Bianca Exklusiv 0189
mich recht erinnere, bin ich jetzt dran. Das letzte Mal hast du mich zu dir nach Hause eingeladen.“
„Hm.“
„Fünf Gehminuten von hier ist ein Superitaliener, den Jerry ent…“ Sephy verstummte, als Conrads Augen beim Nennen dieses Namens wieder gefährlich zu funkeln begannen. „… wo meine Freunde und ich wenigstens einmal die Woche hingehen“, fuhr sie dann fort. „Das Essen ist gut und preiswert.“
„Und du willst mich tatsächlich dorthin einladen?“
„Ja.“ Das schien ihm überhaupt nicht zu schmecken, aber Sephy blieb hart. „Entweder das, oder ich gehe sofort hinauf in meine Wohnung – ohne dich, wohlgemerkt.“
„In Ordnung, in Ordnung“, sagte er locker, und die Art, wie er sie dabei ansah, ging Sephy durch und durch.
Da half es auch nichts, sich zu sagen, dass sie mit dem Feuer spielte. „Also, gehen wir?“
Conrad sah zum erleuchteten Großstadthimmel hinauf und stellte fest: „Ich glaube, es wird weiterregnen. Ich hole schnell noch den Schirm aus dem Auto. Er ist groß genug für zwei.“
Eigentlich klang, was er sagte, ganz vernünftig, aber bei der Vorstellung, dicht gedrängt mit Conrad unter einem Schirm durch den winterlichen Regen zu gehen, wurde Sephy heiß und kalt.
Nachdem er den Schirm aufgespannt und einen Arm um sie gelegt hatte, schämte sie sich beinah dafür, wie sehr sie auf Conrad reagierte, und wünschte gleichzeitig, der Weg bis zum Restaurant würde niemals enden. Conrad hatte sie ganz dicht an sich gezogen, sodass sie beim Gehen das Spiel seiner Oberschenkel an ihren Hüften spürte. Conrad und sie schienen wirklich füreinander gemacht, denn sie reichte ihm gerade bis zum Kinn und hatte sich noch nie so beschützt und aufgehoben gefühlt. Auch wenn sie ganz genau wusste, dass sie sich Conrads Zuneigung nur einbildete, konnte sie nicht umhin, es ganz wunderbar, ja geradezu himmlisch zu finden, so mit ihm durch den Regen zu gehen.
Aber, dachte sie dann, er liebt mich nicht und interessiert sich nur für meinen Körper.
Doch wenn sie ehrlich war, konnte sie die Anziehungskraft, die er in dieser Beziehung auf sie ausübte, auch nicht leugnen. Ihr Körper schien all die Warnsignale, die ihm ihr Verstand sendete, absichtlich zu ignorieren. Ihre Brüste fühlten sich voll und schwer an, ganz tief in ihr pulsierte es warm, und das Blut rauschte ihr in den Ohren, wodurch sich Sephy lebendig fühlte wie noch nie.
„Du bist wunderschön, Sephy“, erklärte Conrad da ganz leise. „Im Büro habe ich dich immer beobachtet und … Nun, so viele kalte Duschen habe ich noch nie nehmen müssen, um mich wieder zu beruhigen. Und das Schönste an dir ist, dass du dir gar nicht bewusst bist, welche Wirkung du auf Männer hast.“
Erstaunt sah Sephy zu ihm auf. Hatte er das soeben tatsächlich zu ihr gesagt? Aber sie durfte ihm nicht zeigen, was er dadurch in ihr ausgelöst hatte, und beeilte sich zweifelnd anzumerken: „Kalte Duschen? Während Caroline und all die anderen tollen Frauen zur Verfügung standen? Das glaube ich nicht.“
Unvermittelt blieb er nun stehen und sah ihr tief in die Augen, bevor er erklärte: „Meine Stellung in der Gesellschaft erfordert es nun einmal, dass ich zu gewissen Einladungen in Damenbegleitung erscheine. Aber seitdem ich dir zum ersten Mal bewusst begegnet bin – an jenem Morgen in der Chefetage –, waren diese Damen nicht mehr als Dekoration für den Abend.“
Zweifelnd erwiderte Sephy seinen Blick, und Conrad fuhr fort: „Ich bin noch nie mit einer Frau nur ins Bett gegangen, um mich zu befriedigen, obwohl ich eigentlich eine andere wollte. Sogar ich habe meine Prinzipien.“
Wollte er damit wirklich andeuten, dass er die ganze Zeit an sie gedacht hatte? Sephy konnte es kaum glauben, sann eine Weile darüber nach und sagte schließlich: „Wir … wir sollten jetzt weitergehen.“ Denn sie befürchtete, dass ihr die Knie noch ganz weich wurden, wenn sie nur eine Sekunde länger so untätig neben Conrad unter dem Schirm stand.
Als sie bei Georgio’s ankamen, war das kleine italienische Restaurant fast bis auf den letzten Platz besetzt. Aber da Sephy Stammgast war, stellte Georgio ihnen einen Zweiertisch in der Ecke zur Verfügung, an dem normalerweise nur die Angestellten aßen. Nachdem eine neue rot-weiß karierte Decke aufgelegt worden war, drückte Georgio Conrad die schon etwas abgegriffene Speisekarte in die Hand.
Während Conrad die verschiedenen Menüs studierte, betrachtete Sephy ihn eingehend.
Ob er wohl
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