Bianca Exklusiv 0189
Tisch im Restaurant bestellt. Erst das Geschenk, dann die Sinne mit gutem Essen und Champagner benebeln, um schließlich … Nun, wir wissen beide, wo dieser Abend deiner Meinung nach hätte enden sollen, Conrad.“
Und sie hatte recht, das konnte sie an Conrads aufgebrachtem Blick ablesen. Aber leider hatte auch er in einem Punkt nicht verkehrt gelegen: Sie wollte genauso gern mit ihm schlafen wie er mit ihr. Und das, obwohl man doch angeblich aus Erfahrung klug wurde. Aber, dachte Sephy nun, die Sache mit David hat mich gar nichts gelehrt.
Hätte das Telefon nicht geklingelt, hätte sie sich Conrad womöglich sogar hier im Büro hingegeben, obwohl jeden Augenblick jemand hätte hereinkommen können. Er hätte bloß die Initiative zu ergreifen brauchen.
Nun wartete sie darauf, was ihr Conrad auf ihren Vorwurf erwidern würde. Sie rechnete mit dem Schlimmsten und war ganz überrascht, als er kalt erklärte: „Dann sage ich den Tisch wohl besser ab.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand wieder einmal in seinem Büro, als wäre nichts gewesen.
6. KAPITEL
Am nächsten Tag stattete Sephy Madge Watkins, die mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden war, einen Besuch ab, um sie, wie von Conrad gewünscht, über die Vorkommnisse im Büro auf den neuesten Stand zu bringen. Madge schien gesundheitlich wieder hergestellt und froh, wieder arbeiten zu können.
Aber die beiden Frauen sprachen nicht nur über den Büroalltag bei Quentin Dynamics, sondern unterhielten sich auch sonst ganz gut, sodass sie darüber ganz die Zeit vergaßen und Sephy erst gegen neunzehn Uhr nach Hause kam.
Als sie in ihre Straße einbog, sah sie, obwohl es in Strömen regnete, schon von Weitem den silbergrauen Mercedes am Straßenrand stehen. Den ganzen Tag über hatte Sephy versucht, nicht an Conrad Quentin zu denken, und jetzt besaß er die Dreistigkeit, auch noch persönlich bei ihr aufzutauchen.
Als er sie kommen sah, stieg er aus und erwartete sie an der Haustür. „Kann ich mit hineinkommen?“, fragte er dann. „Ich muss mit dir reden. Und hier draußen werden wir nur nass.“
Sofort flatterten in Sephys Bauch wieder Schmetterlinge, aber sie erklärte trotzdem tapfer: „Das halte ich für keine gute Idee.“
„Bitte, Sephy.“ Conrad hatte ihr regennasses Gesicht umfasst und sah ihr nun tief in die Augen. „Du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass ich ein Nein nicht akzeptiere. Meinetwegen können wir auch zu mir nach Hause, in ein Restaurant oder einen Pub gehen – aber bitte sprich mit mir.“
Jetzt versucht er es auf die Hundeblick-Tour, dachte Sephy verbittert und fragte herausfordernd: „Wieso bildest du dir eigentlich ein, immer deinen Willen bekommen zu müssen? Ich denke, gestern haben wir alles gesagt, was zu sagen war. Geh jetzt!“
„Sephy!“
Aber Sephy stieß ihn weg. „Lass mich einfach in Ruhe!“
Der Hundeblick verschwand. Dafür funkelte Conrad sie nun böse an und wäre wohl auch gegangen, hätte sich in diesem Augenblick nicht Jerry eingemischt, der Sephy in seinem Geschäft hatte schreien hören. „Ist alles in Ordnung, Sephy?“
„Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram, Mann!“, herrschte Conrad ihn an, bevor Sephy noch einen Ton sagen konnte.
„Ich bin ein Freund von Sephy, also geht es mich was an, wenn sie belästigt wird.“
„Belästigt?“
Sephy wollte auf keinen Fall, dass es zwischen den beiden zu einer Auseinandersetzung kam. Denn dabei hätte Jerry garantiert den Kürzeren gezogen. Also sagte sie rasch: „Bitte, Jerry, es ist alles in Ordnung“, während sie Conrad beruhigend eine Hand auf den Arm legte. Sie spürte, dass Conrad kurz davor war, auf Jerry loszugehen. „Mein Chef … Conrad … wollte mich nur auf ein Glas Bier einladen.“
„Und zum Essen“, ergänzte Conrad, der sofort die Gunst der Stunde erkannt hatte. „Stimmt’s, Sephy?“
Auch dazu musste sie nun wohl oder übel nicken.
„Nun ja, wenn du sicher bist, dass das für dich okay ist, Sephy“, sagte Jerry zweifelnd.
Bevor Sephy noch einmal nicken konnte, hatte Conrad sie bereits beim Arm gepackt und zu seinem Wagen gezogen. Doch dort angekommen, erklärte Sephy: „Zum Restaurant brauchen wir nicht zu fahren. Es ist gleich um die Ecke.“
Erstaunt sah Conrad sie an. „Was meinst du damit?“
„Dass ich dich gern einladen würde“, erklärte Sephy und fragte sich gleichzeitig, ob Conrad wohl wusste, wie umwerfend er mit regennassem Haar aussah.
„Aber …“
„Wenn ich
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