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Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
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hatte sie sowieso nichts mehr zu verlieren und sagte offen: „Frauen wie Miss de Menthe – die sind Ihr Typ, nehme ich an.“
    „Und was heißt das?“
    Er wollte ihr die Sache einfach nicht leicht machen, also fügte Sephy noch hinzu: „Schön, erfolgreich, reich …“, und dachte: verdorben, selbstsüchtig, zickig.
    Conrad Quentin hüllte sich eine Weile in Schweigen, bevor er spöttisch feststellte: „Das hätten wir also geklärt. Und wie sieht es bei Ihnen aus? Auf welchen Typ Mann stehen Sie, Seraphina?“
    Wenigstens redete er sie nun wieder mit ihrem Vornamen an. Aber sicherlich wäre er überrascht, die Antwort auf seine Frage zu hören. Im Zeitalter der Pille und des Kondoms, wo Beziehungen zwischen Mann und Frau so schnell eingegangen und wieder gelöst wurden, wie es dauerte, einen Blumenstrauß zu kaufen, war sie sicherlich die einzige Frau in London, deren Erfahrung auf sexueller Ebene gegen null ging. Aber das konnte sie einem Mann wie Conrad Quentin wohl kaum eingestehen, ohne Hohngelächter zu ernten.
    Sofort fielen ihr bei dieser Vorstellung all die Dinge wieder ein, die sie so sorgsam unter Verschluss gehalten hatte, und als Davids Gesicht einen Augenblick vor ihrem geistigen Auge auftauchte, wurde ihr richtig übel. Aber dann zwang sie sich, die demütigende Erinnerung wieder aus ihrem Gedächtnis zu verbannen, und beschloss, locker auf Conrad Quentins Frage zu antworten: „Ich stehe nicht auf ein bestimmtes Aussehen, mir kommt es eher auf die inneren Werte an. Hauptsache, ein Mann ist nett.“
    „Nett?“ Fragend hatte Conrad Quentin eine Augenbraue hochgezogen, und seinen Mund umspielte das für ihn typisch spöttische Lächeln. Die großen Hände fest auf dem Lenkrad, machte er gleich darauf eine Hundertachtzig Grad-Wendung – die an dieser Stelle nicht ganz legal war, ihnen aber wenigstens drei Kilometer ersparte –, bevor er fragte: „Und was verstehen Sie dann unter einem netten Mann?“
    Am liebsten hätte Sephy gesagt: Einen Mann, der nicht gleich am ersten Abend mit mir ins Bett will, jemand, der ver steht, dass ich mich richtig verlieben muss, bevor ich mich hin geben kann, und jemand, der in der Lage ist, mit seinem Kopf zu denken und nicht ausschließlich mit dem männlichsten al ler Körperteile . Jemand, der sie ein bisschen lieber mochte als sein eigenes Ego, jemand, der von einer Frau keine Modelmaße erwartete, keine lange blonde Löwenmähne und große blaue Augen, jemand … jemand, den es nur in ihren Träumen gab.
    Unruhig begann Sephy nun auf ihrem Sitz hin und her zu rutschen. Sie musste irgendetwas sagen.
    „Einen Mann, der freundlich, witzig und höflich ist“, erklärte sie schließlich und wäre vor Scham am liebsten in den Erdboden versunken, als sie Conrad Quentins verächtliches Pah hörte.
    „Wenn Sie jemanden wollen, der so ist, dann tut es ein Hund auch, Seraphina. Was ist mit dem liebeskranken Jungen, der unter Ihrer Wohnung seinen Laden hat, erfüllt er diese Kriterien?“
    „Jerry?“ Schon ihre Frage klang zurückhaltend und hätte Conrad Quentin bedeuten müssen, dass er zu weit gegangen war.
    Aber er fuhr unbeirrt fort: „Heißt der Kerl so?“ Er hätte nicht verächtlicher klingen können, wenn Sephy „Donald Duck“ gesagt hätte.
    Es geschah nicht oft, dass Sephy richtig ärgerlich wurde, aber dieser Conrad Quentin schien es geradezu darauf anzulegen. „Ich wusste ja gar nicht, dass meine Stellenbeschreibung beinhaltet, mich über mein Privatleben aushorchen lassen zu müssen. Aber wenn dem so sein sollte, bitte ich Sie, auf der Stelle meine Kündigung zu akzeptieren, Mr. Quentin.“
    Dazu sagte Conrad Quentin erst einmal gar nichts, und Sephy sah beunruhigt zu ihm hinüber. Er blickte nach vorn auf die Straße, und seiner Miene war keinerlei Regung zu entnehmen. Ein echtes Pokerface, dachte Sephy. Kein Wunder, dass er so erfolgreich im Geschäftsleben war.
    „Bitte nennen Sie mich doch Conrad.“
    „Wie bitte?“ Sephy wäre nicht überraschter gewesen, wenn er sich nackt ausgezogen und auf den Ledersitzen des Mercedes herumgehüpft wäre.
    „Ich sagte, bitte nennen Sie mich bei meinem Vornamen. Wenn wir die nächsten Wochen erfolgreich zusammenarbeiten wollen, scheint mir ein ‚Mr. Quentin hier, Mr. Quentin da‘ doch nur hinderlich.“
    Sephy wünschte verzweifelt, sie könnte ihm eine ebenso kühle, abgeklärte Antwort geben. Aber dieses Match hatte sie dann wohl verloren.

3. KAPITEL
    Madge Watkins war ohnehin schon ein

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