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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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nach draußen. Suzannah sah den Mann, der im hinteren Teil des Wagens lag und in Decken gehüllt war.
    Er lag mit dem Rücken zu ihnen, aber die modisch geschnittenen braunen Haare und die Kopfform kamen ihr bekannt vor. Sie starrte den Mann wie hypnotisiert an, und Suzannah glaubte, dass der Boden unter ihren Füßen zu zittern begann.
    Nein! Das ist unmöglich! Nicht hier in der Wildnis Neufundlands, dachte Suzannah. Aber als sie sich über ihn beugte, wusste sie, dass es so war. Nigel war hier in Bramble Bay! Noch nie in ihrem Leben war sie so sprachlos gewesen.
    Lafe hatte nicht gesehen, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht gewichen war und wie sie zu schwanken begann. Er beugte sich über den regungslosen Menschen im Lastwagen, als einer der beiden Jäger, die den Verletzten gebracht hatten, sagte: “Also, dann mal rein mit ihm, bevor er noch an Unterkühlung stirbt.”
    Sie trugen den schlaffen Körper in die Klinik und legten ihn auf die Bank im Sprechzimmer. Lafe bemerkte, dass Suzannah nur langsam und mit weißem Gesicht nachkam. Er sagte nichts, beobachtete sie nur für einen Moment erstaunt, wandte sich dann aber wieder dem bewusstlosen Mann zu.
    “Dieser Mann hat einen Hautausschlag”, erklärte Lafe ruhig, während er ihn untersuchte, “und wenn ich mich nicht irre, ist das die Art von Hautirritation, die zusammen mit einer bakteriellen Hirnhautentzündung auftritt. Er muss dringend eine Rückenmarkspunktion bekommen, um das Blut zu untersuchen.”
    “Krankenwagen?”, krächzte Suzannah, die immer noch nicht glauben konnte, dass dies kein Traum war.
    “Ja. Sie sollen sofort kommen. Ich spritze ihm in der Zwischenzeit Antibiotika, weil ich mir fast sicher bin, dass es eine Hirnhautentzündung ist.”
    Er fuhr sich angespannt durch die goldschimmernden Haare. “Wir können es nicht riskieren, ihn selber zu transportieren. Die Krankheit ist hochansteckend.”
    Als sie von dem Telefonat zurückkam, sah Lafe sie nochmals für einen Moment an. “Ist mit dir alles in Ordnung? Du siehst aus, als wäre dir ein Geist begegnet.”
    Suzannah zwang sich zu einem Lächeln. Unter keinen Umständen wollte sie Lafe erzählen, dass dies der Mann war, der ihr damals die Lebensfreude genommen hatte. Nachher würde er auch erfahren, was mit dem Kind passiert war, und dann dürfte sie sicher nicht mehr für ihn arbeiten.
    “Nein, es geht mir gut, danke”, log sie. “Es passiert an diesem Ort nur alles so furchtbar plötzlich.”
    “Da muss ich dir Recht geben.” Er runzelte die Stirn. “Bist du gegen Hirnhautentzündung geimpft?”
    “Ja. Was ist mit dir?”
    “Ich habe die Spritze auch bekommen. Aber die Männer, die ihn hergebracht haben, werden nicht geimpft sein. Wir haben den Impfstoff leider nicht vorrätig. Sie werden also auch nach Port aux Basques fahren müssen.”
    Der Mann auf der Bank begann zu stöhnen. Lafe warf ihm einen besorgten Blick zu. Danach ließ er seinen Blick auf die Armbanduhr schweifen. “Macht schnell!”, drängte er die noch abwesenden Rettungssanitäter und wandte sich an Suzannah. “In diesen Fällen ist es ein Rennen gegen die Zeit. Wenn wir nicht schnell genug sind, verlieren wir ihn.”
    Die beiden Jäger waren murrend gegangen. Sie waren nicht sehr erfreut darüber, sich für eine Injektion auf den Weg nach Port aux Basques machen zu müssen. Zwanzig Minuten nach ihrer Abfahrt fuhr der Krankenwagen vor.
    Als er wieder abgefahren war, sank Suzannah auf den nächsten Stuhl. Fragen, die sie bisher verdrängen konnte, kamen ihr in das Gedächtnis.
    Aus welchem Grund war Nigel ihr bis zu diesem abgelegenen Ort gefolgt? Was tat er hier?
    Offensichtlich war er auf dem Weg hierher krank geworden, denn Hirnhautentzündung nahm einen schnellen Verlauf.
    Seine Anwesenheit in Neufundland war für sie kaum zu begreifen. Auch wenn er sie ausfindig machen wollte, wusste sie nicht, wie er es geschafft hatte. Außer John, Debbie und Malcolm wusste niemand, wo sie war. Keiner dieser drei würde ihm sagen, wo sie sich aufhielt. Trotzdem war er ihr nachgereist.
    Niemals hätte sie Nigel Summers hier erwartet. Obwohl er so hilflos war, reichte der bloße Anblick von ihm aus, um das albtraumhafte Gefühl der zwei Wochen von damals wieder aufleben zu lassen.
    Aber da er nun einmal sehr krank und sie die einzige Person in dem fremden Land war, die ihn kannte, fühlte sie sich verpflichtet, bei der ersten Gelegenheit nach ihm zu sehen.
    “Gibt es Neuigkeiten von dem Patienten mit der

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