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Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
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beschäftigt. Sie sah Esme an, bemerkte deren Gesichtsausdruck und deutete auf die Hintertür. „Er ist zur Scheune hinübergegangen.“
    „Zur Scheune?“
    „Ja. Ich habe ihm ein Fläschchen gegen die Kälte mitgegeben.“
    „Ein Fläschchen? Womit?“
    „Whisky natürlich. Aus der Speisekammer. Ich werde ihn selbstverständlich ersetzen.“
    Darüber machte Esme sich nun überhaupt keine Sorgen. Trotzdem runzelte sie die Stirn. „Jack trinkt doch aber gar nicht.“
    Die Köchin schüttelte den Kopf über Esmes Naivität. „Alle Männer trinken. Glaub mir … Außerdem wird er den Whisky heute Nacht brauchen, wenn er auf dem Heuboden schläft.“
    „Aber warum sollte er das?“
    „Wo soll er denn sonst hin?“, fragte Maggie. „Deine Mutter hat all seine Sachen weggeworfen, ins Cottage kann er nicht mehr. Anscheinend gefällt ihr nicht, dass Jack und deine Schwester so eng befreundet sind.“
    Das hatte Esme bereits begriffen. Aber warum jetzt? Warum so plötzlich? Seit einigen Wochen schon hielt Arabella sich ständig in Jacks Nähe auf. Mutter hatte nichts dagegen gehabt, hatte sich gegenüber ihrer älteren Tochter nachsichtig benommen.
    „Ich habe die da vorhin heruntergeholt.“ Maggie deutete auf die Wolldecke, die über einem Stuhl hing. „Jack hat sie liegen lassen.“
    „Ich werde sie ihm bringen.“ Esme nahm die Decke.
    „Bist du sicher?“ Maggie wirkte unschlüssig, hielt Esme aber nicht auf. Schließlich sagte sie noch: „Ich lass die Hintertür auf.“
    „Danke.“ Esme ging hinaus.
    Es war kurz vor neun Uhr und noch ein wenig hell, als Esme den Hof überquerte und zur Scheune hinüberging. Die rostigen Scharniere der Tür quietschten, als sie öffnete. Zuerst rief sie leise nach Jack. Keine Antwort. Sie rief noch einmal, dieses Mal lauter.
    „Hier oben“, antwortete er widerwillig vom Heuboden herunter.
    Esme betrat die Scheune. Es war kaum noch etwas zu sehen, doch sie kannte den Weg. Sie ging zur Leiter und begann, die Wolldecke über einer Schulter, die Sprossen hinaufzuklettern. Oben angekommen, versuchte sie erst einmal, ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann sagte sie: „Ich bin es, Esme.“
    Die Stimme kam von der hinteren Wand und klang schroffer als gewöhnlich. „Ich weiß, dass du es bist. Was willst du hier?“
    „Ich …“ Ja, was wollte sie eigentlich hier? Ihm sagen, dass es ihr leidtue?
    „Nun gut, entscheide dich“, machte er sich über sie lustig. „Komm herauf, oder klettere wieder hinunter, bevor du dir noch das Genick brichst!“
    Der Lichtstrahl einer Taschenlampe blitzte auf, sodass Esme den Weg erkennen konnte. Sie zögerte noch einen Moment, dann bahnte sie sich den Weg durch das Heu und zerriss sich dabei den Saum ihres Kleides. Es war ihr egal. Auf allen vieren kroch sie weiter bis zur Hinterwand des Heubodens. Sie gab Jack die Wolldecke und setzte sich, aber nicht zu dicht, neben ihn.
    Er bedankte sich kurz. Dann wartete er noch eine Sekunde und knipste schließlich die Taschenlampe aus. „Die Batterien sind fast leer“, sagte er.
    „Ja, klar.“ Sie fühlte sich unwohl, wusste nicht, was sie als Nächstes sagen sollte. Neben Jack konnte sie die Umrisse eines Rucksacks erkennen. Ob sich darin seine Habseligkeiten befanden? Sie hätte ihm gern gesagt, wie unfair sie das alles fand. Offensichtlich war er aber nicht in der Stimmung für ein Gespräch.
    Es raschelte, dann hörte sie, dass er aus der Flasche trank. Noch nie hatte er in ihrer Gegenwart Alkohol getrunken. Sie fröstelte etwas und sagte unbekümmert: „Kann ich auch einen Schluck bekommen?“
    „Besser nicht“, antwortete er. „Du hast noch nicht das gesetzliche Mindestalter erreicht, oder?“
    „Ich bin achtzehn“, behauptete sie.
    „Wohl eher siebzehn“, tippte er.
    Esme widersprach lieber nicht. Immerhin war sie erst sechzehn, in den Augen eines Zweiundzwanzigjährigen sicher noch ein Kind. Wie gern wäre sie jetzt älter gewesen! „Ich habe schon einmal Whisky getrunken!“
    „Wirklich?“
    „Ja“, beteuerte sie „Im Internat. Die Mädchen trinken dort manchmal.“
    „Nun gut. Ich gebe dir einen Schluck, damit du nicht mehr so mit den Zähnen klapperst. Deine Mutter könnte mir allerdings vorwerfen, dass ich jetzt die zweite ihrer Töchter verderbe.“
    „Du hast Arabella nicht verdorben.“ Arabella hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie schon seit geraumer Zeit mit jungen Männern schlief.
    „Dessen bin ich mir bewusst.“ Er lachte rau

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