Bianca Exklusiv 0189
ihren eigenen Willen.“ Er setzte sich neben Cleo und hob das andere Kätzchen auf. „Ihre Mutter ist keine reinrassige Katze wie die meisten hier. Sie hat keinen starken Jagdinstinkt, aber sie hat ein besonderes Herz. Sie liebt mit ihrem ganzen Wesen.“
„Dies ist ihr letzter Wurf“, erklärte er weiter. „Jedes Mal, wenn ihre Jungen heranwachsen und wir sie weggeben, leidet sie sehr. Wochenlang ist sie traurig. Manchmal frisst sie nicht einmal, sodass wir sie mit der Hand füttern müssen. So sehr mir ihre Jungen auch gefallen, ich will sie nicht mehr leiden lassen, wenn ihre Kleinen weggehen. Ihr Unglück verletzt mich.“
Nun blickte er Cleo an. „Sie ist nur eine Katze, aber du bist die Tochter meines Herzens. Jeden Tag, den du nicht hier bist, werde ich traurig sein, und ich werde oft an dich denken. Mit der Zeit müssen wir eine Regelung bezüglich meines Enkels treffen. Aber du bist jetzt frei, zu gehen.“
Wie bitte? Hatte sie gerade richtig gehört? Sie durfte Bahania verlassen? Cleo atmete tief aus. Wenn sie nicht mehr bei Sadik war, würde sie sich langsam erholen, auch wenn sie das dumme Gefühl hatte, dass er der einzige Mann war, den sie je lieben würde.
Doch damit würde sie sich ein anderes Mal beschäftigen. Nun reichte es schon, dass sie Bahania verlassen konnte. „Danke, Hoheit. Ich weiß zwar, dass es nicht das ist, was Sie oder ich wünschen, aber …“
Hassan hob die Hand. „Für den Augenblick ist eine Trennung vielleicht das Beste, auch wenn du dich auf Dauer irgendwie mit Sadik arrangieren werden musst. In Florida haben wir eine Villa. Da der Winter bald beginnt, bist du dort gut aufgehoben. Ich sorge dafür, dass dir ein Arzt zur Verfügung steht. Das Flugzeug wird um drei Uhr bereit sein. Passt dir das?“
Cleo war überwältigt. Sie setzte das schläfrige Kätzchen auf die Bank und umarmte den König.
„Mir tut es leid, dass du gehst, denn du bist eine wunderbare Tochter. Ich bin stolz auf dich. Vergiss das nie. Was Sadik angeht, muss ich leider sagen, dass er ein Dummkopf ist.“
Sadik wollte gerade eine Transaktion tätigen, aber er war abgelenkt. Er hatte das Gefühl, dass Spannung in der Luft lag. Etwas stimmte nicht.
Cleo.
Sofort eilte er zu den Privaträumen des Palastes, aber schon bevor er in die Suite eintrat, wusste er, dass sie nicht mehr da war. Es fehlten ein paar ihrer persönlichen Gegenstände. Fluchend lief er zu seinem Vater. War es schon zu spät? Er musste sie einfach finden.
Ohne anzuklopfen trat er in Hassans Büro. Der König schien nicht überrascht zu sein, seinen Sohn zu sehen. Sadik ging zum Schreibtisch und stützte sich mit beiden Händen auf. „Du hast ihr gesagt, dass sie gehen kann.“
Sein Vater begegnete seinem wütenden Blick. „Ja.“
„Dazu hattest du kein Recht, Cleo ist meine Frau.“
Nun erhob Hassan sich wütend. „Ihr Herz ist gebrochen. Ich konnte nicht mehr mitansehen, wie sie vor Kummer vergeht. Du hast nicht erkannt, dass du einen kostbaren Schatz hattest – und jetzt hast du sie verloren.“
„Sie war zufrieden, und sie liebt mich. Das hat sie mir selbst gesagt.“
„Offensichtlich ist lieben nicht genug. Sie hat mehr erwartet und ich auch“, meinte Hassan zornig.
„Ich bin ein treuer und fürsorglicher Ehemann. Es fehlt ihr an nichts. Jeden Morgen kümmere ich mich um sie, und ich habe mich genau über Schwangerschaft und Geburt informiert. Was kann man bitte mehr erwarten?“
Sein Vater schüttelte den Kopf. „Du hast das Wichtigste noch nicht gelernt. Ich weiß, was du nach Kamras Tod mitgemacht hast, und was du dir geschworen hattest. Aber du irrst, Sadik. Du hast dich schon lange geirrt, denn wenn du niemanden liebst, dann bist du niemals in Sicherheit, sondern immer allein.“
Nun setzte er sich wieder. „Cleo reist ab. Nach der Geburt meines Enkels besuchen wir sie und das Kind. Und dann reden wir über die Zukunft. Meine Absicht ist es nicht, dich von deinem Sohn fernzuhalten, aber Cleo braucht Zeit. Deshalb verbiete ich dir, ihr zu folgen. Ich bin hier immer noch der Herr im Haus, vergiss das nie.“
Ohne zu antworten stürmte Sadik hinaus. Sein eigener Vater wandte sich gegen ihn, und Cleo war vor ihm weggelaufen.
So hatte er sich auch nach Kamras Tod gefühlt, aber jetzt waren die Schmerzen noch viel stärker. Wie konnte er ohne Cleo leben? Sie hatte ihm vorgeworfen, nur an das Baby zu denken, aber das stimmte nicht. Das Kind war ein unerwartetes Geschenk, aber sie … sie war sein Ein
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