Bianca Exklusiv Band 0088
Fahrer nur des Ruhmes willen an den Rand eines Unfalls gebracht hatte, stieß sie ab.
Sie ging zurück ins Arbeitszimmer, um ein Fax nach Monaco an Carlo zu schicken. Während sie darauf wartete, dass das Blatt durch den Automaten gezogen wurde, betrachtete sie ein paar Fotos auf den Regalen. Sie hatte sie vorher nur flüchtig angesehen, doch jetzt fiel ihr auf, dass etwas seltsam darauf war. Außer einigen von Louisa zeigten sie nur die Triumphe Emilio Valettis.
Valeria betrat mit einem Tablett mit Kaffee den Raum.
“Dieses Zimmer wirkt wie eine Kapelle”, stellte Serena fest.
“Ja, Signorina. Der letzte Mr. Valetti war ein seltsamer Mann. Er hat alles gesammelt, was jemals über ihn geschrieben wurde.”
“Und Carlo? Hat er niemals ein Rennen gewonnen?”
“Er hat einige gewonnen, aber er gehört nicht zu den Menschen, die Andenken an ihre eigenen Erfolge sammeln.”
“Aber sein Vater …”
Valeria schüttelte den Kopf. “Emilio hat nur die Erinnerungen an seine eigene Vergangenheit gesammelt.”
“Wie schrecklich!”, sagte Serena schockiert.
Valeria nickte und verschwand. Serena blätterte danach ein Album durch und, fragte sich, was das für ein Vater war, der keine Zeit hatte, auf seinen Sohn stolz zu sein. Plötzlich fiel eine lose hineingelegte Fotografie heraus, und Serena bückte sich, um sie aufzuheben.
Ihr Herz schlug heftig, als sie die wunderschöne Frau auf dem Foto erkannte. Sie hatte sie im Restaurant gesehen. Auf dem Bild hatte sie den Arm um den Jungen gelegt, der wie ein jüngeres Abbild von Carlo aussah.
8. KAPITEL
Carlo und Louisa kamen am nächsten Abend nach Hause. Louisa warf sich in Serenas Arme und begann aufgeregt vom Rennen zu berichten.
“Ich habe alles im Fernsehen gesehen”, bemerkte Serena lächelnd.
“Siehst du, Dad, ich wusste, dass Serena sich dafür interessiert”, erklärte Louisa triumphierend. “Er hat gesagt, du würdest dich nicht für Autorennen interessieren, aber das konnte ich einfach nicht glauben. In zwei Wochen gibt es ein anderes Rennen, in Mexiko.” Sie warf ihrem Vater einen vielsagenden Blick zu.
“Niemand von uns geht nach Mexiko, Darling”, erklärte Carlo rasch.
“Oh, Dad …”
“Rennwagen könnten dir deine Tanzstunden nicht bezahlen, die du dir so gewünscht hast”, entgegnete er und strich ihr durchs Haar. “Das machen die Autos, die wir verkaufen, und es wird Zeit, dass ich mich mehr darauf konzentriere.”
“Dein neues Modell müsste bald auf den Markt kommen, nicht wahr?”, fragte Serena höflich.
“Ja”, antwortete er und schien sie das erste Mal zu bemerken.
“Oh, Serena, es ist wunderschön”, sprudelte Louisa hervor. “Und Dad hat gesagt, dass ich bei den letzten Tests zuschauen darf. Du kommst doch auch, nicht wahr?”
“Sicher werde ich das”, versprach sie rasch, bevor Carlo sie auch davon ausschließen konnte. “Ich möchte unbedingt den neuen Valetti sehen.”
Sie wusste, dass die Firma fünf Meilen außerhalb Roms einen großen Landstrich gekauft und ihn in eine Rennbahn verwandelt hatte, auf der die Wagen getestet wurden. Die Tests sollten zwei Tage später stattfinden.
Am Morgen des entscheidenden Tages sprach Carlo beim Frühstück kurz mit Serena. “Ich werde Louisa zur Rennbahn mitnehmen. Antonio wird dich später hinfahren.”
Seine schroffe Ankündigung war wie ein Schlag ins Gesicht für Serena, und sie hatte große Lust, ihm zu sagen, dass sie überhaupt nicht mitkommen wollte. Doch das hätte Louisa verletzt, deshalb nickte sie nur.
Nachdem die beiden abgefahren waren, beschäftigte sie sich eine Stunde mit verschiedenen Dingen. Als sie gerade dabei war, sich zum Ausgehen fertig zu machen, rief Primo an.
“Verbringen Sie den Tag mit mir”, bat er.
“Ich fürchte, das geht nicht. Aber ich habe Zeit für einen Kaffee.” Sie musste Primo unbedingt noch etwas fragen.
“Ich hole Sie in zwanzig Minuten vor dem Tor ab.”
Er fuhr mit ihr zu einem kleinen Café. “Es ist schön, Sie wiederzusehen”, sagte er charmant. “Ich habe mir Sorgen gemacht, weil Carlo Sie neulich einfach so mitgenommen hat.”
“Aber anscheinend waren Sie nicht besorgt genug, um anzurufen und mich zu fragen, wie es mir geht”, erwiderte sie mit einem ironischen Lächeln.
“Nun, so viele Sorgen habe ich mir nicht gemacht. Wenn ein Mann so verrückt nach einer Frau ist wie Carlo nach Ihnen, kann sie mit ihm machen, was sie will.”
“Sie irren sich”, protestierte sie. “Carlo ist alles andere
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