BIANCA EXKLUSIV Band 0171
die Schönheit des Abends. Manchen Menschen kann man es einfach nicht recht machen“, schloss Marcie.
In diesem Moment traten zwei Frauen zu ihnen. „Wir bewundern schon die ganze Zeit Ihre wunderschönen Ohrringe“, sprachen sie Marcie an. „Könnten Sie uns sagen, wo Sie die gekauft haben?“
„Marcie stellt ihren Schmuck selbst her“, antwortete Shannon für ihre Cousine. „Bezaubernd, nicht wahr?“
„Kaum zu glauben“, rief eine der Frauen aus. „Ich dachte, die Ohrringe seien von einem der großen Designer.“
„Sie schmeicheln mir“, murmelte Marcie.
„Würden Sie für mich auch ein Paar arbeiten? Keine exakte Kopie, selbstverständlich. Ich überlasse Ihnen das Design.“
„Es ist nur ein Hobby“, versuchte Marcie abzuwehren. „Ich verkaufe meine Arbeiten nicht.“
„Oh, das sollten Sie aber, meine Liebe.“
Gleich darauf wurde Marcie zum Tanzen aufgefordert, und Shannon setzte ihre Suche nach Michel fort. Dieses Mal stand er inmitten einer anderen Gruppe, genoss jedoch wie immer die Aufmerksamkeit aller. Er grüßte sie wie zuvor mit einem Lächeln, legte jedoch nicht den Arm um sie.
Dennoch fühlte sie sich zum ersten Mal ein wenig als Außenseiter. Glücklicherweise blieb sie nicht lange allein. Bald sammelte sich eine Gruppe junger Leute um sie. Ein Diener kündigte die Eröffnung des Buffetts im Speisesaal an.
Jonathan wählte einen Tisch auf der Terrasse. „Ich bringe Ihnen etwas vom Buffett mit“, sagte er zu Shannon. „Halten Sie mir einen Platz an Ihrer Seite frei.“
Shannon sah sich nach Michel um, konnte ihn aber nicht entdecken.
„Für mich halten Sie den Platz auf der anderen Seite frei“, bat Wesley, mit dem sie auch schon getanzt hatte.
Bald waren alle Plätze am Tisch besetzt. Shannon war richtig verärgert, weil Michel nicht dabei war. Sie hatte geglaubt, er würde sich in ihrer Gesellschaft wohlfühlen. Aber offensichtlich nur, wenn keine Personen seines Standes in der Nähe waren. Von den delikaten Speisen, die Jonathan ihr auf einen Teller gefüllt hatte, brachte sie keinen Bissen herunter.
Die Unterhaltung bei Tisch war so anregend, dass Michels Kommen unbemerkt blieb. Als Jonathan ihn schließlich sah, sagte er: „Hallo. Großartige Party, Hoheit.“
„Schön, dass Sie Ihren Spaß haben.“ Michel sah Shannon ausdruckslos an. „Wie ich sehe, werden Sie gut versorgt, Shannon.“
Sein Missfallen war unfair und nicht zu übersehen. Immerhin hatte Shannon den ganzen Abend wiederholt nach ihm gesucht. Was dies betraf, hatte er sich weitaus zurückhaltender gezeigt.
„Kommen Sie, Michel. Setzen Sie sich zu uns“, forderte Shannon ihn auf. „Wir rücken zusammen. Jonathan, noch ein Stuhl, bitte.“
Der junge Mann sprang sofort auf, aber Michel hob eine Hand. „Bemühen Sie sich nicht. Ich möchte mich noch um die anderen Gäste kümmern.“
Sobald Shannon die Gruppe verlassen konnte, ohne unhöflich zu sein, entschuldigte sie sich. Michel stand mit einem Paar zusammen, das ihn auf dem Weg zum Buffett in eine Unterhaltung gezogen hatte.
Shannon kam gleich auf den Punkt. „Darf ich Sie einen Moment allein sprechen, Michel?“
„Selbstverständlich.“ Er führte sie zur Mitte des Raums.
„Können wir nicht irgendwohin gehen, wo wir ungestörter sind?“
„Was ist los? Langweilen Sie sich mit Ihren jungen Männern?“ Und als sie ihn stumm ansah, fuhr er fort: „Was halten Sie von einem Spaziergang im Garten?“
Beide schwiegen, bis der Weg sie zu einem abgeschiedeneren Teil des Parks führte.
„Ich weiß nicht, warum Sie so ärgerlich auf mich sind“, begann Shannon. „Ich möchte, falls es Missverständnisse zwischen uns gibt, diese sofort ausräumen.“
„Wie kommen Sie darauf, ich könnte Ihnen böse sein?“
„Ich bitte Sie, Michel. Sie gehen mir den ganzen Abend schon aus dem Weg.“
„Fühlten Sie sich etwa vernachlässigt? Man konnte meinen, Sie amüsieren sich bestens.“
„Das ist so. Ich finde, es ist eine schöne Party.“
„Dann verstehe ich nicht, warum Sie sich beklagen.“
„Ich wäre gern mit Ihnen zusammen gewesen.“
„Ich war doch immer erreichbar. Sie hätten jederzeit zu mir kommen können.“
„Das habe ich mehrmals versucht. Aber Sie haben mich kaum wahrgenommen.“
„Sollte ich die anderen Gäste ignorieren? Ich bin immerhin einer der Gastgeber und habe Verpflichtungen.“
Shannon hatte auf eine klärende Aussprache gehofft, aber Michel ging nicht darauf ein. Sie war ihm offensichtlich nicht
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