Bianca Exklusiv 0189
mit Esme um fünf Prozent Rabatt gefeilscht.
„Nein“, sagte sie schließlich. „Ich habe noch genug.“
„Dann kann ich mich ja an dich wenden, wenn meine Firma pleite geht“, meinte er trocken.
„Warum? Ist das wahrscheinlich?“
„Warum fragst du? Würdest du mich dann nicht mehr lieben?“
Das war ja wohl scherzhaft gemeint. „Ich liebe dich doch gar nicht. Aber du hast recht.“
„Inwiefern?“
„Ich würde mit dem Geld auf und davon gehen.“
„Geh bitte nicht“, entgegnete er. „Es gibt hier noch so viele Zimmer einzurichten.“
War das wieder nur ein Scherz? Sie hatten nicht darüber gesprochen, dass sie die anderen Zimmer auch einrichten sollte.
„Ich weiß nur nicht, ob ich mich weiterhin an die Regeln halten kann“, fügte er ruhig hinzu.
„Welche Regeln meinst du?“
„Hast du es vergessen?“ Er lächelte kurz. „Ich könnte deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.“
„Ich … nein.“ Sie zuckte leicht zusammen, als er ihre Finger berührte.
Dann nahm er ihre Hand, und Esme erschauerte. Sie bemühte sich, ihre Gefühle zu verbergen, während er ihre Wange streichelte. „Bitte, Jack, hör auf“, flüsterte sie.
Trotz ihrer Bitte schob er jetzt die Hand in ihr seidiges Haar. „Warum bist du eigentlich so sicher, dass ich dich verletzen werde? Das denkst du doch, nicht wahr?“
Weil du es schon einmal getan hast und dir dessen nicht einmal bewusst bist! Er sah sie jetzt so eindringlich an, dass sie die Augen schließen musste.
Mit dem Mund war er jetzt ganz nah an ihrem Ohr.„Ich könnte dir nicht wehtun. Dafür empfinde ich zu viel für dich.“
Ein kleiner Schauer durchlief sie. Ihr erging es ja ebenso. Endlich gestand sie es sich ein. „Ich kann nicht“, stöhnte sie, obwohl sie schon dabei waren, es zu tun.
Jack umarmte sie. Esme ließ die Hände in sein Haar gleiten, zog seinen Kopf zu sich herunter, dann küssten sie sich. Zunächst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher.
„J. D., bist du hier?“, rief da Rebecca, während sie den Raum betrat.
Esme versuchte, sich von Jack zu lösen, doch der hielt sie einfach fest. „Wolltest du etwas von mir, Rebecca?“, fragte er völlig ungerührt.
Sie lächelte. „Ja, aber das kann warten.“ Sie wandte sich zum Gehen.
„Nein, Rebecca, bleib!“, rief Esme.
Rebecca sah unsicher von einem zum anderen.
Esme löste sich aus Jacks Umarmung und begann, eiligst ihre Sachen zusammenzupacken.
„Es ist okay, Es“, versuchte Jack sie zu beruhigen.
Da lief sie auch schon hinaus.
Kurze Zeit später klingelte es im Cottage an der Tür. Esme überlegte kurz, ob sie aufmachen sollte. Irgendwie wollte sie es hinter sich bringen, wollte ihm sagen, dass sie nicht weiter für ihn arbeiten würde.
„Ich gehe gleich wieder, wenn du willst“, verkündete Rebecca, als Esme die Tür öffnete.
„Dann würde ich mir auch nicht weniger dumm vorkommen“, erwiderte sie und ließ Rebecca herein.
„Weil ich dich und Jack überrascht habe?“, fragte Rebecca lächelnd. „Deshalb musst du dir nicht dumm vorkommen. Auf jeden Fall ist Jack ja wohl total verschossen in dich.“
Wie kam sie darauf?
„Was denkst du eigentlich, wer mich hierher geschickt hat?“
Sie zuckte die Schultern.
„Er glaubt, dass er alles falsch gemacht habe“, fuhr Rebecca fort, „und dass du fortgehen wirst.“
„Aha. Er befürchtet also, sein Haus könnte nicht rechtzeitig fertig werden.“
Rebecca seufzte laut. „Da kennst du J. D. schlecht, wenn du das annimmst.“
„Wirklich? Du vergisst, dass ich Jack schon sehr lange kenne. Ich weiß, dass er distanziert und kühl sein kann“, sagte sie verbittert. Dann bekam sie Angst, zu viel verraten zu haben.
„Er war der Erste, nicht wahr? Der, über den du gesprochen hast.“
Esme verwünschte Rebeccas scharfen Verstand. „Entschuldige, aber ich kann dir nicht folgen.“
„Neulich im Auto“, meinte Rebecca. „Da haben wir doch über vorehelichen Sex gesprochen. Du sagtest …“
„War wohl nichts Wichtiges“, unterbrach Esme sie. „Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern. Und jetzt möchte ich dir etwas sagen. Am liebsten würde ich wirklich einfach verschwinden, aber ich brauche diesen Job. Falls Jack mich aber weiter bedrängt …“
„Bedrängt?“, fragte Rebecca zweifelnd. „Du willst doch wohl nicht, dass ich ihm das so sage?“
„Wie würdest du es denn nennen?“
„Meiner Meinung nach hat es dir gefallen.“
Auf wessen Seite stand Rebecca eigentlich?
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