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Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebracht. Ohne Ihre Hinweise wäre es zu dem Handel nicht gekommen. Ein Dutzend Anwälte und wer weiß, wie viele Steuerberater haben es verfehlt, zu diesem Durchbruch zu kommen. Ich sollte Sie reichlich belohnen.“
    „Das ist albern, wirklich. Wofür? Weil ich Sie auf das Nächstliegende hingewiesen habe?“
    „Ja, dafür. Und Sie haben McCain bezaubert.“
    „Bezaubert?“ Ein Auto hupte hinter ihnen so laut, als ob es Beckys Schock über diesen Ausdruck unterstreichen wollte. „Nennt man das so in Chicago?“
    Das Taxi schwenkte vor dem überholenden Auto reichlich knapp aus, und der Taxifahrer fluchte, wie man nur in Chicago fluchen konnte. Erschrocken rutschte Becky zu Clark herüber. Er genoss den schwachen Duft des Parfums, den sie auf McCains Drängen hinter ihr Ohr getupft hatte.
    Schnell rückte sie wieder von ihm ab und setzte eine ernste Miene auf. Sie verhält sich wie eine züchtige Lehrerin aus dem vorigen Jahrhundert, dachte Clark belustigt.
    „Bei uns zu Hause in Woodbridge haben wir eine andere Bezeichnung für Mr. McCains Verhalten.“
    „Und die wäre?“
    „Alter geiler Bock.“ Sie kniff die Augen zusammen, und Clark machte diese Geste unbewusst nach. „Ehrlich! Dieser lüsterne Blick, den er mir zuwarf, und wie anzüglich er mich anguckte, als er über Kompromisse und Zugeständnisse redete. Man muss nicht in einer Großstadt aufgewachsen sein, um zu erraten, was er im Sinn hatte.“
    „Ich weiß genau, was McCain im Sinn hatte, Becky.“ Auch er hatte den ganzen Abend Ähnliches im Sinn gehabt. „Macht mich das zu einem jungen geilen Bock?“
    Sie winkte eine solche Idee mit ihrer schmalen Hand beiseite. „Das ist ja lächerlich.“
    „Ich sage nie etwas Lächerliches. Ich wollte Ihnen nur klarmachen, dass ich …“
    „Dass Sie so denken wie McCain, macht Sie noch lange nicht zu einem jungen geilen Bock.“ Becky betrachtete ihn kurz mit einem kühlen Blick. „So jung sind Sie nun auch wieder nicht.“
    „Sie lassen mich mit nichts ungeschoren davonkommen, stimmt’s?“
    „Vergessen Sie es nicht, und wir kommen gut miteinander aus.“
    „Sie haben wohl recht.“ Auf einmal begriff Clark, was er für Becky fühlte. Kein heißes Begehren oder vorgetäuschte Gefühle, die einige Leute hochtrabend Liebe nannten. Er fühlte für Becky etwas ganz anderes. Etwas, was ihm besonders wertvoll schien. Endlich, nach Jahren der flatterhaften Beziehungen, die mit Spaß und Geselligkeit erfüllt gewesen waren und mit sonst nichts weiter, war er einer Frau begegnet, die nicht mehr von ihm wollte, als was er ihr zu geben bereit war.
    Das respektierte er an Becky Taylor, und sie gefiel ihm immer mehr. Clark nickte beifällig.
    Becky nickte auch. Sie setzte dabei eine etwas überhebliche Miene auf, um die absolute Panik zu übertünchen, die sie ergriffen hatte. Du bist ins Schwimmen gekommen, Becky, hielt sie sich vor. Sie musste damit Schluss machen und sofort in die Wirklichkeit zurückkehren, ehe sie mit einem gebrochenen Herzen endete. Sie war dem Ganzen nicht gewachsen, hatte einem Clark Winstead nichts entgegenzusetzen.
    „Mann, ist das ein Verkehr heute Abend“, stöhnte sie, um das Gespräch in eine andere Richtung zu bringen.
    „Es ist nicht mehr weit zum Büro, und der Verkehr wird sich bei der nächsten Kreuzung etwas auflösen“, versicherte ihr Clark.
    „Büro? Ich dachte, wir wollten den Geschäftsabschluss feiern.“ Eine Feier mit Clark schien ihr auf einmal keine so gute Idee mehr. Jetzt jedoch damit herauszurücken, war wohl zu spät. Sie konnte Clark schlecht sagen, sie wolle auf der Stelle aussteigen. Das wäre eine unmögliche Szene, die sie schon allein wegen des Taxifahrers vermeiden wollte. Seit Clark die Bemerkungen über sie und das Heu gemacht hatte, beobachtete der Fahrer sie immer wieder verstohlen im Rückspiegel.
    Sie blickte nervös zum Seitenfenster hinaus und dann nach vorn. Wieder ertappte sie den Fahrer, wie er sie über den Rückspiegel mit wissendem Blick aufmerksam betrachtete. Es stärkte Becky nur noch in ihrer Absicht, das alles schnell hinter sich zu bringen und mit ihrem langweiligen, aber ausgesprochen wirklichen Leben weiterzumachen.
    „Wenn wir feiern wollen, dann sollten wir gleich damit anfangen“, erklärte sie und betonte jedes Wort so deutlich, dass es in ihren eigenen Ohren lächerlich klang. „Ich wüsste nicht, warum wir zuerst zu Ihrem Büro fahren sollen.“
    „Nun, wenn wir nicht zum Büro fahren, wie soll ich Ihnen dann das

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