Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
Vom Netzwerk:
einigen Wochen konnte sie dann in die Abteilung
    Kundendienst zurückkehren, als wäre nichts geschehen. Dachte Sephy zumindest.
    Die nächsten Tage im Büro vergingen wie im Flug. Das Problem in der Edinburgher Niederlassung nahm größere Ausmaße an als erwartet, und Conrad Quentin blieb die ganze Woche über.
    Nachdem Sephy ihre Aufgaben erledigt hatte, beschloss sie, sich auch mit den anderen Unterlagen in Madges Büro vertraut zu machen – für alle Fälle. Im Handumdrehen war Wochenende, und Sephy verbrachte die meiste Zeit mit Schlafen und Fernsehen.
    Sie hielt sich gern in ihrer Wohnung auf, deren Miete allerdings auch so hoch war, dass sie sich am Wochenende keine großen Ausgaben leisten konnte. Allein an ihrem runden Frühstückstisch zu sitzen, über die Londoner Dächer auf den blauen, mit Wolkenkratzern durchsetzten Horizont zu blicken, erfüllte Sephy mit Genugtuung. Das war besser, als ihr winziges Einzimmer-Apartment vor den Toren der Stadt, in dem sie die vergangenen sechs Jahre gehaust hatte.
    Es ging ihr gut, und das Leben war schön. Allerdings war sich Sephy nicht ganz sicher, warum sie sich das an diesem Wochenende mehrmals sagen musste. Doch als sie am Montagmorgen wieder ins Büro kam und durch die offen stehende Verbindungstür einen Blick auf Conrad Quentin erhaschte, wusste sie, warum.
    „Guten Morgen“, begrüßte er sie, als wäre nie etwas zwischen ihnen vorgefallen.
    Als er sie ansah, spürte Sephy, dass ihr Gesicht die gleiche Farbe wie ihr rotes Kostüm annahm. Trotzdem gelang es ihr, seinen Gruß kühl zu erwidern. „Guten Morgen.“
    „Bestellen Sie uns bitte Kaffee, Sephy, und kommen Sie dann mit Block und Bleistift zu mir. Wir haben heute volles Programm.“
    So sollte es auch die nächsten Wochen bleiben. Vor lauter Arbeit wusste Sephy manchmal nicht mehr, wo ihr der Kopf stand, aber trotzdem fühlte sie sich durch die neue Aufgabe herausgefordert. Das war etwas anderes, als sich in der Kundendienstabteilung mit nörgelnden Kunden herumzuschlagen. Und Conrad Quentin spielte auch nie wieder auf den Abend in seinem Haus an.
    Wahrscheinlich hat er nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, überlegte Sephy oft, wenn sie abends noch allein im Büro saß und er schon zu irgendeiner Veranstaltung gegangen war. Stattdessen hatte er sie einfach zu seiner rechten Hand gemacht und verhielt sich ihr gegenüber immer korrekt und ganz geschäftsmäßig.
    Bald glaubte Sephy beinah, sich nur eingebildet zu haben, dass er sie geküsst hatte. Wenn er sie nun anblickte, sah er in ihr wahrscheinlich einen Computer auf zwei Beinen. Was geradezu ideal ist, dachte sie dann, wenn sie nicht auch dazu zu müde war. Für Conrad Quentin war sie zu einer zweiten Miss Watkins geworden.
    Nach sechs Wochen tauchte Sephys Mutter eines Samstagabends unvermittelt bei ihr auf. „Da du nie ans Telefon gehst, Schatz, dachte ich, ich sehe mal persönlich nach dem Rechten.“
    „Oh Mom, ich war so beschäftigt. Fast keinen Abend bin ich vor zehn Uhr aus dem Büro gekommen.“
    Sie buken sich zwei Pizzas auf und unterhielten sich den ganzen Abend bei billigem Rotwein über Gott und die Welt – nur nicht über Conrad Quentin. Warum, hätte Sephy selbst nicht erklären können. Am Sonntag unternahmen Mutter und Tochter eine Sightseeing-Tour durch London und kehrten in einem bekannten Pub ein, bevor Sephy ihre Mutter zum Bahnhof brachte.
    Glücklich und zufrieden legte sich Sephy an diesem Abend ins Bett. Sie ahnte ja nicht, dass ihr am nächsten Morgen das böse Erwachen drohte.
    Der Montag begann wie jeder andere Arbeitstag auch: früh aufstehen, sich eilig zurechtmachen und zwischendurch irgendwie noch eine Tasse Tee trinken. Das Wetter war schlecht – Novemberregen und starke Windböen. Deshalb war Sephy ausnahmsweise einmal richtig froh, Jerry im Treppenhaus zu begegnen, der ihr anbot, sie zur Arbeit zu fahren.
    Sie hatten einander seit jenem Partyabend nicht mehr gesehen. Sephy hatte sich nur einmal bei Maisie entschuldigt und erzählt, dass sie einen neuen Job habe, der ihr sehr viel abverlange. Auch zu den wöchentlichen Pizza- und Pastaessen bei Georgio’s um die Ecke hatte sie ihre Freunde wegen des vermehrten Arbeitsaufkommens in der Chefetage nicht mehr begleiten können.
    Auf der Fahrt zum Büro, die aufgrund des zäh fließenden Verkehrs genauso lange dauerte, als wenn Sephy zu Fuß ging, redeten Jerry und sie vor allem übers Wetter. Doch nachdem er den Wagen direkt vor dem Haupteingang von

Weitere Kostenlose Bücher