind, können wir uns und anderen vormachen, es sei aus zwischen uns. Aber sobald wir in derselben Stadt sind, fällt alles wie ein Kartenhaus zusammen.”
    Spontan legte sie ihm die Hand auf die Brust, richtete sich auf und schaute ihm ins Gesicht. “Wovon sprichst du überhaupt? Gerade gestern Abend waren wir noch der Meinung, wir könnten nicht einmal mehr Freunde sein.”
    “Das wäre auch niemals genug. Wir wollten immer mehr vom anderen. Vielleicht zu viel. Und vielleicht …” Er seufzte tief. “Vielleicht wäre es besser, wir würden keine schlafenden Hunde wecken.”
    “Musst du in Rätseln reden?”, rief sie. “Ich bin auch so schon durcheinander genug.”
    “Genau das ist der Punkt. Auf Justins Hochzeit war es mit deiner Selbstbeherrschung vorbei, sobald du mich sahst. Sieh dich doch jetzt an, Liv. Du bietest ein Bild des Elends. Und offen gestanden, mir geht es ebenso. Ich habe mir etwas vorgemacht, als ich meinte, Justin nur einen Gefallen tun zu wollen, ihn auch mitten in Afrika

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