Bianca Exklusiv 0189
hatte gerade eine Pillenpause gemacht und nicht damit gerechnet, dass ich jemanden kennenlernen würde. Also war ich nicht vorbereitet.“
„Du hattest ungeschützten Verkehr?“
„Wir haben ein Kondom benutzt, aber manchmal geschehen unverhoffte Dinge.“
Tatsächlich waren sie und Sadik in einer Nacht so wild aufeinander gewesen, dass sie nicht mehr an Verhütung gedacht hatten. Erst als sie auf dem Weg nach Hause war, hatte sie erkannt, was sie getan hatten. Sie waren unverantwortlich gewesen, und jetzt musste sie mit den Folgen leben.
„Das glaube ich einfach nicht“, meinte Zara.
„Siehst du, jetzt bist du außer Fassung, und das wollte ich vermeiden. Mir und dem Kind wird es gut gehen. Jetzt geht es um dich. In einer Woche heiratest du, und du solltest an nichts anderes denken. Wenn du aus den Flitterwochen kommst, können wir ja noch einmal darüber sprechen.“
„Ich wusste nicht, dass du dann noch hier sein würdest.“
„Wir können uns ja auch mit dem Thema beschäftigen, wenn ich wieder zu Hause bin. Es gibt Telefone.“
„Cleo, was soll ich tun? Du bist erwachsen und bist für dein Leben verantwortlich. Ich wünsche mir nur, dass du es mir gesagt hättest.“
„Es tut mir leid“, wiederholte Cleo und dachte, dass auch sie einige Wünsche hatte.
Cleo schaute sich in dem mit Blumen und Kerzen geschmückten Saal um. Ungefähr tausend Menschen waren gekommen, um die Brautleute zu ehren. Jeder war elegant gekleidet, und überall funkelten unzählige Juwelen. Inmitten dieser ganzen Pracht kam sie sich vor wie die tumbe Cousine vom Land, die dazu noch sehr müde war.
Seit zwei Tagen hatte sie nicht richtig geschlafen. Wem hatte der König noch von ihrer Schwangerschaft berichtet? Diese Frage raubte ihr die letzte Ruhe, die sie derzeit eigentlich so dringend nötig hatte.
Ein Ober bot ihr ein Glas Champagner an, was sie ablehnte. Sie wollte sich lieber an der Bar ein Mineralwasser holen. Wenigstens fühlte sie sich in dem roten, mit Perlen bestickten Kleid halbwegs attraktiv. Es war so geschnitten, dass man ihren Bauch, der sich deutlich gerundet hatte, nicht sah. Sie ging auf den fünften Monat zu, und ihre normale Kleidung passte nicht mehr. Bald würde sie Umstandskleidung kaufen müssen, aber das wollte sie erst zu Hause erledigen.
Glücklicherweise hatte sie sich in den vergangenen Tagen nicht mehr übergeben müssen. Vielleicht war diese Phase nun vorbei.
Kurz bevor sie an der Bar angekommen war, blieb Cleo stehen, ein paar Meter von Sadik entfernt. An seinem Blick konnte sie erkennen, dass er von ihrem Zustand erfahren hatte. Sofort schaute er auf ihren Bauch, und als er energischen Schrittes auf Cleo zukam, konnte sie sich nicht von der Stelle rühren.
Er packte sie am Arm und führte sie in eine Ecke des Saales. „Stimmt es, dass du schwanger bist?“, fragte er ohne Umschweife.
Sie erinnerte sich, dass der König den Vater ihres Kindes als Schakal bezeichnet hatte, den er gern für sie auspeitschen ließ. Ob Hassan Letzteres durchführen würde, wenn er erführe, dass die infrage kommende Person sein eigener Sohn war?
Die Vorstellung von einem gefesselten Sadik vermittelte ihr ein tröstliches Gefühl. „Ja, ich bin schwanger“, begann sie vorsichtig, „aber bevor du dich aufregst, möchte ich klarstellen, dass du nicht der Vater bist. Ich habe dir schon gesagt, dass ich mit jemandem zusammen bin. Er ist der Vater.“
Sadik schien ihr bis ins Innerste zu blicken und schüttelte den Kopf. „Lüg nicht. Das Kind gehört mir, denn du könntest nicht mit einem Mann zusammen sein, nachdem du bei mir gewesen warst.“
Cleo hätte am liebsten geschrien. Er hatte in allem recht – auch wenn sie es niemals zugeben würde. Panik machte sich in ihr breit.
Sadik griff sie am Oberarm und zog sie zu sich heran. Sein Ausdruck war nun kalt und angsteinflößend.
„Mach keinen Fehler“, sagte er drohend. „Nach dem Gesetz von Bahania darf ein Kind der königlichen Familie nicht ohne Erlaubnis des Königs außer Landes gebracht werden. Wenn du mir nicht die Wahrheit sagst, werde ich meinem Vater von unserer Affäre berichten. Ich werde ihm sagen, dass ich glaube, der Vater deines Kindes zu sein und darauf bestehen, dass du ärztlich untersucht wirst. Wenn du weiter als im vierten Monat bist …“
Cleo wusste, dass der König nicht alles dulden würde. Und ganz sicher würde er nicht zulassen, dass sie ihm seinen Enkel vorenthielt.
„Sag mir noch einmal, dass das Kind nicht von
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