Bianca exklusiv 0177
sie.
„Sara! Wo warst du denn die ganze Zeit! Ich habe geklopft, aber …“ DeeNee Ridgeman sprach nicht weiter und brach dann in ein nicht enden wollendes Gelächter aus. „Ich dachte, du machst Spaß, aber du trägst ja tatsächlich ein Hochzeitskleid!“
Wie aus den Träumen gerissen, landete Sara wieder in der Wirklichkeit. „Ich glaube es einfach nicht, ich habe das Kleid wieder zugeknöpft!“ Schnell zog sie DeeNee in Arthurs kleines Zimmer und schloss die Tür. „Bitte knöpf es auf, und was immer geschieht, lass nicht zu, dass ich in den Spiegel schaue!“
„Sie sind erlöst.“
Ben schaute in Arthurs feierliches Gesicht. „Wieso?“
„Ich wurde geschickt, Sie abzulösen“, erklärte Arthur.
„Unmöglich, ich bin der Einzige hier.“
„Miss Gunnerson erwartet Sie auf der Stelle in meinem Zimmer. Ich bin beauftragt, mich inzwischen um das Ausschenken der Getränke zu kümmern. Noch Fragen?“
Ben legte das Geschirrtuch auf den Tresen. Er bewunderte Arthurs perfekte Haltung. „Hätten Sie Lust, für mich zu arbeiten, Art?“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie einen Butler benötigen … Sir.“
Meisterhaft, wie er „Sir“ sagte. Als hätte das Wort einen üblen Geruch.
„Bis jetzt brauchte ich auch keinen, aber Ihr Charme hat was Gewinnendes. Was meinen Sie, Artie?“
Arthur nahm das Geschirrtuch auf und legte es zu einem sauberen Dreieck zusammen. „Ich schätze es nicht, Offensichtliches zu bemühen, aber Sie können sich meine Dienste nicht leisten.“
„Hmm.“ Ben überlegte. „Ich könnte doch der Neffe von Howard Hughes sein?“
„Er war Einzelkind“, erklärte Arthur sachlich. „Sie werden oben erwartet. Ich fürchte, Miss Gunnerson liebt es nicht zu warten.“
„Da haben Sie recht. Geduld ist wirklich nicht ihre Stärke.“
„Warum zum Teufel haben Sie das gemacht?“ Empört starrte er auf die Reihe sauber geschlossener Knöpfe an ihrem Rücken. „Als ich nach unten ging, waren doch fast alle geöffnet. Sie hätten es längst ausziehen können!“
„Ich weiß“, sagte Sara seufzend. „Würden Sie mir bitte helfen?“
„Vielleicht sollte ich in die Gewerkschaft eintreten, dann hätten Sie nichts mehr zu lachen.“
„Wie oft haben Sie es denn schon aufgeknöpft?“, wollte DeeNee wissen, die interessiert vom Bett aus zusah.
Sara hatte beide miteinander bekannt gemacht, nachdem sie Ben hastig ins Zimmer gezogen hatte.
„Ich habe es schon mehrfach versucht, sogar mit einem Fleischermesser.“
Ben zuckte zusammen beim Gedanken daran, wie wertvoll das Kleid war und wie er eine mögliche Zerstörung seinem Vater erklären sollte. „Ich weiß auch nicht, warum es so schwierig ist. Man muss es nur ganz sanft machen.“
„Habe ich alles versucht“, meinte DeeNee.
„Ich zeig’ s Ihnen mal.“ Er nahm Sara bei den Schultern. „Drehen Sie sich hierher.“
„Nicht dahin“, sagten DeeNee und Sara gleichzeitig.
„Weg vom Spiegel.“ DeeNee setzte sich wieder aufs Bett. „Sie kann es nicht ertragen, sich darin zu sehen, fragen Sie mich aber nicht, warum. Ich finde nämlich, es steht ihr wunderbar.“
„Finde ich auch.“
„Hört endlich auf, dieses Zauberkleid zu bewundern!“
Ben öffnete eine weitere Schlaufe. „Sara behauptet nämlich, dass es zwin… Aua!“
Sara war ihm auf den Fuß getreten. „Weiter!“, rief sie ungeduldig. „Ich werde die Party nicht verpassen wegen bedeutungslosen Geschwätzes.“
Ben zuckte die Achseln. „Das Kleid hat eine komische Wirkung auf ihr Benehmen.“
„Hochzeitskleider wirken immer komisch auf Frauen“, meinte DeeNee. „Die machen Sternenaugen.“
Ben schaute Sara an. „Kein einziges Zwinkern.“ Er machte sich wieder an den unzähligen Knöpfen zu schaffen. „Ich hoffe, Sie haben etwas zum Anziehen mitgebracht, das Ihre Freundin zum Lächeln bringt, DeeNee. Sara wirkt allmählich etwas säuerlich.“
DeeNee schwieg. Sara sah sie entsetzt an. „Du hast mir doch was mitgebracht, oder?“
„Nein“, begann DeeNee entschuldigend, „ich dachte, es sei ein Scherz. Es hörte sich so wenig glaubhaft an.“
Ben fragte nur: „Soll ich es wieder zuknöpfen?“
„Nein. Und diesmal hören Sie nicht auf, bis Sie meine Unterwäsche sehen.“
„Ganz zu Ihren Diensten.“ Erneut machte er sich an die Arbeit.
„Willst du meins anziehen?“, fragte DeeNee. „Dann ziehe ich das Hochzeitskleid an.
„Nein“, lehnte Sara ab, „bleib lieber weg von diesem Kleid. Es scheint nur Probleme zu
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